Ovids Behandlung der beiden konzentrischen Textkreise

Metamorphosen I, 76-88

B. Anwendung

1.  Bei der Bestimmung des Zahlenwertes des inneren Textkreises sind wir von der Mitte ausgegangen und haben die Begrenzungwörter FECIT und VIDERE mit einbezogen. Das Ergebnis für den inneren Teil ist demnach 53*53=2809, für den Rest 120*21=2520. Wenn wir von außen nach innen gehen, müssen wir analog die Begrenzungswörter wiederum einbeziehen und wir erhalten die Werte 2520+102 = 2622 und 2707.

Nun besteht der äußere Textkreis aus zwei Teilen, die Ovid ohne und mit Einbeziehung der Begrenzungswörter in ein Verhältnis gesetzt hat:

FECIT, VIDERE

1. Teil

2. Teil

ohne

1200 = 120*10

1320 = 120*11

mit

1242 = 138*9

1380 = 138*10

Die beiden konstanten Zahlen 120 und 138 können wir durch 6 kürzen und erhalten 20 und 23. Diese beiden Zahlen sind aus der Durchmesserbezeichnung 2–0–3 (= 1–0–1 + 1–0–2) entstanden (Die 2 Radiallinien bleiben bei dieser Darstellungsweise unberücksichtigt). Analog zum Teilungsaspekt der beiden konzentrischen Kreise wird die erste Hälfte des Durchmessers (als 20 zu lesen) and den Rest (3+20) weitergegeben. Die Zahl 6 dürfte für 2*3 Radialelemente stehen.

2.  Wie jeder Radius mit seinen 3 Elementen Eigenberechtigung hat, so ist auch jede Kreishälfte als eine selbständige Größe zu sehen. Die 5 Durchmesserelemente bilden die Mittelachse, über die sich 1 Kreisbogen mit 1 umschlossenen Fläche erheben. In einem Kreis sind die Halbkreiselemente also in der Folge 2-5-2 angeordnet, als dreistellige Zahl gelesen ergeben sie das bekannte Produkt aus den Umkehrzahlen 21*12.

Setzen wir die Verhältnisse der Kreishälftenelemente nach obigem Muster fest, erhalten wir die Werte 7:(2+7)>79 und 2:(7+2)>29 mit ihren Umkehrungen. Die Faktorenprobe ergibt:

29

29

92

27

 

 

108

108

189

124

4*(27:31)

8*29 = 232

Zahläæ

FW

Zahläæ

FW

 

 

29

29

79

79

 

 

92

27

97

97

 

 

121

56

176

176

8*(7:22)

 

 

 

 

 

Addition I

 

 

 

 

 

12+(34+53) = 12+87= 99 = 9*11

 

108

 

189

 

27*(4+7)

 

121

 

176

 

11*(11+16)

 

 

 

 

 

Addition II

 

 

 

 

 

38+(15+23) = 38+38 = 76

 

 

 

 

 

Addition III

 

 

 

 

 

(12+38)+(87+38)=50+125=25*(2+5)

 

Das Additionsergebnis 25*(2+5) zeigt auf doppelte Weise die Zusammensetzung der Kreishälftenelemente.

3.  Wenn wir die Kreiselemente mit einer Numerierung versehen, können wir dem Mittelpunkt mit 0 oder mit 1 bezeichnen. Mit dem bereits besprochenen ergeben sich 3 Modelle:

Eine Besonderheit der drei Modelle ist, daß die Addition von Modell a+b Modell c ergibt, also 7+10=17 (Halbkreis) und 9+14=23. Addieren wir die Halbkreiselemente, erhalten wir 2*17=34. Diese Zahl ist zweimal ausgedrückt durch die oben ermittelten Faktorenprodukte 7*27 und 8*29, wobei sich Systeme und Modelle offensichtlich gegenseitig beleuchten. Das Produkt 7*27 zeigt einerseits die unnumereierten Elemente von Halbkeis und ganzem Kreis, andererseits in der Addition die Halbkreiselemente des unnumerierten Modells (7) und der beiden numerierten Modelle (10+17). Die Zahlen 8-2-9 haben eine sehr komplexe Bedeutung. Das Ergebnis 8*29=2-3-2 ist ein Bezug auf die Beschaffenheit einer Seite des Dezimaldreiecks, bei der 3 Elemente dem inneren Kreis und 2*2 dem äußeren Kreis angehören. Wenn die Punkte mit 2 und die Linien mit 3 numeriert werden, ist das Ergebnis 8+9=17. Wichtig ist die Reihenfolge 289, das ist 17*17, also 2*(8+9). Weiterhin besteht eine Oktaederhälfte aus 17 Elementen.

4.  Wenn wir der Zahl der Kreiselemente mit dem Durchmesser als Mittelachse gerecht werden wollen, müssen wir 2-mal die Halbkreiselemente und 1-mal die Elemente des ganzen Kreises rechnen. Die entsprechenden Werte sind 2*7+9=23; 2*10+14=34; 2*17+23=57. Das Resultat 114 ergibt den Durchschnittswert 38 für jedes Modell.

5.  Die Proportionen der Kreisverhältnisse werden zunächst nach dem Nennwert der Zahlen bestimmt. Für die innere Ordnung sorgen die Verhältnisse von Faktorensummen. Die dafür erforderliche Rechenarbeit hat die Schrittfolge (2+2)+3. Im folgenden sollen zwei Beispiele demonstriert werden.

6.  Die beiden Zahlenwerte des Mittelteils sind mit Begrenzungswörtern 2809, ohne diese 2707. Es fällt auf, daß die Einzelzahlen sich mit den zuvor besprochenen Produkten 7*27 und 8*29 decken. Die Zahl 2809 ist 53*53 und weist neben den drei Kreisachsen zu je 5 Elementen und den Radialelementen 5 und 3 auf die Oktaederelemente hin, 26 an der Zahl, mit 1 Volumen aber 27, zusammen 53.

7.  Es gibt die Möglichkeit, den inneren Kreis in Beziehung zu setzen zum äußeren Textstreifen oder die Textmitte mit Mittelpunktswort plus Rest und die entsprechende Umkehrung zu berechnen. Als Abschluß werden die 3 Elemente Text, Mittelpunktswort, Text mit dem Ergebnis aus den beiden symmetrischen Gegenüberstellungen verrechnet. Da bei jeder Rechnung die Summe der einzelnen Teile immer den Gesamtzahlenwert ergeben, unterbleibt die Verrechnung mit den Zahlenwerten:

Die zu verwendenden 3 Zahlenwerte sind 2487, 63, 2779. Es folgt in gleicher Weise die Berechnung des inneren und äußeren Textkreises. Die drei Werte sind 2520, 102, 2707:

 

1. Hälfte +Rest

2550 = 2* 3* 5* 5* 17 = 32

2779 = 7* 397 = 404

5329 = 436

2. Hälfte +Rest

2842 = 2* 7* 7* 29 = 45

2487 = 3* 829 = 832

5329 = 877

Verrechnung der Ergebnisse:

436 = 2* 2* 109 = 113

877 = 877 = 877

1313 = 990

 

ZS: 1313 = 13* 101 = 114

FS: 990 = 2* 3* 3* 5* 11 = 24

= 138

-------------------

Die drei Elemente einzeln:

2487 = 3* 829 = 832

63 = 3* 3* 7 = 13

2779 = 7* 397 = 404

5329 = 1249

-------------------

Die Verrechnung 2:1

138 = 2* 3* 23 = 28

1249 = 1249 = 1249

1387 = 1277

 

ZS: 1387 = 19* 73 = 92

FS: 1277 = 1277 = 1277

= 1369

1369 = 37* 37 = 74

Das Endergebnis der komplizierten Rechnung ist also die Umkehrung des Gesamtzahlenwertes 73*73.

1. innerer +Rest

2809 = 53* 53 = 106

2520 = 2* 2* 2* 3* 3* 5* 7 = 24

5329 = 130

2. äußerer +Rest

2622 = 2* 3* 19* 23 = 47

2707 = 2707 = 2707

5329 = 2754

Verrechnung der Ergebnisse:

130 = 2* 5* 13 = 20

2754 = 2* 3* 3* 3* 3* 17 = 31

2884 = 51

 

ZS: 2884 = 2* 2* 7* 103 = 114

FS: 51 = 3* 17 = 20

= 134

-------------------

Die drei Elemente einzeln:

2520 = 2* 2* 2* 3* 3* 5* 7 = 24

102 = 2* 3* 17 = 22

2707 = 2707 = 2707

5329 = 2753

-------------------

Die Verrechnung 2:1

134 = 2* 67 = 69

2753 = 2753 = 2753

2887 = 2822

 

ZS: 2887 = 2887 = 2887

FS: 2822 = 2* 17* 83 = 102

= 2989

2989= 7* 7* 61 = 75

1369 = 37* 37 = 74

2989 = 7* 7* 61 = 75

4358 = 149

ZS: 4358 = 2* 2179 = 2181

FS: 149 = 149 = 149

= 2330

 

Die Addition der benachbarten Konstitutiven 75+74 ergibt 149, zu lesen als 14+9. Die Zahl 14 bedeutet zweimal die (unnumerierten) Halbkreiselemente, die Zahl 9 die Gesamtzahl der Kreiselemente. Ergebnis ist 23. Die Zahl 2330=233*10 gibt die Radialelemente des Doppelkreises (2+3, 2+3) und des einfachen Kreises (3+3) wider.

8.  Die Zahl 73 als Radius des Doppeltextkreises läßt sich ermitteln, wenn man die Begrenzungspunkte von innen nach außen (2+3)und von außen nach innen (4+1) jeweils als zweistellige Zahl darstellt und addiert.

9.  Dem Doppelkreis und den beiden Kreishälften gemeinsam sind die Zahlen 5+4, im Doppelkreis handelt es sich um 5 Punkte und 4 Linien, bei den Halbkreisen um die 5 Durchmesserelemente und 2*2 Halbkreisbogen und Fläche.

10. Der Faktorenwert der 5 Wörter und der 4 dazwischenliegenden Texte ist 1844. Diese Zahl gibt die Elemente einer Oktaederhälfte wider: 1 Ecke (Punkt), 4 Linien + 4 Dreiecke = 8 und 4 Ecken (Punkte) und 4 Linien.

Der FW der 3 Begrenzungswörter und der 2 Textteile des inneren Textkreises beträgt 1527. Die Zahl 15 weist auf die Elemente einer Hexagrammhälfte hin, 5 P., 7 L, u. 2 Dreiecke, die Zahl 27 auf die Gesamtzahl von 25+2 Elemente, wobei die 2 sich auf die Kreislinien und die gesamte Fläche bezieht.

11. Der Zahlenwert 344 der Begrenzungswörter weist auf die 11 Elemente des Radius und des Durchmessers hin. Es handelt sich dabei um 3 Mittelpunkte, 4 Kreislinienpunkte und 4 Linien.

12. Ovid will zeigen, daß der Teil immer auch das Ganze abbildet. Denn der Mensch existiert als Mann und Frau. Denn jede Hälfte hat eine gemeinsame Mitte und teilt ihre Größe dem restlichen Teil mit. Zur Ganzheit gehört das Prinzip der Hälfte oder des Teils. Es bedarf daher einer dreifachen Rechnung, zweimal die Hälfte + das Ganze (2-2-3).

ð C. Die Darstellung von Mann und Frau durch die 5 Begrenzungswörter

Erstellt:27.12.2002

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