Gematrische Bedeutung von
AUGERE AUGUR AUGUSTUS
TEIL 1
I. AUGERE
II. AUGUR
III. AUGUSTUS
IV. OCTAVIUS AUGUSTUS
V. Die Entstehung eines messianischen Titels
I. AUGERE
1. Das Verb
AUGERE – vermehren,
vergrößern, erweitern besteht aus zwei Hälften, dem Wortstock AUG und der
Palindromendung ERE. A ist der
1., V der 20. Buchstabe
des lateinischen Alphabets. Die beiden Buchstaben bezeichnen den ersten und
letzten Punkt zweier Tetraktys:
|
Das
Additionsergebnis 1+20 = 21 ist auch die Summe der Zahlen 1-6, die
Zahl 6 aber die Summe der Zahlen 1-3 bzw. der Gleichung 1+2 = 3. Das A übernimmt somit die Zahl 1, das V die Zahlen 2-6, also 5 Zahlen.
An die Zahlen 1-6 schließt sich das G als 7. Buchstabe
an. Auf diese Weise sind die ersten drei Buchstaben A+V+G auf die
Numerierung von 7 Hexagonpunkten in der Gliederung von 1+5+1 Zahlen
übertragbar:
|
Das Hexagon
ist durch die Mittelachse in zwei Hälften geteilt, von denen jede drei Dreiecke
in Umkehrungen und Palindromform enthält: AVA und VAV. Man kann daher sagen, daß die beiden gegenstrebigen
Tetraktysdreiecke im Hexagon bereits vorgeprägt sind.
Die Zahlenwerte
(ZW) der Buchstaben ERE sind 5+17+5 = 27. Die
Zahl 17 faßt die Nummern 8 und 9 zusammen, die Nummer 10 setzt sich aus zweimal 5 zusammen. Die drei Buchstaben können demnach auf die drei
Eckpunkte der Tetraktys angeordnet werden.
2. Die
Infinitivendung ERE gibt
der Bedeutung des ganzen Wortes seinen modellhaften Charakter der
"Vermehrung". Wir wissen nicht, ob bereits Pythagoras die Tetraktys
als Erweiterung aus dem Hexagon gesehen hat. Es ist durchaus vorstellbar, daß diese
Sicht eine genuine Leistung römischer Kultur ist, bestärkt durch die
gematrischen Eigenschaften von AUGERE.
1. Die
gematrische Bedeutung der Silbe AUG
überträgt sich auch auf die Wörter AUGUR und AUGUSTUS, auch wenn ihre Ableitung von AUGERE nicht sicher ist. Das Kollegium der Auguren versuchte, aus Himmelszeichen und Vogelflug den
Willen der Götter zu erkennen. Als Vorbereitung dazu grenzten sie einen
heiligen Bezirk ab, der quadratische Form hatte. Wie dies im Einzelnen geschah,
ist nicht überliefert. Die Silbe AUG legt jedoch nahe, daß der Ausgangspunkt ein Kreis
war. Für seine Weiterentwicklung gibt die Silbe UR zwei Hinweise:
2. Erster Hinweis: Die Zahlensumme (ZS) der beiden Buchstaben 20+17 = 37 ist identisch
mit der Zahl der Tetraktyselemente. Gestützt wird diese Deutung durch die Faktorensumme
(FS) 9+17 = 26. Denn
die ersten beiden Dreiecksebenen der Tetraktys bestehen aus 7+19 =26 Elementen:
|
Auch die
ZS+FS der
beiden Silben weisen auf die Tetraktys hin:
|
A |
U |
G |
sm |
U |
R |
sm |
ZW |
1 |
20 |
7 |
28 |
20 |
17 |
37 |
FW |
1 |
9 |
7 |
17 |
9 |
17 |
26 |
|
|
|
|
45 |
|
|
63 |
45:63 = 9*(5:7)
= 108 = 9*12 |
9*12 ist – additiv verstanden – auf den Tetraktysrahmen zu
beziehen, dessen drei Seiten aus 3*3 Linien
und 3*4 Punkten besteht.
3. Zweiter Hinweis: Die Zahlen 20 und 17 führen
über den Tetraktysstern zum Quadrat. Die Erweiterung des Hexagons zum
Tetraktysstern und einem zweiten konzentrischen Kreis beinhaltet nämlich die
Erweiterung von 3 auf 5 Punkte. Den beiden
Tetraktyskreisen entspreche zwei konzentrische Quadrate, wie sie im SATOR-Quadrat
verwirklicht sind. Legt man 5 Punkte je Quadratachse zugrunde,
ergeben sich für zwei Achsenkreuze, ein horizontal-vertikales und ein
diagonales Achsenkreuz, 20 Punkte. Zählt man den Mittelpunkt
nur einmal, entfallen 3 Punkte. Dieser Doppelaspekt wird durch 17+20
festgehalten:
|
Der
Tetraktysstern und die äußere Kreislinie ermöglichen die Ausführung einer
horizontal-vertikalen Achse und eines Quadratrahmens. Durch Hinzufügung der
Diagonalachsen ergeben sich Schnittpunkte mit dem hexagonalen Kreisbogen als
Eckpunkte eines inneren Quadrats. Das äußere Quadrat hat die Flächengröße (2Ö3)² = 12, das innere Quadrat die
Flächengröße (Ö2)² = 2.
Mit
dem Tetraktysstern haben die Quadrate lediglich 3
vertikale Punkte gemeinsam.
Die Zahl
12 ist in der ZS+FS des
Plurals AUGUR-ES zu finden:
|
A |
U |
G |
U |
R |
sm |
E |
S |
sm |
GS |
ZW |
1 |
20 |
7 |
20 |
17 |
65 |
5 |
18 |
23 |
88 |
FW |
1 |
9 |
7 |
9 |
17 |
43 |
5 |
8 |
13 |
56 |
|
|
|
|
|
|
108 |
|
|
36 |
144 |
144 = 12² |
||||||||||
108:36 = 36*(3:1); 56:88 = 8*( |
4. Angesichts
des komplexen Systems der Auguraldeutung wird man vermuten können, daß auch das
Abstecken des quadratischen TEMPLUM verschieden Stufen kannte. Die daraus
resultierenden Punkte, Linien und Flächen boten zahlreiche Möglichkeiten der
Deutung. Der Augurstab mit der lateinischen Bezeichnung LITUUS hatte ein spiralförmiges oberes
Ende:
|
Das
abgebildete Exemplar aus Bronze ist eine Nachbildung aus einem Grab der
etruskischen Stadt Cerveteri. Es liegt nahe, anzunehmen, daß diese Form des
Augurstabes mit der Entwicklung des Tetraktysstern aus dem Kreis verbunden
wurde, auch wenn ihr Ursprung sich vermutlich nicht direkt davon ableitete. Die
Erweiterung des Tetraktyssterns aus dem Hexagon erfolgt durch Verlängerung der
Segmentlinien, ein Vorgang, der die Bildung einer Spirale mit anschließender
Verlängerung vorstellbar macht:
|
1. Das
Adjektiv AUGUSTUS in den
Bedeutungen geweiht, hochheilig, anbetungswürdig, erhaben,
ehrfurchtsvoll gehört zum lateinischen Wortschatz, lange bevor es im Jahr
27 v.Chr. dem Großneffen Cäsars Gaius OCTAVIUS für seine Verdienste um die
Beendigung des Bürgerkriegs vom Senat als Cognomen verliehen wurde. Der Dichter
Quintus
ENNIUS (239-169 v.Chr.) verbindet es in seinem epischen
Geschichtswerk Annales, dem Vorgängerwerk von Vergils Aeneis,
alliterierend mit AUGURIUM:
AUGUST(O) AUGURIO
postqu(am) incluta condita Roma (e)st.
nachdem das berühmte Rom aufgrund einer heiligen
Vorzeichenschau gegründet worden war.
Der Vers findet sich als Zitat bei
VARRO, res rusticae III 1,2 und SUETON, Augustus 7,2. Das epische Geschichtswerk des Ennius
war Schullektüre, bis es von der Aeneis abgelöst wurde, in den Hintergrund trat
und heute nur in Fragmenten überliefert ist.
Wie online
nachzuprüfen, gestaltete Ennius ein beeindruckendes Verhältnis von Faktorensumme
(FS) zu Zahlensumme (ZS): 31*(12:17) = 31*29 = 899. Die 4 Elisionsbuchstaben haben die ZS+FS 32+22 = 54. 899-54 = 845 = 5*13² = FW 31.
Die ZS von AUGUSTO (99) und AUGURIO (88) haben das
Verhältnis 11*(9:8) = 11*17, und zum restlichen Vers 17*(11:20). Die beiden Wörter sind sinnvoll
auf ROMA (44) ausgerichtet,
dessen ZS ebenso durch 11 teilbar ist.
Das ist auch bei der FS aller drei Wörter zusammen der Fall:
|
ZS |
FS |
AUGUSTO |
99 |
62 |
AUGURIO |
88 |
58 |
ROMA |
44 |
34 |
|
231 |
154 |
154:231 = 77*(2:3) =
385 |
2. Die Heiligkeit und Erhabenheit, die
das Adjektiv ausdrückt, liegt einerseits in der Beziehung zu AUG-ERE und
dessen Bedeutung begründet, andererseits in den gematrischen Eigenschaften des
Wortes selbst:
|
A |
U |
G |
U |
sm |
S |
T |
U |
S |
sm |
GS |
ZW |
1 |
20 |
7 |
20 |
48 |
18 |
19 |
20 |
18 |
75 |
123 |
FW |
1 |
9 |
7 |
9 |
26 |
8 |
19 |
9 |
8 |
44 |
70 |
26+22 = 48 |
74 |
44+31 = 75 |
119 |
193 |
|||||||
48:75 = 3*( |
|||||||||||
74 = 2*37; 119 = 7*17 |
Die ZS 123 ist nicht nur bedeutsam, weil sie sich aus den ersten
drei Zahlen zusammensetzt, sondern weil die Teilung des Wortes in zweimal vier
Buchstaben das ZS-Verhältnis 3*(16:25) ergibt,
das sich auf die Oktaederbildung aus einem Doppelrautenkreuz
bezieht: 25 Elemente gehören dem
hexagonalen und 16 Elemente dem
Erweiterungsbereich an. Wenn sich je zwei der drei Doppelrauten des
Tetraktyssterns (DR) miteinander
zu einem DR-Kreuz verbinden, kommen drei Oktaeder
zustande, wofür die Zahl 123 besonders kennzeichnend ist.
Die FS 70 wird durch das Verhältnis 2*(13:22) in
zweimal 35 geteilt. Die Einzelziffern der Verhältniszahlen stellen
die Entsprechung zwischen
Kreisflächengröße (1+2) und Radialelemente (3+2) des inneren Kreises und des äußeren Kreisringes
dar.
Die
Differenz zwischen FS und ZS beträgt 53, also die Umkehrung von 35, und teilt sich, wie in der Tabelle ausgeführt, ebenfalls
in 22+31 auf, wobei sich 13 zu 31 umkehrt.
Die Zahl
74 ist auf die Elemente zweier Tetraktys beziehbar,
die aus je 37 Elementen bestehen, die
Produktziffern 7*17 auf 15 Elemente des DR-Rahmens. Die ZS+FS und Primzahl
193 stellt die Gliederung
des Tetraktyssterns in 1+9+3 Punkte dar. Bekanntlich gab es im römischen Staat 193 Steuerklassen (Centurien).
3.
Eine weitere Aufteilung in 4+4
Buchstaben kommt zustande, wenn man sie den Dreiecksflächen des DR-Kreuzes
zuweist, wodurch die zwei inneren und äußeren Buchstaben einander zugeordnet
werden, AUGUSTUS:
|
Die
eingetragenen ZS 66 und 57 der 4+4 Buchstaben sind nach ihrer Zugehörigkeit zum hexagonalen und
zum Erweiterungsbereich gezählt. Sie entsprechen der ZS 66 und FS 57 der Zahlen 1-11.
Das FS:ZS-Verhältnis der
inneren Buchstaben ist 44:66 = 22*(2:3), der äußeren 26:57. Die interne Differenz beträgt wie oben 22 und 31.
Die Zahl
66 bezieht
sich auf die 6 Rauten des Tetraktyssterns, von
denen jede aus 11 Elementen besteht:
Die vorstehende Grafik
zeigt den Tetraktysstern in zwei Hälften und je 3 Rauten geteilt, denen die jeweilige ZS 33 für SP und QR entspricht.
4. Die
Anordnung der 8 Buchstaben im DR-Kreuz hat eine
berühmte Parallele im SATOR-Quadrat und dessen 8
verschiedenen Buchstaben, die zu dem Wort PENSATOR – der Abwiegende, Ausgleichende,
Vergeltende gebildet werden können:
|
Beide
Wörter bilden geradezu eine komplementäre Ergänzung:
|
PENSATOR |
AUGUSTUS |
|
|
|
||||
|
ZS |
FS |
sm |
ZS |
FS |
sm |
GS |
GS |
GS |
inn. |
51 |
46 |
97 |
66 |
44 |
110 |
117 |
90 |
207 |
auß. |
51 |
34 |
85 |
57 |
26 |
83 |
108 |
60 |
168 |
|
102 |
80 |
182 |
123 |
70 |
193 |
225 |
150 |
375 |
117:108 = 9*(13:12);
90:60 = 30*(3:2) |
|||||||||
150:225 =
75*(2:3) |
5. Zu den ZS und den FS des inneren und äußeren
Bereichs lassen sich jeweils noch deren FW
ermitteln :
|
P |
A |
sm |
FW |
FW |
sm |
GS |
ZS inn |
51 |
66 |
117 |
20 |
16 |
36 |
153 |
ZS auß |
51 |
57 |
108 |
20 |
22 |
42 |
150 |
sm |
102 |
123 |
225 |
40 |
38 |
78 |
303 |
FS inn |
46 |
44 |
90 |
25 |
15 |
40 |
130 |
FS auß |
34 |
26 |
60 |
19 |
15 |
34 |
94 |
sm |
80 |
70 |
150 |
44 |
30 |
74 |
224 |
GS |
182 |
193 |
375 |
84 |
68 |
152 |
527 |
527 = 17*31 |
Der
Faktor 17 ist
wesentlich für die ZS der beiden PENSATOR-Hälften, tritt im Gesamtergebnis jedoch nur
zusammen mit AUGUSTUS in Erscheinung. Die ZS und FS mit
ihren jeweiligen FW ergeben für PENSATOR die Umkehrzahlen 142 und 124, für AUGUSTUS 161 und 100. Die Gesamtsumme 152 der FW ist innen und außen jeweils 76. Es ist
die ZS der berühmten 4 T des TENET-Kreuzes des SQ.
Die
Summe 303 ist
nicht nur die ZS des SQ, sondern ihre Zusammensetzung aus 153 und 150 entspricht einer
Dreifachzählung der DR-Elemente, einmal unnumeriert
und zweimal numeriert:
|
Die
Summe 150 ergibt sich aus drei weiteren DR ohne eigenen Mittelpunkt, die sich mit den anderen zu drei
DR-Kreuzen verbinden. Rechnet man die drei
Mittelpunkte jeweils einer einzelnen Raute zu, ist die Summe 75+3 = 78. Dies ist in obiger Tabelle die Summe der FW 40+38.
6.
Eine weitere gematrische Besonderheit
ist, daß die ZS 61 und 62 der 4 Vokale und 4
Konsonanten die Konstituenten ihrer Summe 123 sind.
Ein
bemerkenswertes Zahlenverhältnis zeigt sich, wenn man zu den ZS der Vokale und Konsonanten und
ebenso zu den FS jeweils die FW hinzufügt:
|
V |
K |
sm |
|
V |
K |
sm |
GS |
ZS |
61 |
62 |
123 |
FS |
28 |
42 |
70 |
193 |
FW |
61 |
33 |
94 |
FW |
11 |
12 |
23 |
117 |
|
122 |
95 |
217 |
|
39 |
54 |
93 |
310 |
217:93 = 31*(7:3); 117 = 9*13 |
||||||||
28:42 = 14*(2:3) |
Das Verhältnis 7:3 ist ein weiterer Hinweis auf die Entwicklung der
Tetraktys aus dem Hexagon. Für die Vollkommenheit eines gematrischen
Ergebnisses scheinen die trinitarischen Zahlen 13 und 31 unabdingbar.
Auch hinsichtlich der
Vokale und Konsonanten ist eine Parallele zu PENSATOR erkennbar. Das
Zahlenverhältnis ergibt sich allerdings hier aus der Gegenüberstellung der ZS+FS und den FW beider:
|
V |
K |
sm |
|
V |
K |
sm |
GS |
ZS |
20 |
82 |
102 |
FS |
15 |
65 |
80 |
182 |
FW |
9 |
43 |
52 |
FW |
8 |
18 |
26 |
78 |
|
29 |
125 |
154 |
|
23 |
83 |
106 |
260 |
182:78 = 2*13*(7:3); 52:26 = 26*(2:1) |
||||||||
117:78 =
39*(3:2) = 195 |
Die beiden Gesamtsummen 310
und 260 sind durch die Umkehrzahlen 31 und 13 teilbar. Das Verhältnis
aller FW zu den ZS+FS ist 195:375 = 15*(13:25). 13 ist die Mittelpunktszahl von 25 und das N im SQ.
7.
Die auffälligen gematrischen Zahlenzusammenhänge
zwischen PENSATOR und AUGUSTUS boten eine Möglichkeit, das Adjektiv AUGUSTUS zu
einem substantivischen Titel zu machen und damit die Erwartung zu verbinden,
daß der Träger dieses Titels als Werkzeug göttlichen Willens für Ordnung,
Frieden und Gerechtigkeit sorgen würde.