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OVID, Fasti: IANUS neunmal genannt

I. Anordnung der Namen

1.       Der 1. Januar ist dem Gott IANUS, dem Gott des Anfangs und Ursprungs, geweiht. Der Dichter Ovid widmet ihm in seinem Werk FASTI, das in 6 Büchern die Feste des Jahres von Januar bis Juli zum Thema hat, 13+100 = 113 Distichen (1,63-288). Er läßt den Gott selbst auftreten und stellt ihm Fragen, die dieser bereitwillig beantwortet.

2.       Entsprechend der literarischen Gestaltung von Beschreibung und Dialog wechselt Ovid zwischen dem Nominativ IANUS und der Anrede IANE. IANUS verwendet er 5-mal, IANE 4-mal. Die Häufigkeit entspricht auch der Zahl der Buchstaben.

Im Namen IANUS steht der 9. Buchstabe I vor dem 1. Buchstaben A. Am 9.1. wurde IANUS ein Schafbock zur Versöhnung der Götter geopfert (Fasti, 1, 317ff). Wie ich im vorhergehenden Kapitel zu zeigen versuchte, ist IANUS besonders in Verbindung mit der Doppelraute (DR) und dem Oktaeder zu denken.

3.       Eine Zickzacklinien des Tetraktyssterns besteht aus 5 Punkten und 4 Linien. Die Punkte werden von IANUS, die Linien von IANE belegt:

Der Zahlenwert (ZW) von IANUS ist 61, der IANE 28 mit dem durchschnittlichen ZW 7. Beide ZW sind darin miteinander verwandt, daß die Zahlen 1-7 die Summe 28 ergeben. Der ZW 61 ist auf die 7 Punkte des Hexagon zu beziehen, die man numerieren kann.

Die Summe beider ZW ist 89. Dieser Wert wird bestätigt durch den Beginn der eigentlichen IANUS-Geschichte mit Vers 89.

Man erhält die Zahl 89 als Summe, wenn man eine Achse aus 9 Punkten und 8 Linien vom Mittelpunkt aus von 1-9 numeriert. IANUS als Ursprung von allem blickt vom Mittelpunkt aus nach beiden Richtungen zur Zahl 9:

Der Name IANUS hat den Wert 98, wenn man zur Zahlensumme (ZS = ZW) 61 die Faktorensumme (FS) 37 hinzufügt.

Wie bereits im vorhergehenden Kapitel erwähnt, ist das Modell für die Doppelköpfigkeit des Gottes IANUS der Oktaeder, dessen beide Hälften aus je 9+8 Elementen besteht. Die Doppelköpfigkeit könnte durch folgende ZW/FW-Verrechnung bestätigt werden, wenn Ovid die 113 Distichen in der Aufteilung 13+100 gewollt hat:

 

ZW

FW

Sm.

FW

 

13

13

 

 

 

100

14

 

 

Sm.

113

27

140

16

FW

113

9

122

63

Sm.

 

 

 

79

Die Faktoren von 122 sind 2*61., also zweimal IANUS.

II. Anordnung der Verszeilen

a) nach –VS und –E

Für die 9-malige Namensnennung hat Ovid die Versnummern genau ausgewählt. Entsprechend der wechselnden Form von IANUSIANE werden sie konzentrisch angeordnet:

P

L

P

L

MP

L

P

L

P

-US

-E

-US

-E

-US

-E

-US

-E

-US

5

4

3

2

1

2

3

4

5

64

65

95

89

127

172

166

287

183

 

-US

64

183

247

95

166

261

(508)

-E

65

287

352

89

172

261

613

-US

 

 

 

 

 

127

635

 

 

 

599

 

 

649

1248

Aus der Fülle von Zahlenbeziehungen seien einige herausgegriffen:

1.       Die Gesamtsumme 1248 ist zunächst durch die ersten beiden Stellen teilbar: 1248:12 = 104. IANUS ist besonders mit der Zahl 11 assoziiert. Das Zahlwort UNDECIMUSder Elfte hat den ZW 104. Auch die FW von 38 und 83 ergeben 21+83 = 104.

Die Zahl 104 läßt sich weiter durch 13 teilen, sodaß man den Ausdruck 13*96 bilden kann. Der FW von 96 = 13. Zusammen ergibt sich der FW 26. Die Zahl 96 bezieht sich auf 4 erkennbare Doppeldreiecke und Rauten des Oktaeders: Die Zahl ihrer Elemente ist 4*(13+11) = 96. Der Oktaeder selbst besteht aus 26 Elementen. Es scheint also erwiesen, daß die Doppelköpfigkeit des Gottes IANUS besonders von der Form des Oktaeders angeregt wurde.

2.       Die Summe für die 4 Erweiterungselemente ist die Primzahl 599. Ihre Einzelziffern bezeichnen die Durchmesserelemente (DM-) des inneren und des äußeren Tetraktyskreises mit den Flächengrößen 1+3+3 = 7. Die Summe der 5 DM-Elemente des inneren Kreises gibt mit dem Produkt 11*59 die Flächengrößen 1+3 = 4 wieder, sodaß von innen nach außen das Verhältnis 4:7 gebildet werden kann.

Charakteristisch für den Doppelkreis des Tetraktyssterns ist das Flächenverhältnis 1:3. Dies ist formal dann der Fall, wenn dem äußeren Kreis ebenfalls ein Mittelpunkt (MP) zugestanden wird. Durch die Addition des MP-Wertes 127 zu 599 erhält man 726 = 11*66. Nun beträgt die Gesamtsumme 11*(59+66) = 11*125 = 11*5³ = FW 26. Wieder wird Gott IANUS durch die Zahl 11 und 26 geehrt.

3.       Die MP-Zahl 127 ist gleichzeitig die Durchschnittszahl der übrigen 4 –US-Punktewerte 508 (s.Tabelle). Sie bezieht sich hauptsächlich auf die 7 Punkte des Hexagons, die bei Numerierung den Wert 1 für den MP und die Summe 27 für die 6 Kreislinienpunkte ergeben. Die Einzelziffern können auf die Eckpunkte der Tetraktys und auf die 7 Hexagonalpunkte verteilt werden.

Eine weitere Bedeutung liegt in der Aufteilung 12+7. Sie bezeichnet 19 Punkte der DR und 7 Flächeneinheiten.

4.       In der unteren Tabelle sind die Summen nach den Außen- und Innenelementen und nach den Punkte- und Linienwerten ermittelt. Ihre ZW/FW-Verrechnung ergibt:

 

ZW

FW

 

 

ZW

FW

Sm.

au.

599

599

 

P

635

132

 

inn.

649

70

 

L

613

613

 

Sm.

1248

669

 

 

1248

745

 

FW

26

226

252

 

26

154

180

 

252

17

Sm.

 

 

 

 

 

180

15

 

 

 

 

 

 

432

32

 

 

 

 

 

FW

17

10

27

 

 

 

 

Das Verhältnis der Summen 252:180 ist 36*(7:5). Die Verhältniszahlen 7 und 5 lassen sich auf die Punkte der DR beziehen, ihnen entspricht das Flächenverhältnis 3:1. Die Zahlen 17+10 weisen auf die Fortsetzung der DR-Numerierung von 8+9 zur 10 hin.

Die Zahl 252 ist aufteilbar in das Produkt 21*12. Die Einzelzahlen 2+5+2 stellen die DM-Elemente des Tetraktyssterns dar, die Zahlen 2 und 1 sind die entsprechenden Flächengrößen. Die Zahl 180 kann als Summe von 3*(29+31) Rahmenelemente des DR-Kreuzes verstanden werden.

b) Einbeziehung der FW

1.       Ovid hat auch die FW der 9 Versnummern in seine Konstruktion einbezogen:

ZW

64

65

95

89

127

172

166

287

183

1248

FW

12

18

24

89

127

47

85

48

64

514

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1762

2.       Die Zahl 514 bedeutet 9 DM-Elemente und einen zusätzlichen Mittelpunkt, der aus den 9 DM- Elementen 2*5 Radialelemente macht, was die Doppelzählung von 9+10 = 19 ermöglicht.

Die Faktoren der Summe 1762 sind 2*881, der FW ist 883. Die Einzelzahlen 8+8+1 und 8+8+3 entsprechen den 17 Elementen des Achsenkreuz 3, einmal mit einem und einmal mit drei MP. Auch für das DR-Kreuz gibt es eine Lösung, wenn man zu den 3 Punkten jeder Raute die Querlinie hinzufügt:

Die Addition von 881+881+883 = 2645 führt zum FW 5*23*23 = 51 = 3*17. Die Einzelziffern verbinden die 15 DM-Elemente der drei Hexagonalachsen mit dem Wert 3*17 der numerierten Tetraktysseiten.

Aus der ZW/FW-Verrechnung der ZS+FS ergibt sich:

 

ZS

FS

Sm

FW

Sm

 

1248

514

1762

883

 

FW

26

259

285

27

 

Sm

 

 

2047

910

 

FW

 

 

112

27

139

Das Ergebnis 910 weist auf den Doppelaspekt von DM- und Radialelementen hin sowie auf die Fortsetzung der DR-Numerierung.

III. Die 10.Verszeile

1.       Tatsächlich ist anzunehmen, daß Ovid eine weitere Form von IANUS zu dem bisherigen Modell hinzunehmen wollte, um die 10. Stelle der DR zu besetzen. Genau 31 Zeilen später, in Vers 318, nennt er IANUS erneut bei der Erklärung der Agonalia. Nun sollen alle 10 Nennungen der Reihe nach in überkreuzender Numerierung auf die Punkte der DR eingetragen werden:

Zwei gegenüberstehende Verszahlen haben jeweils die Summe 261 = 9*29. Die 10. Verszahl 318 erhöht mit den übrigen Zahlen diese Summen um weitere 4*261, sodaß sich ein Verhältnis 522*(1:2) ergibt. In den Einzelzahlen 5+(2+2) kann man die DM-Elemente des Tetraktyssterns und in den Verhältniszahlen die entsprechenden Flächenverhältnisse erkennen.

2.       Die Zahl 318 ist als Mittelpunkt des äußeren Kreises anzusehen und aus Symmetriegründen der linken Seite mit den niedrigeren Werten zuzuweisen. Ihr FW ist 58.

ZW

64

65

95

89

318

127

172

166

287

183

1566

FW

12

18

24

89

58

127

47

85

48

64

 

 

201

371

572

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2138

Die Gesamtsumme 572 zeigt in ihren Einzelziffern die Punkteverteilung der Doppelraute (5+2=7). Diese Zahl ist deshalb von besonderem Interesse, weil die Produktzahlen entweder 4*11*13 oder 4*13*11 sind. Tatsächlich kann man je zwei Dreicksflächen der DR bzw. des Oktaeders sowohl als eine Raute (11 Elemente) als auch als sanduhrförmiges Doppeldreieck (13 Elemente) betrachten. Ein Oktaeder hat 4 solche Doppelflächen. Daher addiert man die Elemente beider Typen: 44+52 = 96.

Die FW der Summen 201 und 371 sind 70+60 = 130. Dadurch ergibt sich ein internes FS:ZS-Verhältnis von 13*(10:34) = 26*(5:17) = 26*22. Nun enthält jede Zahl die Elemente von zwei Doppeldreiecken und zwei Rauten.

unvollendet

 

 

 

 

 

Erstellt: April 2007

 

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