II. IANUS, der Doppelköpfige
und Langbärtige
1.
Die oben gezeigte Beziehung von IANUS zum äußeren Kreis zeigt sich auch
in den 3 Stammbuchstaben IAN, wenn man die ZW der Buchstaben 9-1-13 zusammensetzt und als 91-13
liest: Der Tetraktysstern besteht aus 13 Punkten, deren numerierte Summe 91 beträgt. Der FW der Zahl 9113 ist 13*701 = 714.
IANUS
ist also Herr der Kreislinie und des darinnen befindlichen heiligen Bezirks.
Die ZS+FS 98 von IANUS kann in die Produktzahlen 7*14 aufgeteilt
werden. Am einfachsten kann man sie auf die 21 Elemente der DR beziehen: 7 Punkte,
4 Flächen +10 Linien.
Man kann diese Aufteilung auch als Punkte des
Tetraktyssterns ansehen und weiterführen zu dem Ausdruck 7+(7+7) und in die Flächengrößen 1+(3+1) umsetzen. Diese
Flächen- und Zahlenaufteilung entspricht den 3 Punkten und 2 Linien der Kreisachse bzw. der Kreislinie, wie sie oben als
Strecke dargestellt wurde.
2.
Was
für eine Strecke aus 2 Linien
(= Maßeinheiten) zutrifft, gilt auch für 10 Linien, die eine Einheit des Dezimalsystems darstellen. 10 Linien werden, als Strecke dargestellt,
durch 11 Punkte begrenzt. In
Kreislinienform trifft die Zahl 11 wieder auf die Zahl 1.
Im römischen Kalender trifft der 11. Monat alter Zählung auf den 1. Monat späterer
Zählung. Daher erhielt dieser Monat den Namen IANUARIUS.
3.
Wenn
IANUS mit dem 11. Punkt zum 1.
zurückkehrt, ergibt sich zusammengeschrieben die Zahl 111, die sinnfällig die 3 göttlichen Personen wiedergibt.
Die Faktoren von 111, 3*37, zeigen in den Einzelziffern die
Aufteilung der 13 Punkte des Tetraktyssterns: 2*3 Eckpunkte für 2 Tetraktys und die dazugehörigen 7 Hexagonalpunkte.
König
NUMA
POMPILIUS hatte für IANUS ein Heiligtum geschaffen, das
entsprechend der Doppelköpfigkeit des Gottes aus 2 Torbögen bestand, die an den
Seiten durch Mauerwerk geschlossen waren. Jeder Torbogen war mit einem Tor
versehen. NUMA ordnete an, daß die Tore nur im
Frieden geschlossen sein sollten. In seinem Tatenbericht gibt Kaiser Augustus
an, unter seiner Herrschaft sei der Janustempel dreimal geschlossen gewesen,
während dies zuvor nur zweimal der Fall gewesen sei.
Über
den Sinn dieser Einrichtung ist viel gerätselt worden. Betrachtet man IANUS als göttliches Prinzip der
vollkommenen Ordnung, die im Kreis sinnfällig wird, dann steht auch der Friede staatlicher
Ordnung unter dem Zeichen des Kreises. Der Friede ist nicht selbstverständlich,
er ist ein göttliches Geschenk, das durch die Einrichtung eines Kultes erbeten
und bewußt gemacht wird. IANUS
ist also der Beschützer der idealen staatlichen Ordnung. Wenn der Friede
gefährdet ist, liegt es an Menschen, die gegen die menschliche Ordnung
verstoßen haben.
Herrscht im Staat kein
Friedenszustand, löst sich der Kreis auf und wird zur Strecke, auf der die
wehrhafte Bürgerschaft die Stadt verläßt, um durch Kampf den Frieden wieder zu
erringen. Diese beiden politischen Zustände lassen sich durch folgendes
Zahlenmodell darstellen:
|
Das
vorgestellte Modell entspricht einer realistischen Einschätzung der
unvollkommenen menschlichen Natur. Umso erstaunlicher ist es, daß die beiden
Modelle sich zu einer idealen Zahlenordnung ergänzen:
–
Hinsichtlich
der göttlichen Ebene erhält man durch das Strecken- und Kreismodell die Zahlen 1+11+111. Das Symbol des Friedens ist die
Zahl 111 mit
den Faktoren 37*3.
–
Die "Friedenssumme" besteht aus den Zahlen 2-10 = 54 + 111 = 165, die "Kriegssumme" aus den Zahlen von 1-11 = 66. Beide Summen zusammen ergeben 231, die Summe der Zahlen 1-21, die das Dezimalsystem
kennzeichnen, wenn man 11
Punkte und 10 Maßeinheiten nacheinander
numeriert. Die Aufteilung in 165+66 entspricht der FS 165
der Zahlen 1-21 und dem Differenzbetrag 66 zur ZS.
Von den 21 Zahlen lassen sich auch die FW
bestimmen. Zusammen ergibt sich:
|
Friede |
Sm. |
Krieg |
GS |
|
ZW/ZS |
111 |
54 |
165 |
66 |
231 |
FW/FS |
40 |
45 |
85 |
57 |
142 |
|
151 |
99 |
250 |
123 |
373 |
Die
ZS+FS der beiden politischen Zustände
führen im Endergebnis 373 wiederum – in der Addition der Einzelziffern – zu den
Punktezahlen des Tetraktyssterns.
Die Zahl 231 erhält man ebenfalls, wenn man
den zusammengesetzten und oben bereits erwähnten Werten 91 und 105 der DR-Numerierung deren FW hinzufügt:
ZW |
91 |
105 |
196 |
FW |
20 |
15 |
35 |
|
111 |
120 |
231 |
Beide
Berechnungen enthalten als Einzelsumme die Zahl 111.
4.
Die
Bedeutung der Zahl 11 – und damit des Gottes IANUS – wird daraus ersichtlich, daß die ZS+FS der Zahlen 1-11 die ersten 3 Zahlen 123 ergibt. Damit wird IANUS zum
Prinzip einer göttlichen Dreiheit, die formal mit der Zahlenfolge 1, 11
übereinstimmt, wenn man fortlaufende Zahlen nicht addiert, sondern als Ordinalzahlen
versteht.
Die Faktoren 3*41 der Zahl 123 weisen auf 3*2 DR aus jeweils 21+20 Elementen hin. Tatsächlich birgt
die DR den Schlüssel für die Bedeutung
des Gottes IANUS. Die Zahl 11 bildet nämlich den Mittelpunkt
der beiden DR:
|
Die
auf diese Weise numerierte Doppelraute ermöglicht einige wesentliche
Erkenntnisse:
–
Der
Mittelpunkt ist für beide Rauten das 11. Element. Er gehört also zu beiden Rauten. Dies wird durch
zweimalige 1 sinnfällig.
Die Zahl 11 als Mittelpunkt der DR ist als Vollendung der
Kreisprinzipien zu verstehen. Das erste Prinzip ist, daß der Mittelpunkt Ursprung
aller weiteren geometrischen Erweiterungen ist. Ihm allein steht also die
Numerierungszahl 1 zu. Das zweite Prinzip ist, daß der Durchmesser aus zwei Radien
besteht. Eine Radiallinie wird durch zwei Punkte begrenzt. Einer liegt auf dem
Kreisbogen, der andere ist der Mittelpunkt. Wenn nun jeder Radius einen eigenen
Mittelpunkt beansprucht, gibt es sowohl einen gemeinsamen wie zwei getrennte
Mittelpunkte:
|
Eine
Kreisachse besteht bei doppelter Zählung aus 11 Elementen. Zählt man die 3 Mittelpunkte gesondert, erhält
man mit den übrigen Elementen die zusammengesetzten Zahlen 38 und 83. Die FW der ZS+FS 66+57 der Zahlen 1-11 sind 16+22 = 38. Die FW der Umkehrzahlen 38 und 83 sind 21+83 = 104 = 13*8. Aus 13 Elementen besteht das innere
Doppeldreieck der Doppelraute, aus 8 Elementen die Erweiterung zur DR. 104 ist auch der ZW des Wortes UNDECIMUS – der elfte, 66 der ZW
von UNDECIM – elf.
Der
Durchmessermittelpunkt einer Kreisachse
ist also nach zwei Seiten gerichtet und bringt zwei Radialmittelpunkte hervor. Auf
theologisch-spekulativer Ebene kann man daher sagen, daß aus einer
Ursprungsgottheit zwei weitere Gottheiten hervogehen, die in wesensmäßiger
Gleichheit mit ihrem Ursprung einen einzigen Gott in vollkommener Gemeinschaft
darstellen.
Das IANUS-Prinzip bedeutet also seiner Entstehung nach zweierlei: Zugehörigkeit zu zwei
Seiten und Rückkehr einer Kreisbewegung zu ihrem Ausgangspunkt.
Die
Doppelraute erfüllt die Bedingung von 3 MP darin, daß sich zwei Achsen in der Mitte kreuzen und
durch Umschließung von 4 Dreiecken eine Mittelachse begründen. Rechnet man die
3 Schnittpunkte der DR dreifach, erhöht sich die Zahl der Elemente von 21 auf 3*9 = 27.
–
Die
Zahl 11 bedeutet also erstens Vollendung
des Dreifaltigkeitsprinzips (in der Doppelbedeutung von zweiter Person und zwei
Personen) und zweitens Rückkehr zu ihrem Ursprung 1 und Bildung der 3-stelligen Zahl 111 (Begründung der 3. Person als
gleichzeitige Verkörperung der Gemeinschaft von 3 Personen). Die ZW/FW-Verrechnung dieser 3 Zahlen ergibt:
|
|
|
|
Sm |
FW |
Sm |
ZW |
1 |
11 |
111 |
123 |
44 |
|
FW |
1 |
11 |
40 |
52 |
17 |
|
Sm |
|
|
|
175 |
61 |
|
FW |
|
|
|
17 |
61 |
78 |
Die
Summe 61 entspricht dem ZW von IANUS, das zweite Ergebnis 78 weist auf 3 Oktaeder zu je 26 Elementen hin.
5.
Die
6 Dreiecke des Hexagon haben ihren Scheitel im Mittelpunkt, sind also nach
innen gerichtet. Die Erweiterung des Hexagon zum Tetraktysstern bedeutet, daß
die Hexagonalpunkte nach außen projiziert werden, sich also der Mittelpunkt auf
den Außenpunkten wiederfindet. Auf diese Weise kann gesagt werden, daß die
Doppelrauten von ihrem Mittelpunkt nach zwei Richtungen strebt. Schon hier kann
auf die Doppelköpfigkeit des Gottes IANUS hingewiesen werden. Er wird auf älteren Bildnissen
gewöhnlich mit langem Bart dargestellt. Kopf und Bart haben dabei wie auf
diesem Münzbild eine rautenförmige Ähnlichkeit:
|
Dreidimensionalität
gewinnt die Rautenform in der Zusammenfügung zweier DR zum Oktaeder:
|
Wenn
die Oktaederkante dem Betrachter frontal zugewandt ist, kann man ein rechtes
und linkes Profil erkennen. Der oberen Schräge des Oktaeders entsprechen Stirne
und Nasenrücken, der unteren Mund, Kinn und Bart.
Die
linke und rechte Oktaederhälfte haben eine gemeinsame Mittelzone aus 8 Elementen, 4 Ecken (Punkten) und
4 Kanten (Linien). Die übrigen 9 Elemente bestehen aus 1 Ecke, 4 Flächen und 4 Kanten.
Die folgende ZW/FW-Verrechnung zeigt die Rückkehr zu den 26 Oktaederelementen, 6 Ecken + 8
Flächen = 14 Elemente und 12 Kanten:
|
|
|
|
Sm |
FW |
Sm |
ZW |
26 |
17 |
17 |
60 |
12 |
|
FW |
15 |
17 |
17 |
49 |
14 |
|
Sm |
41 |
34 |
34 |
109 |
26 |
|
FW |
|
|
|
109 |
15 |
124 |
Erstellt: März 2007