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Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott

in 4 Wörtern des HORAZ (III):

PRAEMIA FRONTIUM SUPERIS CAELO

In den folgenden beiden Zwischenkapiteln gehe ich auf die Bedeutung der Zahlen 11, 13, 21, 27 und 35 ein. Es zeigt sich immer mehr, daß Horaz die Vereinigung zweier Doppelrauten zu einem Oktaeder als ideales Modell der Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott gestaltet. Das Doppelrautenkreuz erweist sich als Schnittstelle zum Achsenkreuz 5 und dieses als Baustein für das SATOR-Quadrat.

Durch 13 teilbare ZW von Wörtern (I)

I. Die Zahlen 11 und 13

II. Die Zahlen 21 und 27

III. Sterben für den Himmel

I. Die Zahlen 11 und 13

1.      Es soll zunächst das gematrische Thema der 6 zusammengehörigen Verse des Horaz in Erinnerung gerufen und ergänzt werden: Der Gesamt-ZW der 6 Verse 11*13*11 entspricht der Gruppierung von drei Hexagonfiguren aus 11 und 13 Elementen:

2.      Von den 25 Wörtern der 6 Verse sind 4 durch 13 und eines durch 11 teilbar: REGIBUS (78), DIGNUM (65), VIRUM (78), MORI (52), FRONTIUM (110).

Die Gesamtsumme der durch 13 teilbaren ZW ist 273 = 21*13. Denselben ZW hat das PATER-NOSTER-Kreuz. Die Zahlen 21 und 13 zeigen das Verhältnis der 21 Elemente der Doppelraute (DR) innerhalb des Doppelkreises des Tetraktyssterns zu den 13 Elementen der genannten Hexagonfigur, die zum inneren Kreis gehört; sie repräsentieren das Flächenverhältnis 3:1 des ganzen äußeren zum inneren Kreis und damit das trinitarische Verhältnis von Dreiheit und Einheit.

Auch der ZW 110 weist durch das Produkt 11*10 auf die 21 Elemente der Doppelraute hin. Die Addition der durch 13 und 11 teilbaren Zahlen ergibt 383. Diese Zahl hat eine dreifache Bedeutung:

       Sie bezieht sich auf die doppelte Zählung von Durchmesser- und Radialelementen der 3 Hexagonachsen:

       Sie bezieht sich auf die Oktaederbildung der DR: Der 7 Punkte der DR werden durch die Vereinigung der beiden Endpunkte auf 3+3 reduziert, die Zahl 8 bezieht sich auf die 8 Linien des DR-Rahmens.

       Eine DR besteht aus 9 DM-Elementen für die linke und rechte Seite und für die Mitte. Durch die Oktaederbildung werden die DM-Elemente auf 3*8 reduziert. Die zweite 3 bezieht sich auf 3 Oktaeder, die zu bilden sind, damit alle 3 DR des Tetraktyssterns gleichmäßig berücksichtigt werden.

Die beiden Hexagonfiguren aus 11 und 13 Elementen kommen im Hexagon, in der DR und im Oktaeder vor.

3.      Von den 6 Versen ist c. 3,30,1 (ZW 330) durch 11, und c. 4,8,28 (ZW 351) durch 13 teilbar. Die ZW/FW-Verrechnung ergibt:

 

ZW

FW

Sm.

FW

 

330

21

 

 

 

351

22

 

 

Sm.

681

43

724

185

FW

230

43

273

23

Sm.

 

 

 

208

 

208 = 16*13

Das erste Verrechnungsergebnis ist wiederum 273 = 21*13. Die FW 21+22 von 330 und 351 geben ein Doppelrautenkreuz mit 3 Mittelpunkten wieder. Das Produkt 16*13 = 208 kann als Doppelrautenkreuz-Rahmen aus 13 Punkten und 16 Linien dargestellt werden:

Erstaunlicherweise sind die 4 Werte der beiden Zeilen 730+843 identisch mit der ZS 1573 = 11*13*11 aller 6 Verse. Auch die FW 80+284 = 364 von 730 und 843 ergeben Teilbarkeit durch 13. Die Zahl 364 entspricht dem doppelten ZW von SATOR OPERA TENET. Die beiden Zeilen reserviert also Horaz gewissermaßen für sich und sein Werk allein, indem eine allgemeine und ganzheitliche Aussage von 6 Versen mit der ZS 1573 in partikulärer Hinsicht auf ihn selbst in 2 Versen zutrifft.

II. Die Zahlen 21 und 27

1.      Der ZW der Zeile c.4,8,28, in der 3 von 6 Wörtern durch 13 teilbare ZW haben, ist selbst durch 13 teilbar: 351 = 27*13. Da MORI das letzte durch 13 teilbare Wort ist, scheint alles auf dieses einzige Wort mit dem ZW 52 ausgerichtet zu sein.

4,8,28

DIGNVM laude VIRVM Musa vetat MORI,

Einen ehrenhaften Mann läßt die Muse nicht sterben.

2.      Es liegen nun zwei durch 13 teilbare Gruppen von Wörtern vor, eine Gruppe von 4 Wörtern mit dem ZW 21*13 und eine von 6 Wörtern mit dem ZW 27*13, zusammen 48*13. Die Zahl 48 läßt sich auf doppelte Weise auf den Oktaeder beziehen:

       Die 4 Doppeldreiecke werden in 2*11 + 2*13 aufgeteilt.

       Von einem Eckpunkt des Oktaeders verlaufen 4 Bahnen mit je 8 Elementen um den zweiten Eckpunkt und zurück.

Der FW von 48 ist 11. Somit wird die Ausgangssituation von 2 verschiedenen Hexagonfiguren wieder erreicht.

3.      Die Zahlen 21 und 27 stellen zwei verschiedene Zählweisen der DR-Elemente dar: Die 9 Durchmesserlemente des Doppelkreises des Tetraktyssterns sind auch als 9 Ebenen zu verstehen, auf die die linke und rechte Seite und die Mitte jeweils Anspruch haben. Durch die Zusammentreffen der Linien in 3 Punkten wird die gedachte Zahl 27 auf 21 Elemente reduziert:

4.      Beide Wortgruppen weisen das gleiche Muster des ZW-Verhältnisses von Vokalen und Konsonanten auf: Der ZW der Vokale ist um 3 Zähler niedriger als der ZW der Konsonanten:

regibus (78)

dignum (65)

virum (78)

mori (52)

 

e(1) i(4) o(1) u(4)

V 10

135

b(1) d(1) g(2) m(3) n(1) r(3) s(1)

K 12

138

 

dignum (65)

laude (41)

virum (78)

Musa (51)

vetat (64)

mori (52)

a(3) e(2) i(3) o(1) u(6)

V 15

174

 

d(2) g(1) l(1) m(4) n(1) r(2) s(1) t(2)

K 14

177

 

5.      Da die 4 ZW durch 3 teilbar sind, bilden die Verhältniszahlen angrenzende Konstitutivzahlen für ihre jeweilige Summe: 3*(45:46) = 3*91; 3*(58:59) = 3*117.

ohne 3*

 

V

Sm.

K

Sm.

GS.

ZW

45

58

 

46

59

 

 

FW

11

31

42

25

59

84

126

42:84 = 42*(1:2)

mit 3* (plus 4*3)

 

V

K

 

V

K

 

 

ZW

45

46

 

58

59

 

 

FW

14

28

42

34

62

96

138

42:96 = 6*(7:16)

Die FW-Summe 126 = 3*42 kann sich auf 3 Oktaeder aus je 2 DR oder in der Aufteilung 1+26 auf das Element Volumen und auf 26 Oberflächenelemente eines einzigen Oktaeders beziehen.

Die Gesamt-ZS der 2 Wortgruppen ist 48*13 = 624 mit dem FW 24. Der FW der FW-Summe 138 ist 28, die Summe beider FW beträgt 4*(6:7) = 52. Dieses Gesamt-Verrechnungsergebnis ist also wiederum durch 13 teilbar und identisch mit dem ZW von MORI.

Einen Oktaeder kann man sich zusammengesetzt denken aus zwei Pyramiden, deren quadratische Grundflächen zusammengefügt sind. Betrachtet man eine (aufrechtstehende) Oktaederhälfte von der oberen Ecke aus, sieht man zwei gegenüberstehende dachförmig zusammenlaufende Dreiecke, die das bekannte sanduhrförmige Doppeldreieck aus 13 Elementen bilden. Jede Oktaederhälfte besteht aus zwei dieser Doppeldreiecke.

Nun fallen Linien und Punkte in einem Oktaeder gegenseitig so zusammen, daß die Zahl seiner Elemente die Hälfte der Elemente der 4 Doppeldreiecke beträgt: 26. Dieses Zahlenverhältnis spielt auch bei dem Wort MO-RI eine bedeutsame Rolle, da jeweils zwei Silben den ZW 26 haben.

6.      Die proportionale ZW-Beziehung der Vokale zu den Konsonanten ist nur möglich wegen der gehäuften Zahl des Buchstabens V. Seine Häufigkeit entspricht jeweils der Anzahl der Wörter der beiden Wortgruppierungen. In der Vorbereitung der Oktaederbildung wird eine DR so gefaltet, daß die beiden Endpunkte zusammenfallen und ihre 21 Elemente auf 20 reduziert werden, den ZW des V (U). Auf die beiden Wortgruppierungen bezogen, bedeutet dies, daß jedes Wort mit seinem benachbarten Wort einen Oktaeder bildet.

7.      Auffälligste Wortverbindung ist REGIBUS DIGNUM mit dem ZW 13*(6+5) = 13*11. Die beiden Faktoren entsprechen den zwei unterschiedlichen Hexagonfiguren. Die beiden Wörter repräsentieren den 11. Teil des Gesamt-ZW der 25 Wörter, aus denen die 6 Verse des Horaz bestehen.

In den zusammenhängenden 6 Versen spielt die Freundschaft zwischen dem Dichter Horaz und Maecenas eine herausragende Rolle. Die allgemeine Aussage, daß einen VIRVM LAVDE DIGNVMeinen lobwürdigen Mann der Tod nicht auslöscht, gilt im besonderen Maecenas, der REGIBVS DIGNVMKönigen würdig ist, also nicht nur von Königen abstammt.

8.      Die beiden Wortgruppierungen bestehen aus 22+29 = 51 Buchstaben. Die Vokale und Konsonanten stellen jeweils die Konstitutivzahlen für ihre Summen dar 10+12; 15+14. Da die 10 Vokale der 1. Gruppe die niedrigere und die 15 Vokale der 2. Gruppe die höhere Konstitutivzahl bilden, setzt sich auch die Gesamtzahl 51 aus ihren Konstitutiven von 25 Vokalen und 26 Konsonanten. Dadurch wird eine Übereinstimmung mit dem identischen internen FS:ZS -Verhältnis des Wortes MVSA erreicht.

III. Zweimal 4+6 Wörter in 2 Tetraktys: Sterben für den Himmel

1.       Am Ende des ersten Kapitels wurden die Initialen der 6 AVE-Wörter und der 4 Wörter PRAEMIA FRONTIUMSUPERIS CAELO auf die 10 Punkte der Tetrakys verteilt. Dies kann auch mit den beiden eben behandelten Wortgruppen geschehen. Da die durch 13 teilbaren Wörter nur in den oberen Versen enthalten sind, trage ich deren Initialen in die von oben nach unten verlaufende, die anderen in die gegenläufige Tetraktys ein:

2.       Am auffälligsten an dieser Besetzung sind die beiden Mittelpunktwörter MORI CAELO. Betrachtet man CAELO als Dativ commodi, lautet die Übersetzung Sterben für den Himmel. Sterben bedeutet also Übergang in ein neues glückliches Leben. Die enge Zusammengehörigkeit der beiden Wörter zeigt sich in dem gleichen ZW 43 für Vokale und Konsonanten.

3.       Beweiskräftige Erklärungen für die Zusammengehörigkeit der beiden 10-er Gruppierungen lassen sich nicht leicht geben, daher beschränke ich mich auf einige Auffälligkeiten, ohne zu wissen, was genau Horaz selbst geplant hat:

       Die ZS beider Gruppierungen 624 und 633 haben beide die Quersumme 12 und liegen dicht beieinander. Sie bilden das Verhältnis 3*(208:211) = 3*419 = 1257.

       Die FW von 624 und 633 sind 24+214 = 238 = 17*14. Die Zahl 17 setzt sich aus den FW von 12 (7) und 21 (10) zusammen, die Zahl 14 ist der FW der Summe von 12+21=33. Den beiden Zahlen entsprechen die Buchstaben RO, eine Silbe des Wortes MI-RO, das durch Buchstabenumstellung aus MO-RI entsteht. Der FW von 14 ist 9, der ZW des I. Auf diese Weise werden die Silben RO und RI von zwei Wörtern miteinander verbunden. Der FW 26 von 238 entspricht einmal mehr den 26 Elementen des Oktaeders.

       Die beiden Wort-Gruppierungen bestehen aus 51 und 57 Buchstaben. Dieselbe Aufteilung haben die Konsonanten und Vokale:

a(10) e(13) i(14) o(4) u(16)

V 57

577

339

b(1) c(1) d(4) f(1) g(4) l(2) m(10) n(3) p(2) r(10) s(5) t(7) x(1)

K 51

680

554

       Die ZS+FS der Konsonanten 680+554 = 1234 weist auf den Punkteaufbau der Tetraktys hin.

       Die Zahl 113, die als Kontraktion von 11+13 gelten kann, tritt dreimal in Erscheinung:

Die ZS der Initialen beider Gruppierungen ist 132+94 = 226 = 2*113.

Die ZS der 2*6 Wörter auf den Punkten der Hexagonkreislinie beträgt 678 = 6*113, also im Durchschnitt 113 je Punkt und 2 Wörter. Eine weitere durch 113 teilbare Zahl ergibt sich aus der ZW/FW-Verrechnung:

 

ZW

FW

Sm.

FW

2*3P.

493

46

 

 

Hex.P.

678

118

 

 

MP

86

45

 

 

Sm.

1257

209

 

 

FW

422

30

452

 

 

452 = 4*113

       Die Wörter DIGNUM VETAT MORI treten zweimal, VIRUM dreimal auf. Die ZS der 5 mehr als einmal vorkommenden Wörter beträgt 337. Die Zahl 337 zeigt die Verteilung der Punkte des Tetraktyssterns für 2 Tetraktys an: jeweils 3 Eckpunkte und 7 Hexagonpunkte.

4.       Es ist möglich, daß erst die 4 Werte der beiden Gruppierungen (siehe Dokumentation) und deren ZW/FW-Verrechnung die von Horaz angestrebte Sinnlösung bringen. Die beiden Summen sind 1437 und 1533. Die Zahlendifferenz 96 entspricht mit 4*(11+13) den beiden Hexagonfiguren, die im Oktaeder viermal zu erkennen sind:

 

ZW

FW

Sm.

FW

 

1437

482

 

 

 

1533

83

 

 

Sm.

2970

565

3535

113

FW

27

136

163

163

Sm.

 

 

 

276

Die Summe 2970 verhält sich zu den 108 Buchstaben 2*27*(55:2), je zwei Buchstaben haben also den Durchschnittswert 55, die Summe der Zahlen 1-10.

Die Umkehrwerte 136 und 163 weisen auf die Verteilung der beiden Wortgruppierungen auf die 10 Punke der Tetraktys hin.

Die auffällige Summe 3535 könnte sich auf die doppelten Radialelemente des inneren (3) und äußeren (5) Kreis des Tetraktyssterns beziehen.

Die Zahl 276 ist die Summe der Zahlen 1-23. Die Zahl 23 konstitutiert sich aus 11+12 und entspricht auf zweistelliger Ebene den Zahlen 1+2. Die FS der Zahlen 1-23 ist 201 und stellt die Umkehrung der Zahl 102 dar, der ZS der Zahlen 1-16. Die FS der Zahlen 1-11 und 1-12 ist 57+64 = 121 und ergibt zusammen mit 201 die Zahl 322 = 14*23. 322 ist auch der ZW von Vers 1,1,29.

Die Zahl 276 ist auch auf den doppelten Aspekt der 26 Elemente des Oktaeders zu beziehen, dessen 27. Element das Volumen ist.

 

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Horaz 4 Wörter

 

 

Erstellt: Juli 2006