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Sallust, coniuratio 37,1 (4):

B. Verknüpfung von zweiachsigen und dreiachsigen Figuren

Neque solum illis aliena mens erat, qui conscii coniurationis fuerant,

sed omnino cuncta plebes novarum rerum studio Catilinae incepta probabat.

Aber nicht nur jene waren von abartigem Denken beherrscht, die in die Verschwörung eingeweiht waren,

sondern überhaupt das ganze niedere Volk billigte in seinem Verlangen nach Umsturz Catilinas Pläne.

In diesem Teil werde ich gemäß früheren Kriterien weitere Ergebnisse ermitteln und einige neue Aspekte hinzufügen.

I. 2 Quadrate und 2 Tetraktys

II. Durch 13 teilbare Summen in Tetraktys und Quadrat

a) Diagonale Teilung des Quadrats

b) Zweimal Verhältnis 1:3

I. 2 Quadrate und 2 Tetraktys

1.       Das 3-achsige Hexagon und das 2-achsige Achsenkreuz sind geometrische Ausgangsfiguren für 2 Tetraktys und 2 Quadrate. Während das Hexagon im Tetraktysstern integriert bleibt, ist die Quadratbildung ein Umwandlungsprozeß aus dem Achsenkreuz.

Sallusts Satz besteht aus zweimal 10 Wörtern, die den Punkten von 2 Tetraktys gleichsetzbar sind. Wenn jeweils vier Wörter den Eckpunkten und dem Mittelpunkt zugeordnet werden und diese 8 Wörter sich auf 4 Punkte und 4 Linien eines Quadrates aufteilen lassen, bleiben 12 Wörter übrig, die dem Verhältnis 4*(2:1) der 4 Quadratseiten des anderen Quadrates entsprechen. Auf jeden Punkt kommen also 2 Wörter, auf jede Linie 1 Wort. Wie die folgende Tabelle zeigt, ist der durchschnittliche Zahlenwert (ZW) je Wort 512:8 = 64 = .

 

ZW

 

ZW

Sm.

NEQUE

59

SED

27

 

MENS

48

NOVARUM

97

 

QUI

45

STUDIO

84

 

FUERANT

81

PROBABAT

71

 

 

233

 

279

512

Tauscht man die Wörter MENS und PROBABAT aus, ist die Zahlensumme (ZS) jeweils 256:

 

ZW

FW

FS

 

ZW

FW

FS

NEQUE

59

59

40

SED

27

9

17

QUI

45

11

23

MENS

48

11

33

FUERANT

81

12

69

NOVARUM

97

97

65

PROBABAT

71

71

59

STUDIO

84

14

55

 

256

344

 

256

301

Nun bilden auch die Faktorenwerte (FW) der Wort-ZW und die FW der 43 Buchstaben das Zahlenverhältnis 43*(8:7). Ein Buchstabe hat also in diesen beiden Bereichen den Durchschnittswert 15.

2.      Die Differenz der ZS 512 zur Gesamt-ZS 1352 ist 840. In den Einzelziffern drückt sich das Verhältnis 4*(2:1) der 4 Quadratseiten aus. Der durchschnittliche ZW je Wort ist 840:12 = 70.

3.      Konsequenterweise ist also ein Quadratrahmen mit 12 Wörtern zu besetzen und ihre Werte (hier drei) zu ermitteln. Die Wörter werden – gegen den Uhrzeigersinn (auch tabellrisch) ihrer Reihenfolge im Satz entsprechend – in einer Tabelle auf den Punkten, in einer zweiten auf den Linien eingetragen. Die beiden Textteile erhalten die Buchstaben a und b:

P

links

ZW

FW

FS

P

rechts

ZW

FW

FS

b9

INCEPTA

65

18

55

b6

RERUM

71

71

55

a2

SOLUM

75

13

44

b4

PLEBES

56

13

39

a4

ALIENA

40

11

37

b2

OMNINO

75

13

57

a6

ERAT

42

12

42

a9

CONIURATIONIS

159

56

119

 

 

222

54

178

 

 

361

153

270

 

 

454

 

 

784

 

L

 

ZW

FW

FS

L

 

ZW

FW

FS

a3 li.

ILLIS

58

31

42

b7 o.

CATILINAE

71

71

65

a8 u.

CONSCII

69

26

48

b3 re.

CUNCTA

59

59

48

 

 

127

57

90

 

 

130

130

113

 

 

274

 

 

373

 

 

728

 

 

1157

Die beiden Tabellen sind Grundlage für die folgenden Untersuchungen.

II. Durch 13 teilbare Summen in Tetraktys und Quadrat

a) Diagonale Teilung des Quadrats

1.       Die Besetzung der Tetraktys-Punkte ist an anderer Stelle erfolgt. Die rechte Grafik zeigen zwei Felder eines diagonal geteilten Quadrates mit je 6 Wörtern, deren Summen durch 13 teilbar sind. Der Quadratrahmen wird dadurch zusammengehalten, daß das letzte Wort des Satzes INCEPTA mit dem ersten SOLUM verbunden ist. Die 3-Werte Summe der beiden Wörter 270 ist durch 18 teilbar und nimmt 15 Teile der Gesamtsumme 18*169 ein.

Von den übrigen 7 diagonalen Teilungen derselben Art erbringt keine weitere eine durch 13 teilbare Summe.

2.       Auffällig ist, daß die Summe der 6 rechten Diagonalwörter ebenso 89*13 beträgt wie die 8 Wörter des Tetraktyssterns. Sallusts Absicht ist es offensichtlich, das Prinzip der Verdoppelung darzustellen. Aus einem Achsenkreuz können zunächst zwei Quadrate zusammengesetzt werden:

Aus 5 Zahlen des numerierten Achsenkreuzes werden 6. Ein fertiger Quadratrahmen anderseits aus 4 Punkten und 4 Linien kann natürlicherweise mit 8 Zahlen besetzt werden.

Die Zahlen 6 und 8 sind auf den Oktaeder anwendbar, der 6 Ecken, 8 Flächen und 12 Linien, also 26 Elemente aufweist:

Ein Oktaeder ist zusammensetzbar aus einem Doppelrautenkreuz, das bei einem Mittelpunkt aus 13 Punkten besteht. Bei diesem Vorgang werden die beiden äußeren Schnittpunkte der Doppelraute (DR) vereinigt, sodaß von 7 Punkten 6 übrig bleiben. Der DR-Rahmen besteht aus 8 Linien.

Ein Oktaeder besteht aus 8 Ebenen, von denen vertikal 4 und horizontal 3 nachgefahren werden können. Der Produktzahl 56 des ersten Ergebnisses kann somit die Multiplikation 7*8 zugrunde liegen. Der FW von 56*13 ist 13+13 = 26 und entspricht damit der Zahl der Oktaederelemente.

Die 9 Ebenen der Doppellaute andererseits sind mit 3 zu multiplizieren, da die beiden Zickzack-Linien Binnenelemente einschließen, die dieselbe Zahl von Ebenen beanspruchen können. So könnte das Ergebnis 27*13 der beiden Mittelpunktzahlen des Tetraktyssterns zu verstehen sein.

Ein Oktaeder ist in seiner Mittelbasis teilbar. Jede Hälfte besteht dann aus 8 Elementen der Basis und 8+1 = 9 Elemente, aus denen der pyramidenförmige Aufbau besteht. Die zweimalige Zahl 89 bezeichnet also in ihren Einzelziffern zwei Oktaederhälften.

3.       Der FW von 89*13 ist die Zahl 102, die die Zahlensumme der 8 verschiedenen Buchstaben des SATOR-Quadrats darstellt. Auch das SATOR-Quadrat besteht aus zwei Hälften mit der gemeinsamen Mitte TENET:

SATOR OPERA TENET

TENET OPERA ROTAS

Der Schöpfer erhält seine Werke;

er hält durch seine Mühe die Räder.

Eine Hälfte hat den ZW 182 = 14*13, der bereits als Zahlensumme der 3 Eckpunktwörter der unteren Tetraktys ermittelt wurde.

4.       Die Addition der jeweils größeren und der kleineren Summe in beiden Figuren ergibt 13*(62+56) und 13*(89+27) und das Verhältnis 13*(118:116) = 26*(59:58). Das Modell für die beiden angrenzenden Zahlen ist ein numeriertes Achsenkreuz aus zwei Doppelrauten mit der Numerierungszahl 1 für den gemeinsamen Mittelpunkt, 2 für die übrigen Punkte, 3 für die Linien und 4 für die Dreiecksflächen. Die folgende Grafik zeigt nur eine DR:

Sowohl das DR-Kreuz als auch die Zahl 26 stehen für den Oktaeder. Mit der angegebenen Numerierung kommen die 26 Elemente des Oktaeders auf die Numerierungssumme 79.

Die zwei Summenpaare haben folgende FW:

 

62*13

56*13

89*13

27*13

Sm.

FW

46

26

102

22

 

 

72

124

196

Die Einzelziffern der Zahl 124 können auf der numerierten linken Tetraktysseite von oben nach unten gelesen werden.

Die Zahl 196 = 14² ist ein zweites Mal vertreten durch die FS der 4 Wörter der unteren Tetraktys:

SED

NOVARUM

STUDIO

PROBABAT

 

17

65

55

59

196

Sallust mag hier der Besonderheit Rechnung getragen haben, daß die FS der 3 numerierten Eckpunkte in drei zusammengesetzten Zahlen mit ihren Umkehrungen jeweils 196 betragen:

17

710

101

 

17

78

101

196

71

107

110

 

71

107

18

196

5.       Die Gestaltung der Zahlenwerte und ihre gegenseitige Zuordnung in zwei geometrischen Figuren läßt erkennen, daß die Idee des Quadrats durch die Zahlen 4, 6, 8, 12 repräsentiert werden kann. Das Produkt 4*8 der Summe 32 stellt die vierte dieser Zahlen dar.

Die FW der 4 Zahlen 4+5+6+7 = (4+7)+(5+6) = 11+11 könnten auf 2 Kreisachsen als Ursprung des Quadrats hinweisen.

 

 

Erstellt:Mai 2008

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