6 Verse des HORAZ (4)
in c.1,1; c.3,30;
c.4,8
Die 6 Verse, ihre Zahlenwerte und die 3
göttlichen Personen
I. Die
Zahlenwerte der 6 Verse
I. Die Zahlenwerte der 6
Verse
1. Die im vorigen
Kapitel
als zusammengehörig gefundenen 6 Verse des HORAZ sind:
1,1,1 |
Maecenas, atavis
| edite regibus, ... |
3,30,1 |
Éxegí monumént(um)| áere perénniús... |
1,1,29 |
Mé doctár(um)
hederáe| práemia fróntiúm |
4,8,28 |
Dignum laude virum| Musa vetat mori, |
1,1,30 |
dis miscent
superis. |
4,8,29 |
caelo Musa beat. |
Maecenas, von
Königen als Vorfahren abstammend, |
Ich habe ein
Denkmal vollendet, dauerhafter als Erz. |
||
Mich vereinen
Efeukränze, die Belohnungen für |
Einen
lobwürdigen Mann läßt die Muse nicht sterben, |
||
gelehrte
Stirnen, mit den himmlischen Göttern. |
mit dem Himmel
beglückt ihn die Muse. |
2.
Da Zahlenwerte (ZW, ZS) und Faktorenwerte (FW, FS) in der gesamten
Zahlenkonstruktion zusammenwirken, seien beide aufgeführt:
|
links |
rechts |
|
|
|
||||||
|
|
ZS |
FS |
Sm. |
|
ZS |
FS |
Sm. |
GZS |
GFS |
GS |
V.1 |
1,1,1 |
246 |
180 |
426 |
3,30,1 |
330 |
243 |
573 |
576 |
423 |
999 |
V.2 |
1,1,29 |
322 |
254 |
576 |
4,8,28 |
351 |
241 |
592 |
673 |
495 |
1168 |
V.3 |
1,1,30 |
212 |
140 |
352 |
4,8,29 |
112 |
81 |
193 |
324 |
221 |
545 |
V.2/3 |
|
534 |
394 |
928 |
|
463 |
322 |
785 |
997 |
716 |
1713 |
V.1-3 |
|
780 |
574 |
1354 |
|
793 |
565 |
1358 |
1573 |
1139 |
2712 |
3.
Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit der Vokale und
Konsonanten und ihre ZW:
a(15) e(23) i(13) o(5) u(15) |
V 71 |
617 |
b(2) c(4) d(6) f(1) g(3) h(1) l(2) m(14) n(8) p(3) r(10) s(10) t(9) x(1) |
K 74 |
956 |
1.
Bereits im vorhergehenden Kapitel wurde darauf hingewiesen,
daß die Gesamt-ZS 1573 = 11*13*11 ihr geometrisches
Modell in drei Hexagonfiguren hat. Dabei bedeuten die drei Produktzahlen
jeweils die Summe der Punkte, Dreiecke und Linien einer Figur. In einer anderen
Sichtweise beträgt diese Summe bei allen drei Figuren 13:
|
In der rechten Grafik stellt die Mittelfigur die Verbindung
zwischen linker und rechter Figur her. Insofern sie mit jeder der beiden eine
Gemeinschaft eingeht, ergibt sich für jede Gemeinschaft die Zahl 24. Um dieser
doppelten Gemeinschaft numerische Gestalt zu verleihen, verwendet Horaz zweimal
die Quadratzahl von 24 = 576: als ZS der beiden Eröffnungszeilen und als
kombinierte ZS+FS der Zeile 1,1,29.
Die Gesamt-ZS+FS 2712 ist aufteilbar in das Produkt 24*113. Beide
Produktzahlen enthalten die Zahlen 11 und 13, einmal als Additionsergebnis 24 und einmal in
kontrahierter Form als 3-stellige Zahl 113 (11/13).
Die Summe beider Figurenkonstellationen beträgt 39+35 = 74. Die ZW/FW-Verrechnung führt zu
folgendem Ergebnis:
|
ZW |
FW |
|
|
39 |
16 |
|
|
35 |
12 |
|
Sm. |
74 |
28 |
|
FW |
39 |
11 |
50 |
Die beiden FW 39 und 11 sind in der
4-stelligen Gesamt-ZS 1139 in vertauschter
Position erkennbar.
Die FW von 1573 und 1139 sind 35 und 84, zusammen 7*(5:12) = 119 = 7*17 = FW 24. Auch die Summe beider FW ergibt wiederum
den FW
24 =
13+11.
2. Ausgangspunkt der
jüdischen Religion ist der Monotheismus, Ausgangspunkt der römischen Religion
der Glaube an eine Vielzahl göttlicher Kräfte, wobei offen blieb, in welcher
Beziehung die einzelnen Kräfte zu einander stehen.
Für die Römer ist die menschliche Ordnung immer ein Abbild
der göttlichen Ordnung. Grundlage ihres Denkens ist, durch welche geistige
Gemeinsamkeit menschliches Zusammenleben möglich sei. Es ist daher
folgerichtig, sich auf göttlicher Ebene eine ideale Gemeinschaft gleicher
Personen vorzustellen. Vergleichbar dem PATER FAMILIAS, der die oberste Verantwortung für die
Familiengemeinschaft trägt und so auch die Quelle jeglicher Gemeinsamkeit ist,
ist eine der drei göttlichen Personen der Ursprung der beiden anderen und
Ursache ihrer Einheit.
Man kann sagen, alles Bemühen der Römer in der Erforschung
der Zahlenordnung richtet sich auf die Erkenntnis des unerschöpflichen
Geheimnisses der Einheit der drei göttlichen Personen. Eine knappe Formel
dieser Einheit in der Dreiheit stellt die Zahl 112 dar. Denn der
konzentrische Doppelkreis der Tetraktys hat die
Flächengröße 1+2 und, im Hintergrund verborgen, eine zweite Flächeneinheit 1 für den äußeren
Kreis.
3.
Horaz verbindet die
drei Hexagonfiguren mit der Zahl 112 auf folgende Weise: Der ZW 246 des Verses 1,1,1 ist aufteilbar
in 24+26+46 = 96 und die drei Zahlen in 13+11, 13+13, (2*11)+(2*13). (Die Parität der Figuren 4*11+4*13 findet sich im
Oktaeder.) Die Addition
der FS 180 zur ZS 246 führt zur Umkehrform 426. Die zweistelligen Faktoren der zwei Zahlen, 6*41 und 6*71 ergeben 112. Die Produkte 6*71 = 426 und 7*16 = 112 enthalten dieselben Einzelziffern.
1. Die Aussage Die Muse macht (ihn)
mit dem Himmel glücklich kann durchaus gemäß gängiger Interpretationspraxis als
metaphorisch verstanden werden. Die entscheidende Frage dabei ist, welche
Wirklichkeit ist mit der metaphorischen Aussageebene gemeint? Da unsere
Kenntnis der römischen Religion keine eindeutige Aussage über das Weiterleben
des Menschen in einer göttlichen Sphäre zuläßt, herrscht die Neigung, eine
solche Stelle entweder zu überlesesn, ihr eine weltimmanente Deutung zu geben,
sie als einen formalen dichterischen Topos zu erklären oder bestenfalls Überlegungen
anzustellen, ob in einer solchen Aussage eine Jenseitshoffnung anklingt.
2. Tatsächlich gibt
es objektive Verständnisbarrieren. Sie können nur auf einer
heilsgeschichtlichen Ebene mit Hilfe einiger logischer zusammenstimmender
Thesen gelöst werden:
Die wichtigste These lautet, daß der ewige Gott den Römern im
VESTA-Kult eine
heilsgeschichtliche Sendung zusprach. Der Inhalt dieser Zukunftsvision könnte
etwa folgender sein:
–
Durch treue Erfüllung ihrer religiösen Pflichten und durch
geduldige Erforschung der göttlichen Ordnung im Sinngefüge der Zahlen werden
die Römer nicht nur ein immer klareres Gottesverständnis erhalten, sondern ihre
Sprache selbst wird ein Widerschein jener unwandelbaren göttlichen Ordnung
werden.
–
Als Lohn für ihre Bemühungen werden Name, Sprache und
kulturelle Leistung Roms durch alle Zeiten hindurch lebendig bleiben.
–
Der politische Ordnungswille Roms ist auch göttlicher Wille.
–
Die tradierten Götterkulte dienen der Gemeinsamkeit des
politischen und des göttlichen Willens.
Tatsächlich war der PONTIFEX MAXIMUS ein politischer
Amtsträger, der die Leitung über alle religiösen Einrichtungen innehatte.
3. Das Bewußtsein,
zum Vollstrecker göttlichen Willens auserwählt zu sein, war Quelle einer ständigen
religiös-ethischen Erziehung. Denn in diesem Bewußtsein herrschte eine
untrennbare, ja starre logische Verbindung zwischen gewissenhafter Erfüllung
religiöser Pflichten und politischem wie militärischem Erfolg. Als Grund
militärischer Niederlagen nahm man an erster Stelle die Verletzung religiöser
Pflichten an, erst an zweiter Stelle die Uneinigkeit oder Uneinsichtigkeit der
Befehlshaber.
4. Römischer
Jenseitsglaube läßt sich aus den verschiedenen Formen des Ahnenkultes
erschließen. Die Beschäftigung mit den Zahlenordnungen an sich und ihre
Entdeckung in der Sprache gewährt eine unbeschreibliche Glückserfahrung
göttlicher Weisheit und – wohl in zunehmendem Maße – die Begegnung mit dem
personalen Gott selbst. In gewisser Weise verbietet (VETAT) es die Logik,
daß ein einmal erreichtes glückseliges Band zwischen Mensch und Gott durch den
Tod getrennt wird. Die Verbform VETAS, die eine Buchstabenumstellung von VESTA darstellt, kann
so auch auf das Leben nach dem Tod bezogen werden, wie es Horaz tut.
1. Der metaphorische
Sinn des Namens MUSA wird aus seinem ZW 51 und aus seiner
unmittelbaren Wiederholung erkennbar. Je eine Hälfte des Wortes PENS|ATOR – der Abwiegende,
Vergeltende,
das sich aus den 8 verschiedenen Buchstaben des SATOR-Quadrats zusammensetzt,
hat den ZW
51. Die religiöse Bedeutung des Namens MUSA geht aus seiner
Rückwärtslesung hervor: A SUM – Ich bin das A, womit wohl gemeint ist: Ich bin der Anfang von
allem.
2.
Vor allem die unmittelbare Wiederholung legt die Vermutung
nahe, daß Horaz MUSA bei seiner Entscheidung über die Häufigkeit der Buchstaben
besonders berücksichtigt hat.
|
M |
V |
S |
A |
|
Hf. |
14 |
15 |
10 |
15 |
54 |
ZS |
168 |
300 |
180 |
15 |
663 |
|
36*13 |
15*13 |
|
Ähnlich dem Wort PENS|ATOR zeigt sich bei Teilung von MU|SA in zwei Hälften
eine proportionale Zahlenbeziehung. Die gemeinsame Teilbarkeit der ZS jeder Hälfte
durch 13 führt durch
Addition der beiden anderen Produktzahlen 36+15 wieder zum ZW 51 von MUSA zurück, wobei
die Zahl 36 die Umkehrung der Zahl 15 zu 51 bewirkt.
Berücksichtigt man auch die gemeinsame Teilbarkeit durch 3, erhält man das
Zahlenverhältnis 3*13*(12:5).
In 3*13 erkennt man sowohl die drei sanduhrförmigen Hexagonfiguren als
auch die trinitarischen Flächenverhältnisse 1:2 und 1:3. Den Zahlen 12 und 5 entspricht das Wort ME – mich in Vers 1,1,29. In den Einzelziffern 1+2 und 5 kann man die drei Achsen des Hexagons mit jeweils 5 DM-Elementen sehen, aber auch 3 Radialelemente für den inneren und 5 Radialelemente für den inneren und
äußeren Kreis in der Bedeutung des Flächenverhältnisses 1:3. Die Zahl 125 schließlich hat als 35 den FW 15.
Die
Buchstabenhäufigkeit beider Hälften 14+15 = 29 und 10+15 = 25 läßt sich auf
die 9 Durchmesserelemente
des Tetraktyssterns beziehen, wenn man die Numerierung vom Mittelpunkt aus
einmal mit 1 und einmal mit 5 beginnt, was die Bedeutung dieser beiden Zahlen, ihrer
zweistelligen Zusammensetzung und der Buchstaben AE bzw. P unterstreicht:
|
Die Punkte- und
Linienwerte bilden das Verhältnis 30:24 = 6*(5:4) = 6*9.
3.
Die ZS 663 der 4 Buchstaben bildet zur restlichen ZS 910 das Verhältnis 13*(51:70). Die ZW/FW-Verrechnung ergibt:
|
ZW |
FW |
Sm. |
FW |
Fkt. |
|
663 |
33 |
|
|
|
|
910 |
27 |
|
|
|
Sm. |
1573 |
60 |
1633 |
94 |
71*23 |
FW |
35 |
12 |
47 |
47 |
|
47:94 = 47*(1:2)
|
141 |
|
Der ZW für DEVS – Gott ist 47. Daher werden auch durch 3*47 = 141 die drei göttlichen Personen
dargestellt.
Nach Abzug der 54 MUSA-Buchstaben bleiben von 145 noch 91 übrig. Das
bedeutet den durchschnittlichen ZW 10 je Buchstabe.
4.
Das ZW-Ergebnis 39*17 der 54 MUSA-Buchstaben hat
den FW 16+17 = 33 und weist auf das Achsenkreuz 5 hin, das aus 17 Punkten und 16 Linien besteht.
Die 9 DM-Elemente des
Tetraktyssterns werden nun auf die Achsenpunkte verlagert. das Achsenkreuz 5 ist Grundlage
des SATOR-Quadrats, indem sich
durch Verschieben eines Winkels gegen den anderen ein Quadrat formiert:
|
Alternativ kann auch hier der Mittelpunkt mit 5 numeriert sein.
Erstellt: Juni 2006