Numerierungen der Doppelraute

I. Vorbemerkung

Das Verhältnis der lateinischen Sprache zum Dezimalsystem fußt auf zwei Prämissen:

1. Das Reich der Zahlen stellt eine sinngefügte Ordnung dar.

2. Auf rational nicht erklärbare Weise hat sich das lateinische Alphabet und die lateinische Sprache so entwickelt, daß sich in den Zahlenwerten lateinischer Wörter und Begriffe die Ordnung der Zahlen nachvollziehbar widerspiegelt.

Aus diesen beiden Prämissen sind zwingende Schlußfolgerungen zu ziehen. Erstens, es muß systemimmanent ausreichend viele Methoden und Modelle geben, welche die Erfassung der Zahlenordnung ermöglichen. Zweitens, es müssen nicht nur Nachweise für diese objektive Ordnung erbracht werden, sondern auch dafür, daß die gefundenen Ergebnisse dieselben sind, die eingeweihten Römern als Maßstäbe für die Verwendung der lateinischen Sprache dienten.

In dem Kapitel Die Entwicklung des Dezimalsystems wurden einige grundlegende Modelle eingeführt.

Ein wesentliches Kriterium für logische Stimmigkeit liegt in sinnvollen und proportionalen Verhältnissen ausgewählter Zahlengruppen. Die innere Ordnung der Zahlen zeigt sich dabei nicht nur in Gegenüberstellung und Vergleich von Zahlenadditionen, sondern vor allem in der Ermittlung, Addition und Verrechnung der jeder Zahl eigenen Primzahlfaktoren. Wir unterscheiden daher Zahlenwerte (ZW) bzw. Zahlensummen (ZS) und Faktorenwerte (FW) bzw. Faktorensummen (FS).

II. Numerierung

1.  Die 21 Elemente der Doppelraute (DR) können nach verschiedenen logischen Kriterien numeriert werden. Die hier durchgeführte Numerierung richtet sich nach folgenden – meist wiederkehrenden – Gesichtspunkten:

1.   Ausgangspunkt der Numerierung der DR ist – immer – unten.

2.   Es wird unterschieden zwischen Doppelrautenrahmen und Füllung. Der DR-Rahmen besteht aus 7 Punkten und 8 Linien, die Füllung aus 2* (Dreieck, Querlinie, Dreieck).

3.   Die Numerierung beginnt mit den Punkten, wobei die Richtung über den Mittelpunkt hinweg beibehalten wird, setzt sich fort mit der Umfahrung der Linien, so daß der Ausgangspunkt wieder erreicht wird, und endet mit dem doppelten Füllungsmuster DLD.

4.   Wenn die Numerierung eines Kriteriums beendet ist, kehrt sie nicht zum Ausgangspunkt zurück, sondern fährt mit den nächstgelegenen Element des nächsten Kriteriums in Gegenrichtung weiter. Dadurch wird eine symmetrische Verteilung der Zahlen ermöglicht.

Die vorliegende Numerierung der Punkte endet also oben, es folgt die Bezeichnung der Linien in fortlaufender Umfahrung mit erneut oberem Ende, und den Abschluß bildet die vertikal abwärts verlaufende Numerierung der Füllung.

2.  Ziel der Numerierung ist, die verschiedenen Möglichkeiten von Zahlenverhältnissen, die die Gestalt der DR sowie die Art und Zahl der Elemente bieten, zu untersuchen. Von besonderem Interesse sind die Zahlen- und Faktorensummen der unteren und oberen Raute.

3.  Da in einer DR der Mittelpunkt die Symmetrieachse zwischen unterer und oberer Raute darstellt, gibt es keine zwei gleichen Teile. Nimmt also eine Raute den Mittelpunkt hinzu, zählt sie ein Element mehr (11) als die zweite Raute (10). Dieselben Verhältnisse treffen wir – wegen der symmetrischen Verteilung der Zahlen – bei dem oben gewählten Numerierungsmodus an. Zählen wir zur unteren ZS die 4 des MP hinzu, ist die Summe 116 um 1 höher als die ZS 115 der oberen Raute. Dasselbe trifft auch auf die Faktorensummen zu, nur ist es diesmal die obere Raute, die die 4 zu sich nimmt und so das Verhältnis 83:82 bewirkt. Durch die Umkehrung der beschriebenen Vorgehensweise ergibt sich durch Addition für jede Raute die identische Zahl 198 (unten 116+82, oben 115+83).

Das vorliegende Numerierungsbeispiel zeigt, daß einer äußeren symmetrischen Ordnung – die durch Verstandesbemühung erreichbar ist – eine innere Ordnung entspricht, die mit der äußeren Ordnung eine Einheit bildet, jedoch mit Verstandesmitteln nicht erklärbar ist.

4.  Wenn sich nun die soeben dargelegten Zahlenverhältnisse gleich oder ähnlich in einer DR vorfinden, deren Elemente statt fortlaufenden Zahlen mit den Zahlwerten von Buchstaben besetzt sind, dann erhält die Bedeutung des verwendeten Textes gleichsam eine objektive Beglaubigung. Eine solche DR-Gestaltung mit 21 Buchstaben habe ich unter der Behandlung des Pater Noster Kreuzes im Rahmen des Sator Quadrats vorgenommen, indem ich die Vermutung anstellte, das doppelte A und O könnte als eine Abkürzung von ANTE ORIGINEM und AB ORIGINE aufgefaßt worden sein. Durch die Ähnlichkeit der Zahlenverhältnisse von unterer und oberer Raute gewinnt die zunächst hypothetische Vermutung einen beträchtlichen Zuwachs an Glaubwürdigkeit.

Erstellt: 5.8.2003

 

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