Bedeutung der Zahl 19

Dieser Text entstand im Zusammenhang mit meinen Überlegungen zum Ursprung des Koran.

1.       Das Dogma von der Göttlichkeit und Unerschaffenheit des Koran erhält seit 1974 besondere Nahrung durch die Entdeckung der Zahl 19 als vollkommenes Ordnungsprinzip. Der Koran besteht aus 114 (6*19) Suren, die Basmalah (Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen) aus 19 Buchstaben. Erwähnt wird die Zahl 19 in der 74. Sure, Vers 30: 19 Engel bewachen den Ungläubigen und Frevler in der Hölle. Natürlich sieht man in der Jahreszahl 1974 ein besonderes Zeichen der Vorsehung.

Die Zahl 19 bezieht man auch auf die Einzigkeit Gottes, indem man den Buchstabenwert des arabischen Zahlwortes WAHID = EINS errechnet: 6+1+8+4 = 19.

Um den Code 19 hat sich eine regelrechte Wissenschaft gebildet. Ich gebe dazu eine ausführliche Internetquelle an.

2.       Die Zahl 19 besteht aus den Ziffern 1 und 9, der ersten und letzten Zahl der neun (zählbaren) Grundzahlen. Die beiden ergänzen sich zur komplementären Summe 10, symmetrische Mitte ist die Zahl 5. Komplementär ist auch ihre göttliche Bedeutung: Der 1 Gott ist seinem Wesen gemäß vollendet in einer Gemeinschaft von 3 Personen, dargestellt durch das Quadrat von 3.

Darstellbar ist der eine Gott in drei Personen durch ein Dreieck: Jede Seite besteht aus 2 Punkten und 1 Linie, die eingeschlossene Fläche ist die gemeinsame Einheit:

3.       Aus 10 Punkten + 9 Dreiecken besteht die Tetraktys des Pythagoras (540-500), die sich in einem Sechseckstern befindet:

Eine Tetraktys ist eine Dreieckskonstruktion, die sich aufbaut aus dem Mittelpunkt eines Kreises, aus 6 Kreislinienpunkten des Hexagons und 3 Eckpunkten, und von einem Eckpunkt aus numeriert wird. Die Kreislinie um die 3 Eckpunkte umschließt eine Fläche, die sich zur Kreisfläche des Hexagons wie 3:1 verhält. Das Verhältnis der beiden konzentrischen Kreise ist ein Hinweis darauf, daß das Dezimalsystem als eine Entfaltung des Geheimnisses des einen Gottes in drei Personen anzusehen ist. Auch in den Einzelziffern der 10+3 Punkte des gesamten Sechsecksterns zeigt sich dieses Verhältnis. Eine einzelne Tetraktys besteht insgesamt aus 37 Elementen.

Denkt man die Zahlen 10+9 = 19 als komplementär zu den Anfangszahlen 1+2 = 3, erhält man in den Einzelziffern der Summen die Punktegliederung des Sechsecksterns 1+9+3: Mittelpunkt, 9 Rahmenpunkte einer Tetraktys und 3 Eckpunkte der zweiten Tetraktys.

Wenn Muslime im Koran wunderbare Zahlengeheimnisse erkennen, dann darf man hier darauf verweisen, daß die Zeugung Jesu in Maria in der 3. und 19. Sure erwähnt wird, in letzterer in Vers 22, der Addition von 3+19. Maria ist in diesen Zahlen also als Geschöpf des dreifaltigen Gottes gekennzeichnet. Unter chronologischer Sicht sind die beiden Nummern zu 19+3 umzudrehen.

4.       Der Radius eines Kreises besteht aus drei Elementen: dem Mittelpunkt, einem Kreislinienpunkt und der Verbindungslinie. Nun besteht der Durchmesser einer Kreislinie aus zwei Radien und man kann nun die Zahl der Radialelemente verdoppeln und damit den Mittelpunkt zweimal rechnen oder man bezieht den Mittelpunkt auf beide Radiallinien. Damit erhält man einmal 6 und einmal 5 Elemente. Diesen Doppelaspekt kann man durch ein Achsenkreuz darstellen. Die folgende Grafik zeigt die 5 Elemente des Durchmessers horizontal und die 6 Radialelmente vertikal:

Charakteristisch für dieses Achsenkreuz sind 3 Mittelpunkte. Die 8 symmetrischen Elemente werden um 8 auf 16 erweitert, wenn man nach dem Muster des Sechsecksterns den Ausgangsradius verdoppelt. Mit den 3 Mittelpunkten erhält man so 19 Elemente. Die Einzelziffern der Addition 16+3 entsprechen wiederum dem Aufbau der 10 Tetraktyspunkte:

5.       Muhammad sagt sehr Positives über Jesus aus: er ist durch Gottes Allmacht in Maria gezeugt worden (3,47; 19,21) , er hat das Evangelium von Gott erhalten (5,46; 5,110; 57,27) und er hat Wunder gewirkt (15, 110). Aber daß Gott seinen Messias den Kreuzestod erleiden lassen sollte, kann er nicht mitvollziehen: Es erschien den Juden nur so, läßt er Allah sagen (4,157).

Da erscheint es sehr auffällig, daß sich die Stelle des Johannesevangeliums, die von der Kreuzesinschrift berichtet, in Kapitel 19, Vers 19 befindet. Die Doppelung der Zahl 19 bedeutet, daß an das Kreuz Jesus in Kreuzesform geheftet war. Eine Parallele findet sich im Koran: In Sure 19, Vers 19 kündigt ein Engel Maria "einen reinen Sohn" an. Es ist der, der sein "Leben hingibt für die Schafe" (Joh 10,15)

6.       Wenn man die lateinischen Buchstaben der Kreuzesinschrift entsprechend ihrer Reihenfolge in Zahlen umsetzt, erhält man das Ergebnis 326:

IESUS (70) NAZARENUS (111) REX (43) IUDAEORUM (102)

Die Zahl 326 stellt in der Summe ihrer Einzelziffern (5+6) wiederum ein Achsenkreuz dar, wie oben gezeigt wurde. Sie kann zweimal in die Primzahl 163 aufgeteilt werden und verweist somit auf zwei Tetraktys mit jeweils 10 Punkten. Zwei Tetraktys bestehen aus 2*37 = 74 Punkten, sie sind ein Hinweis auf die zweite göttliche Person, wie 3*37 = 111 auf alle drei göttlichen Personen.

Nun handelt die 74. Sure vom göttlichen Gericht über alle Menschen am Ende der Zeiten:

Wenn die Posaune erschallt

wird dieser Tag

für die Ungläubigen ein Tag des Kummers und der Not sein. (8-11)

Nach Mt 25, 31 ist Jesus Christus der Richter aller Menschen:

Alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

7.       Wenn also die Zahl 19 einen bedeutenden Ordnungsfaktor im Koran darstellt, weist er auf den einen Gott in drei Personen und auf die zweite menschgewordene göttliche Person hin, die am Kreuz für unsere Sünden starb. (1Kor 15,3)

Wie kann man aber von einem dämonischen Ursprung des Koran sprechen, wenn man andererseits eine göttliche Ordnung in der Zahl 19 anerkennt? Hierfür gibt es verschiedene Gründe:

      Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus die Sünde und die höllischen Geister besiegt und gedemütigt. Ihre Macht ist beschränkt auf das Maß, das Gott zuläßt. Ihr zerstörerisches Wirken vereitelt nicht Gottes Heilspläne, sondern hat ihnen zu dienen. Sie sind immer wieder gezwungen, die Wahrheit zu sprechen. Die Dämonen, die Jesus aus einem Mann austrieb, riefen:

"Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes." (Mk 1,24)

      Auch der Mensch ist ein Werkzeug für Gottes Heilspläne, ob sein Tun nun im Einklang mit seinem Willen steht oder nicht. Gott lenkt alles zum Guten.

       Die Leugnung der Erlösungstat Jesu und die Verteidigung seines Prophetenanspruchs engten Muhammads Wahrheitserkenntnis ein, aber innerhalb dieses Rahmens bemühte er sich um die Schaffung einer religiösen Ordnung und hielt an der Heiligkeit Gottes unablässig fest.

       Die Endfassung des Koran stammt nicht von Mohammed selbst, sondern wurde unter dem vierten Kalif Uthman (644-656) unter Zugrundelegung der Sammlung des ersten Kalifen Abu Bakr in ihre endgültige Fassung gebracht. Weitere Sammlungen wurden vernichtet.

Mohammed übernahm nicht nur Elemente der jüdischen und christlichen Schriften, sondern auch religiöse Lehren, die gemeinsame Auffassung arabischer Gottsucher waren. Dazu gehörte der Glaube an den Stammvater Abraham, an einen unablässig wirkenden Schöpfergott, an Engel und an ein Endgericht.

Wer vom Gott Abrahams spricht, meint auch die drei Männer, die Abraham besuchten (Gen 18,2) und die als die drei göttlichen Personen zu verstehen sind. Es ist daher nicht verwunderlich, daß der Koran, der in 365 Versen von "Zeichen" spricht, auch Zeichen enthält, die auf das hinweisen, was Mohammed ablehnte: den einen Gott in drei Personen und Jesus, die zweite göttliche Person, wie Vers 19:19 bereits gezeigt hat:

Vers 13:39 lautet:

Gott tilgt und bestätigt, was er will, und BEI ihm befindet sich die Urschrift (wö. Mutter der Schrift).

Sowohl die Zahl 13 selbst und das Verhältnis 1:3 von Surennummer zu Versnummer sind "Zeichen" für den dreieinen Gott.

Wie sich Mohammed die Aufbewahrung der "Mutter der Schrift" vorstellte, ob irgendwie räumlich oder in übertragenem Sinn, soll hier dahingestellt bleiben. Im christlichen Sinne ist Gott selbst die Quelle der Wahrheit. Im Prolog des Johannesevangeliums ist die "Urschrift" eine Person, das Wort, die zweite göttliche Person:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war BEI Gott und das Wort war Gott. (1,1)

Auffällig ist die Parallelität der Präposition BEI. Tatsächlich heißt es in 4:171:

Der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist...sein Wort, das er (Gott) Maria übermittelte, und Geist von ihm.

Mohammed bemüht sich, mit höchster Hochachtung das Heiligste, das ihm zu Gebote steht, über Jesus auszusagen, indem er vom Wort und vom Geist spricht, aber er versteht diese Begriffe nicht, da er Jesu Göttlichkeit leugnet. Er ersetzt das ewige Wort Gottes, das Fleisch wurde (Joh 1,14) durch das, was er als Niederschrift im Himmel versteht. Der Wahrheit des menschgewordenen Wortes stellt Mohammed die Magie des Wortes entgegen, die das als höchste Wahrheit suggerieren soll, was bereits 600 Jahre zuvor den Menschen verkündet wurde.

Nicht Mohammed selbst, sondern islamische Theologie hat den Koran für unerschaffen erklärt und damit die "Beigesellung" (18:4; 19:88) vollzogen, die Mohammed entschieden zurückwies. Der Koran setzt sich also an die Stelle des ewigen Wortes, er ist menschliche Weisheit, erleuchtet durch "Gott, den Barmherzigen, den Gnädigen".

Die oben zitierte Versnummer 171 ist 9*19.

Die Endfassung des Koran war also ein Werk einer Gemeinschaft für die Gemeinschaft, um eine dauerhafte Lebensordnung zu begründen. Wie der einzelne Mensch ein Ebenbild Gottes ist (Gen 1,26-27), so die Gemeinschaft der Menschen ein Abbild der Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Durch göttliche Fügung wurden dem Koran Zahlengesetze mitgegeben, wie es auch im Neuen Testament der Fall ist (s.o.).

       Der Koran gab der arabischen Welt eine eigene Identität. In ihm erhielten die arabischen Kinder Abrahams ein Gesetz, das auf das vollkommene Gesetz Christi hinweist, zu dem die islamische Gemeinschaft unterwegs ist.

Ein weiterer Aspekt der Zahl 19 ist das lateinische Wort PATER.

s.a. Der Islam – eine Religion der Nachahmung (2012)

Erstellt: September 2008

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