MARIA – DIE ZWEITGEBORENE DES VATERS
Kap.1
Die Botschaften Jesu an Maria Voltarta sind in 714 Kapiteln
angeordnet, sie entsprechen jedoch nicht genau der Chronologie ihrer
Übermittlung. Die ersten Visionen datieren vom Jahr 1943, das folgende Diktat,
das den Anfang des ganzen Werkes bildet, erhielt Maria Voltarta am 22. August
1944:
«Heute schreibe nur dies! Die Reinheit hat einen solchen
Wert, daß der Schoß einer Frau den Unerfaßbaren nur umfassen konnte, weil sie
die höchste Reinheit besaß, die ein Geschöpf Gottes haben kann.
Die Allerheiligste Dreifaltigkeit stieg mit ihren
Vollkommenheiten herab, wohnte mit ihrem unendlichen Sein in einem kleinen Raum
– ohne dadurch von ihrer Unendlichkeit zu verlieren. (...)
Der Vater offenbarte sich wiederum als Schöpfer, wie am
sechsten Tage. Er schuf eine wahre "Tochter", seiner würdig und ihm
ähnlich. Der Stempel Gottes war in Maria eingeprägt, so klar und scharf, daß er
nur im Erstgeborenen des Vaters (Röm 8,29) vollkommener war. Maria kann die
"Zweitgeborene" des Vaters genannt werden, weil sie wegen der
verliehenen und bewußt bewahrten Vollkommenheit, wegen der Würde als Braut und
Mutter Gottes und als Königin des Himmels die Zweite nach dem Sohn des Vaters
ist; die Zweite im ewigen Gedanken des Vaters, der von Ewigkeit her an ihr
Wohlgefallen fand.
(...)
Um sich den Menschen in einer neuen und vollkommenen Weise
zu offenbaren, welche das Zeitalter der Erlösung einleitet, wählte Gott nicht
einen Stern des Himmels zu seinem Thron oder den Palast eines mächtigen
Herrschers; auch nahm er nicht die Flügel der Engel zum Schemel seiner Füße.
Vielmehr wollte er einen Schoß ohne Makel.
Auch Eva war ohne Makel erschaffen worden; aber sie hat
sich aus freiem Willen verderben wollen. Maria, die in einer zerrütteten Welt
lebte – während Eva von einer reinen umgeben war – wollte ihre Reinheit nicht
einmal durch einen Gedanken an die Sünde beeinträchtigen. Sie wußte, daß die
Sünde existiert. Sie sah ihre vielfältigen, schrecklichen Gesichter. Sie sah
sie alle, auch das grauenhafteste: den Gottesmord. Aber sie lernte sie kennen,
um für sie zu sühnen und in alle Ewigkeit die zu sein, die Erbarmen mit den
Sündern hat und für ihre Rettung betet.