DÄDALUS UND IKARUS

4Werte

I. 4Werte

II. Vater und Sohn

a) DAEDALUS und ICARUS

b) Vater und Sohn

c) Die Präposition A in zwei Versen

I. 4Werte

1.      Die lateinischen Literaten, die bei der Verfassung ihrer Werke gematrische Prinzipien anwendeten, vollbrachten gewaltige Rechenleistungen und ebenso gewaltige Sprachleistungen – denn wenn ein Konstruktionsschema für eine bestimmte Zeile einen bestimmten gematrischen Wert erforderte, wurden die Wörter danach ausgesucht. Sie bemühten sich, mehrere numerische Bereiche in sinnvolle Beziehungen zueinander zu setzen:

·     Die zwei Hauptbereiche sind Zahlenwerte (ZW) und Faktorenwerte (FW), die auf die Endergebnisse einer Texteinheit, etwa der Geschichte von Dädalus und Ikarus, ausgerichtet sind. Die Endsummen stehen durch ihre Faktoren miteinander in Beziehung, die sich nicht selten aus ihrer gegenseitigen ZW/FW-Verrechnung weiter erschließen.

·     In der Dichtung bilden Verszeilen Untereinheiten, von deren Zahlensummen (ZS) und Faktorensummen (FS) ebenfalls FW ermittelt werden können.

·     Schließlich bilden auch die Wörter jeder Zeile entsprechende Untereinheiten.

Es ergeben sich sowohl für die Verszeilen auch für die Wörter vier Werte: ZS und FS und deren FW1/2.

2.      Für die vorliegenden 53 Verse habe ich nur die ZS und FS der Zeilen und deren FW-Summen (FWS) ermittelt:

ZS

FS

sm

FWS1

FWS2

sm

GS

21632

15965

37597

6498

4924

11422

49019

21632 = 128*13*13 > 40; 15965 = 5*31*103 >139

6498 = 18*19*19 > 46; 4924 = 4*1231 > 1235

37597 = 7*41*131 > 179; 11422 = 2*7511 > 7513

49019 = PZ

Die Bedeutungen einzelner Faktoren wurden bereits in den zwei vorhergehenden Beiträgen beleuchtet. Die Verrechnung der Gesamt-ZS und FS ergibt:

 

ZS

FS

sm

FW

 

21632

15965

37597

179

FW

40

139

179

179

sm

 

 

 

358

Die beiden Primzahlen 179 sind als 17+9 = 26 zu lesen. Sie bezeichnen die Elemente zweier Oktaederhälften, wobei der ersten Zahl die 8 Elemente der gemeinsamen quadratischen Basis zugewiesen sind. Die beiden Oktaeder sind auf Dädalus und Ikarus zu beziehen, vergleichbar Vögeln bei angelegten Flügeln.

3.      Auffällig sind die Quadrate 13² der ZS und 19² der FS des ganzen Textes. Die Beziehung zwischen den beiden Zahlen besteht zunächst darin, daß die FW von 10+9 = 19 6+7 = 13 sind. Von den verschiedenen Erklärungsmöglichkeiten erscheint mir die Verbindung von Doppelraute (DR) und Tetraktys besonders einleuchtend, da sich beide im Tetraktysstern befinden und beide Symmetrie, Gleichgewicht und Flugorientierung versinnbildlichen. Zu denken ist demnach an jeweils 7 Punkte + 6 Binnenelemente eines DR-Kreuzes:

Analog zum DR-Kreuz lassen sich 10 Punkte + 9 Dreiecksflächen zweier Tetraktys kombinieren, wobei beide Anteil haben an 7 Punkte + 6 Dreiecksflächen des Hexagon:

Eine weitere Möglichkeit sind 7 Punkte + 6 Linien des Hexagon und 18+1 Rahmenelemente für jede Tetraktys:

Der 19. Punkt ist entweder der Mittelpunkt oder der Rückkehrpunkt auf dem Tetraktysrahmen.

2*(13+19) = 64 ist die ZS für DAEDALUS.

Die FWS 46+40 = 86 = 2*43 = 2*(4+3) weist auf zwei DR-Kreuze mit zwei Mittelpunkten hin.

4.      Die beiden Kreisflächenverhältnisse sind auch im Faktor 1231 dargestellt. Der FW 1235 = 13*5*19 gibt die Buchstaben NET des TENET-Kreuzes im SATOR-Quadrat wieder.

5.      Die Primzahl 49019 ergibt in der Addition der zweistelligen Zahlen 49+19 = 68 die ZS von ICARUS. 19 könnte sich auf die 18 Elemente des Tetraktysrahmens + Mittelpunkt innerhalb des Tetraktyssterns beziehen. Sie könnte das schicksalhafte Ende einer genialen Erfindung bedeuten.

Die ZW/FW-Verrechnung läßt einige Vermutungen über Ovids Aussageabsichten zu:

 

ZS

FS

FWS1

FWS2

sm

FW

sm

FW

 

21632

15965

6498

4924

49019

49019

 

 

FW

40

139

46

1235

1460

82

 

 

sm

50479 = 11*13*353 > 377 > 42

50479

49101

 

 

FW

377 = 13*29

377

1275

1652

70

49101 = 3*13*1259; 1275 = 3*17*25 >30; 1665 = 28*59 >70 = 7*10

Die FS 1460 = 2*10*73 weist durch 2*(7+3) auf die Punkte von zwei Tetraktys hin, 82 = 2*41 auf die Elemente von zwei Doppelrauten (DR) hin.

Die Faktoren 11*13*353 sind besonders auf die drei Hexagonfiguren aus 11+13+(3+5+3) = 35 Elementen beziehbar:

Aus 3+3 Radialelementen und 5 Durchmesserelementen besteht eine Kreisachse, aus 3+5 und 5+3 Elementen die Radialelemente der beiden konzentrischen Kreise des Tetraktyssterns:

Die Radialelemente geben die Kreisflächenverhältnisse 1:3 und 3:1 wieder.

Die Zahl 377 = 13*29 verbindet die Tetraktys mit dem DR-Kreuz: Aus 3+7 Punkten besteht die Tetraktys. 7 hexagonalen Punkten zu 10 Tetraktyspunkten entspricht das Kreisflächenverhältnis 1:3. Die 42 Elemente des DR-Kreuzes der Faktoren 13*29 sind aufteilbar in 12 Binnenelemente + Mittelpunkt und den 29 Rahmenelementen des DR-Kreuzes:

II. Vater und Sohn

a) DAEDALUS und ICARUS

1.      Aus den 4Werten von DAEDALUS und ICARUS lassen sich eine Reihe von Bedeutungen herauslesen, die auf das Hexagramm, auf die Tetraktys und das DR-Kreuz hinweisen:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

FW

DAEDALUS

64

43

107

12

43

55

162

14

ICARUS

68

44

112

21

15

36

148

41

 

132

87

219

33

58

91

310

55

Die FW 12+43 geben in ihren Einzelziffern die 1+2 Eckpunkte der Tetraktys und die darin integrierten 4+3 Punkte des Hexagons wieder. 55 ist die Summe der Zahlen von 1-10. Aus 15 Elementen besteht der DR-Rahmen, aus 21 Elementen die DR. 87 = 3*29 weist auf die Rahmenelemente von 3 DR-Kreuze hin.

Die ZS+FS 219 = 3*73 bezeichnet die 10 Punkte der Tetraktys, 132 = 11*12 die numerierten Durchmesser- und Radialelemente des Hexagons:

2.      Die FW 38 = 2*19 der Gesamtsumme 310 ist auf zwei Tetraktys zu beziehen, insofern sie aus 10 Punkten + 9 Dreiecken besteht. Aus dem Faktor 31 konnte Ovid ALAS gematrisch zu einem wichtigen thematischen Wort machen.

b) Vater und Sohn

1.      Römischer Geisteshaltung war die Vorstellung vertraut, daß Mensch und Gesellschaft sich abbildhaft zur göttlichen Wirklichkeit verhielt. Im Geheimkult der VESTA erkannte man aus geometrischen Modellen und Eigenschaften des Dezimalsystems, daß es eine vollkommene Gemeinschaft dreier göttlicher Personen geben müsse. Lange vor der modernen Wissenschaft der Evolution wußte man, daß alles HERVORGANG ist. Denn die drei göttlichen Personen selbst sind Beziehung aus Hervorgang.

Auch die Zahlen bis in grenzenlose Ausmaße sind Hervorgang aus jeweils zwei additiven Konstitutiven, die entweder angrenzen oder durch eine mittlere Zahl getrennt sind.

Die erste Zahl, die durch Addition entsteht, ist 3, aus 2+1, wobei die größere Konstitutive der kleineren der Regel nach vorangeht. Die Zahl 1 hat keinen Hervorgang, sondern ist ewiger Ursprung. Die Zahl 2 kann nur durch Addition von 1+1 gebildet werden. Am sinnfälligsten zeigen dies die zwei Kreislinienpunkte der Kreisachse. Auch jede weitere Zahl kann im Sinne von Ordinalzahlen durch die vorhergehende +1 gebildet werden.

Wenn nun 2 als Ordinalzahl "der Zweite" bedeutet, ist sie hervorgegangen als vollkommenes Abbild aus der 1. Da nun 2 auch eine Kardinalzahl ist, ist mit 2 auch die 3 gegeben, wie sich durch die Gleichung 1+2 = 3 bestätigt. Die zweite Person kann also als Faktorenwert der ersten angesehen angesehen werden.

Die zweite Person erhält ihre vollkommene Identität aus der ersten. Das heißt, die Zahl 1 ist nicht teilbar. Alle nicht teilbaren Zahlen nennt man Primzahlen, also Ursprungszahlen. Wenn eine Zahl teilbar ist, können die Faktoren addiert werden und stehen ihrer Ausgangszahl in einem Verhältnis der Abbildlichkeit gegenüber.

2.      Nun bietet das Hexagon ein Modell sowohl für die Gleichheit der drei göttlichen Personen als auch für ihr Verhältnis zueinander:

Rechts stehen sich zwei Rautenfiguren gegenüber, die ein sanduhrförmiges Doppeldreieck miteinander verbindet und in beiden Figuren gleich ist. Die Zahl 11 und die Zahl 13 sind gemeinsame Kennzeichen der ersten und zweiten Person. Die linke Raute sei das Abbild der rechten.

Wenn nun die Zahlen 10+9 = 19 komplementär den Zahlen 1 und 2 entsprechen und letztere sowohl 2 als auch 3 Personen bezeichnen kann, kommt den FW 7+6 = 13 der Zahlen 10+9 besondere Bedeutung zu. Denn diese 3 Personen bilden durch die zusätzliche 1 eine Einheit. ZS+FS ergeben addiert die Zahl 32, deren Einzelziffern den 3 Punkten und 2 Radialmaßen der Kreisachse entsprechen:

Aus diesen Gründen treten die Zahlen 19 und 13 einige Male auffällig miteinander auf. Eine Variante der Beziehung von Vater und Sohn zeigt sich in der rechten Kreisachse. Hier übernimmt die dritte Person die drei Punkte.

3.      Die in die Mysterien der VESTA Eingeweihten waren überzeugt, daß die göttliche Wirklichkeit abbildlich und wahrheitsgemäß auch in der lateinischen Sprache erkennbar sei. Nun haben die beiden Wörter PATER und PUER dieselbe ZS 57 = 3*19. Die beiden Faktoren gehen hervor aus 2+1 und 10+9. In zweistelliger Addition 21+109 ist das Ergebnis 130 durch 13 teilbar. Wiederum ist mit den Zahlen 1 und 2 die Einheit und Gemeinschaft dreier göttlicher Personen wiedergegeben. Dasselbe ist der Fall durch die Zahlen 5 und 7: 5 zu 7 Punkte der DR entsprechen 1:3 Flächeneinheiten der beiden konzentrischen Tetraktyskreise:

Ovid verwendet für Sohn nicht das übliche Wort FILIUS, sondern PUERKnabe, eine Bezeichnung, die bis zur Anlegung der Toga im 16. Lebensjahr verwendet wurde. Von Interesse sind daher die 4Werte der Wörter PATER und PUER und ihr Vergleich mit den Namen DAEDALUS und ICARUS:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

PATER

57

50

107

22

12

34

141

PUER

57

39

96

22

16

38

134

 

114

89

203

44

28

72

275

DAEDALUS

64

43

107

12

43

55

162

ICARUS

68

44

112

21

15

36

148

sm

132

87

219

33

58

91

310

GS

246

176

422

77

86

163

585

422 = 2*211; 585 = 45*13 = FW 11+13 = 24

176 = 16*11

Ovid konnte aus den kombinierten Werten wertvolle Hinweise für seine gematrische Konstruktion entnehmen, um ihr eine ausreichende Begründung zu geben. Die ZS 246 z.B., aufgeteilt in 24 und 6, setzt sich komplementär aus den ersten drei Zahlen zusammen: 9+8+7 und 1+2+3. Die Einzelziffern der Primzahl 211 weisen auf das Verhältnis (2+1):1 der beiden konzentrischen Tetraktyskreise hin. Die 4W-Summe 134+148 = 282 = 6*47 von ICARUS ist doppelt so groß wie die von PATER. 47 ist die ZS von DEUS, PATER ist daher die Quelle aller drei göttlicher Personen. Der FW 22 von PATER und PUER weist auf die DR hin ebenso die FS 176 aller vier Wörter.

Die 4W-Summe von PATER und DAEDALUS = 141+162 = 303 = 3*101 = FW 104 = 8*13 ist die ZS des SATOR-Quadrats.

4.      Ovid kombinierte die vier Bezeichnungen so, daß auf Vater und Sohn je 6 Formen fallen; davon je zweimal PATER und PUER:

Zeile

 

ZS

FS

sm

Zeile

 

ZS

FS

sm

1

DAEDALUS

64

43

107

13

PUER

57

39

96

17

PATRIS

79

59

138

13

ICARUS

68

44

112

29

PATRIUM

93

67

160

22

PUER

57

39

96

47

PATRIAE

67

57

124

41

ICARE

35

32

67

49

PATER

57

50

107

49

ICARE

35

32

67

49

PATER

57

50

107

50

ICARE

35

32

67

192

sm

417

326

743

188

 

287

218

505

417+287 = 704 = 32*22; 326+218 = 544 = 32*17; 704+544 = 1248 = 96*13

3x ICARE + DAEDALUS = 201+107 = 308 = 3*112

 

Die ZS und FS sind jeweils durch 32 teilbar, die ZS durch 11, die ZS+FS durch 13. Die Faktoren 96*13 entsprechen der ZS 96+13 = 109 des TENET-Kreuzes. In paralleler Stellung treten zwei gleiche Paare auf: Die ZS+FS eines jeden Paares ist 174 = 2*87. Die Einzelziffern 8 und 7 bezeichnen 8 Linien und 7 Punkte des DR-Rahmens.

Die 5 Namensformen sind so gewählt, daß ihre durchschnittliche ZS+FS 84 = 3*28 beträgt. Sie ist auf die ZS+FS 112 = 4*28 von ICARUS ausgerichtet. Durch die Faktoren 3*(4*7) ist 84 eine besondere Kennzahl der drei göttlichen Personen.

Die ZS der Vokale und Konsonanten sind durch 11, ihre ZS+FS durch 13 teilbar. Entsprechend den 12 Wörtern verwendet Ovid 4 Vokale und 8 Konsonanten. Zsweimal zwei geometrische Figuren aus 48 Elementen bilden einen Oktaeder:

a(12) e(9) i(7) u(5)

V 33

220

144

364

c(4) d(2) l(1) m(1) p(7) r(11) s(3) t(5)

K 34

484

400

884

220:484 = 44*(5:11); 144:400 = 16*(9:25); 364:884 = 52*(7:17)

Aus 44 Elementen von 4 Rauten und 52 Elementen von 4 Doppeldreiecken setzt sich der Oktaeder zusammen. Im Endergebnis sind diese beiden Summen zu 96*13 addiert. Da 13 der FW von 96 ist, werden mit 2*13 die 26 Elemente des Oktaeders bezeichnet. 364 ist die ZS von

SATOR OPERA TENET – Der Schöpfer erhält seine Werke.

TENET OPERA ROTASEr hält durch seine Mühe die Räder.

Die durchschnittliche ZS+FS der 12 Wörter ist 104 = 8*13. 8:13 DR-Elemente geben das Kreisflächenverhältnis 2:1 wieder:

 

 

Erstellt: Mai 2017

Inhalt II