DAS SATOR-QUADRAT
F. DIE
LESERICHTUNG (II)
ð F. LESERICHTUNG I (SVI)
|
Zu den wunderbaren Eigenschaften des Sator Quadrats gehört, daß man es
waagrecht und senkrecht in gleicher Weise lesen kann. Beginnt man von der
unteren linken Ecke der originalen Anordnung das Wort SATOR nach oben zu lesen
und die zweite Reihe OPERA wieder nach unten und nach dem bereits dargelegten
Muster weiterfährt, erhält man die Form NVI. Diese
Wortform ist 1.Ps.Sg. Perfekt von nuere und
bedeutet nicken, zustimmen. In der
lateinischen Literatur wird dieses Verb nur in den Komposita adnuere – zunicken, zustimmen und abnuere – ablehnen verwendet.
Überträgt man die vertikale Lesebewegung auf die kosmische Dimension des
Sator-Quadrats, kann man sich vorstellen, wie göttliche Zeichen in die Weite
des Himmels geschrieben werden. Das Wort NVI
erinnert an den Schöpfungsbericht der Bibel, wo es bei jeder neuen Schöpfung
heißt: "Und Gott sprach..." und alles geschieht nach seinem Willen.
Die
Verbindung von NVI mit IVS SVI, läßt die Deutung zu, daß Gott in Freiheit die
Welt geschaffen und allen Geschöpfen ein ihnen eigenes Gesetz gegeben hat,
durch die sie ihre verschiedenen Aufgaben erfüllen.
Eine sehr zuverlässige Textquelle zur Untersuchung des drei-einigen
Wesens Gottes bildet die kapitolininische Trias. Die
sechs Bezeichnungen sind so wunderbar durchdacht, daß man sie als göttliche
Fügung ansehen möchte. Wenn man nach dem Vorbild des Kreisdurchmessers die
Buchstaben nach Anfang Mitte und Ende trennt, wobei die Buchstaben dazwischen
zwei Füllungen bilden, erhält man als Zentrum der Mittelspalte die
Buchstabenfolge VNI in der Bedeutung die Einzigen, oder als Dativ
Singular, dem Einzigen. Die drei Buchstaben
stehen also für die drei göttlichen Personen. Der Name IVNO kann auch als VNI-O gelesen
werden und bedeutet dann Einheit in der Dreiheit. Denn dem Buchstabenverhältnis
3:1 entspricht auch das ZW-Verhältnis 42:14=14*(3+1)=56.
M |
I |
N |
E |
R |
V |
A |
|
R |
E |
G |
I |
N |
A |
||
I |
|
|
V |
N |
|
|
O |
M |
A |
X |
I
|
M |
V |
S |
|
O |
P |
T |
I |
M |
V |
S |
|
I |
V |
P |
P |
I |
T |
E |
R |
Entsprechend den 6 Bezeichnung der kapitolinischen
Trias ist die Verbindung der beiden Leserichtungen NVI und IVS
durchaus sinnvoll. Multipliziert man die Häufigkeit der 4
Buchstaben in den 6 Namen
N (3),V (5),
I (7), S (2) mit
ihrem jeweiligen Zahlenwert (20,13,9,18) und addiert die Ergebnisse, erhält man
die Zahl 238, die als Produkt 17*14 ergibt.
Da die vier Buchstaben zusammen 17 mal
vorkommen, ist der durchschnittliche Zahlenwert 14 wie auch im Wort IVNO (ZW 56). Die Zahlen 17 und 14 bilden die erste Hälfte des
Wortes RO-TA und beziehen sich insbesondere auf die Faktorenwerte (FW) der Umkehrzahlen 12 und 21: 12>7+21>10=17; 12+21=33>14.
Die Faktorensumme der Buchstaben der beiden Wörter NVI und
SVI ergibt 51, den Zahlenwert für
ROTA (FS 51=3*17>20). Die Summe der Zahlenwerte 42+47 ergibt die Primzahl 89,
die bei symmetrischer Betrachtung der Zahlen 1 bis 9 der Umkehrzahl 21
entspricht. Die Addition von 89+20 ergibt die Dezimalzahl 10-9 (= IVPPITER).
Schließlich lassen sich die 4 Buchstaben auch
verbinden zu den Wörtern NVIS – du stimmst zu und VNIS –du einigst
(verbal) bzw. den Einzigen (substantivisch). Die Wörter haben den ZW 60 und zeigen harmonische Verhältnisse:
1.
Vokale: Konsonanten = 29:31
2.
FW: ZW = 36: 60 = 12*(3:5)
3.
erste Hälfte: zweite Hälfte = 33:27= 3*(11:9)
4.
Jeder Buchstabe hat
durchschnittlich den Zahlenwert 15 und den
Faktorenwert 9.
-------------------------------
Es ist unverkennbar,
daß die Buchstaben N und S einen sehr ähnlichen Verlauf nehmen. Beide haben einen
symmetrischen Mittelpunkt, von dem aus sie sich spiegelbildlich in
Gegenrichtung wegbewegen. Das N nimmt einen vertikalen, das S einen
horizontalen Verlauf, das N ändert seine Richtung in spitzer, das S in runder
Form.
Die Formen der beiden Buchstaben sowie die ihnen zugehörigen ZW N=13, S=18 haben
mehrere enge Beziehungen zueinander:
1. Das regelmäßige Sechseck zeigt drei spiegelbildliche
Dreieckspaare, die jeweils aus 13 Elementen (5P, 6L, 2D) bestehen. Die Formen des N und des S
(in Zickzackform) lassen sich aus den Linienverläufen nachbilden.
|
|
2. Das N weist auf die 3 Achsen des regelmäßigen
Sechsecks hin. Diese 3 Achsen bestehen aus 13 Elementen (7P, 6L). Numeriert man den Mittelpunkt
mit 1, die Kreisbogenpunkte mit 2 und die Linien mit drei, ergibt die Addition 31, das ist die Umkehrung von 13, bewirkt
durch die Zahl 18.
|
|
3. Die Doppelraute wird durch zwei Zickzacklinien
gebildet, von denen jede aus 9 Elementen (5P, 4L) besteht. Durch drei
Schnittpunkte werden die Elemente auf 15 reduziert, jedoch wieder auf 18 erhöht,
wenn man in einer Achterlinie die Elemente fortlaufend numeriert und am Ende
durch Vereinigung der äußeren Schnittpunkte neben die 9 die 18 setzt. Durch die
Zusammenlegung der beiden Schnittpunkte wird die Figur der Doppelraute zu einem
Kreis geformt. Das rechtfertigt die runde Form des S, die im archaischen Latein
noch spitz war. Alle horizontalen Zahlenpaare ergeben bei dieser Numerierung
die Zahl 18. Das N läßt sich wieder aus den beiden Spiegeldreiecken erkennen.
Die numerische Umkehreigenschaft läßt sich erkennen, wenn man den Mittelpunkt
mit 1 benennt und in Gegenrichtung jeweils bis 5 durchnumeriert. Liest man die
9 Elemente von außen kommend, tritt nach dem Mittelpunkt die Umkehrung ein.
|
|
|
4. Den 3 Achsen des regelmäßigen Sechsecks entsprechen
die 3 Seiten des Dezimaldreiecks. Dieses besteht aus 18 Elementen. Die Summe ist wieder die
Umkehrung 31.
|
Schlußbemerkung:Zum SATOR
Quadrat gibt es noch viele Fragen zu lösen. Eine Aufgabe wird sein, die
Quadratform des SATOR Quadrats sorgfältig mit den Eigenschaften des Kreises zu
vergleichen. Bekanntlich haben die Römer Städte und Feldlager streng
quadratisch oder rechteckig und mit 2 Hauptachsen angelegt.
Dezember 2002