DAS SATOR-QUADRAT

Die zwei frühesten Zeugnisse des SATOR-Quadrats (SQ) wurden 1925 und 1936 in Pompeii gefunden:

Qu. SATOR, Gran Palestra Pompei

Letzteres befindet sich, eingeritzt in eine Kannelüre, auf einer Säule der großen Palästra. Im Unterschied zu den meisten späteren Funden bildet nicht SATOR, sondern ROTAS die oberste Buchstabenzeile.

Gewöhnlich liest man zeilenweise von oben nach unten und bemüht sich um den Sinn der 5 Wörter. Kaum jemand denkt daran, die Lösung in der Natur des Quadrats selbst zu suchen oder sich Gedanken über das Wesen eines Palindroms zu machen.

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat der mathematische Schriftsteller und Rätselspezialist Dr. Aloys Christof WILSMANN die 1x1-Tabelle als Modell für das SQ vermutet, wenn man deren Zehnerstellen sowie die äußeren beiden Tabellenreihen wegläßt (linke Grafik), so daß die Multiplikationen von 3-7 verlaufen:

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS

Die Zahlen der untersten Reihe (von links nach rechts, von unten nach oben) sind 3 zu multiplizieren; als erste verläuft die 3-er Reihe demnach von links unten nach oben in der Folge 9 12 15 18 21.

Zwischen den Zahlen des 5x5-Quadrats und den Zahlen des SQ bestehen sinnvolle Beziehungen, die teilweise komplementären Charakter besitzen.

Wenn das SQ nach einem so grundlegenden mathematischen Modell gebildet ist, läßt sich vermuten, daß den Buchstaben – entsprechend ihrem Platz im Alphabet – Zahlenwerte zugrunde liegen. Am Anfang steht die Vorstellung von mathematischen Ordnungsstrukturen als Analogie und Abbild göttlicher Wirklichkeit. Der Mensch mit seiner Kultur und Sprache ist Teil der kosmischen Ordnung. So ist eine Konvergenz von Mathematik, Alphabet und Sprache innerhalb einer einmaligen politischen und kulturellen Phase der Menschheitsgeschichte vorstellbar.

Die 25 Buchstaben des SQ sind aus sich selbst nicht sinnvoll interpretierbar, wie unzähliges Rätselraten beweist. Ihrem Zustandekommen geht ein mathematischer Reflexionsprozeß über die Grundlagen des Dezimalsystems aus geometrischen und numerischen Modellen voraus. Erst am Ende steht gewissermaßen die staunenswerte Umwandlung von Zahlenstrukturen in Buchstaben und Wörter. Die Auffindung sämtlicher Struktur- und Bedeutungselemente bleibt eine schwer lösbare Aufgabe.

Ein wesentlicher Aspekt des SQ ist die Parallelität seiner zwei konzentrischen Quadratrahmen zu den zwei konzentrischen Kreisen des Hexagramms:

Der Kreisdurchmesser und eine Quadratseite des inneren Rahmens bestehen aus jeweils 3 Punkten und 2 Linien, ein Zickzackdurchmesser des äußeren Kreises und eine Quadratseite des äußeren Rahmens aus je 5 Punkten und 4 Linien. 3 Punkte der inneren Quadratseite sind jedoch auf 3 Radialelemente der Kreisachse, bestehend aus 2 Punkten (Mittelpunkt + Kreislinienpunkt) und 1 Radialmaß, beziehbar, und 5 Punkte der äußeren Quadratseite auf 5 Radialelemente der Zickzacklinie. Tatsächlich beträgt die Zahlensumme (ZS) der 5+3 Buchstaben 69+37 = 106 = 2*53, entsprechend der doppelten Zahl von Radialelementen.

Aus zwei rechtwinklig gekreuzten Doppelrauten läßt sich ein Oktaeder zusammensetzen, und die Punktestruktur des SQ läßt auch hier eine Nachahmung zu:

 

Auch gegenläufige Dreiecke lassen sich analog zur doppelten Tetraktys in mehrfacher Weise bilden:

Die genannte 1x1-Tabelle als Modell für das SQ wird unterstützt durch Zahlenzuordnungen zweier schleifenförmiger Numerierungen der Doppelraute:

Die Einzelzahlen der 5. und 4. Zeile der 1x1-Tabelle können von der linken numerierten Doppelraute gegen den Uhrzeigersinn abgelesen werden (92-81, 26-48) und in den oberen beiden Zeilen entsprechend im Uhrzeigersinn. Die rechte Doppelraute zeigt die Zuordnung von 1 und 17 sowie 9 und 18 in der Tabelle und dem SQ. 5 ist die Komplementärzahl zu 0.

Die mathematische Ordnung des SQ ist so vollkommen, daß römische Schriftsteller ihrerseits ihren Werken einen mathematischen Unterbau gaben. Sie waren überzeugt, daß die Objektivität der Zahl ihren Werken eine überzeitliche Dimension verleihen würde.

Das SQ ist Zeugnis einer historisch schwer nachweisbaren religiösen Geheimlehre, die in enger Verbindung mit dem staatlichen VESTA-Kult zu sehen ist. Sie kannte bereits in vorchristlicher Zeit das Geheimnis des dreieinen Gottes, wie es aus den Gesetzen des Zahlensystems erkennbar ist. Die normative Kraft des SQ zeigt sich noch in den letzten Jahrzehnten vor Schließung des VESTA-Kultes 395 n. Chr., wie sich aus einer Ehreninschrift für eine Oberverstalin erkennen läßt. Die Verantwortlichen des Kultes dienten wie eh und je gewissenhaft und hingegeben dem wahren Gott, waren aber blind und unbelehrbar gegenüber dem Gang der Geschichte, in der sich das System VESTA in Jesus Christus bereits seit einigen Jahrhunderten erfüllt hatte. Sie mußten sich der Macht der neuen Überzeugungen beugen: Romzentriertes Geschichts- und Heilsdenken hatte seine Berechtigung verloren.

Das SQ hat heilsgeschichtliche Bedeutung, d.h., es ist ein UNIKAT, das ein weiteres sinnvolles Buchstabenquadrat ausschließt. Es ist durch göttliche Weisheit in die lateinische Sprache hineingeschrieben. Wenn göttliche Weisheit die lateinische Sprache in untrennbarer Einheit mit dem Bedeutungsystem der Zahlen gestaltete, war es unausweichlich, die Bedeutung der Wörter und ihrer Zahlenwerte stets neu zu ergründen.

Wie die alttestamentlichen Propheten, so weist auch das SQ – mit den Mitteln gematrischer Werte – auf das Kommen des menschgewordenen Sohnes Gottes IESUS CHRISTUS voraus. Denn die ZS 182 ist dieselbe von IESUS CHRISTUS und SATOR OPERA TENETDer Schöpfer erhält seine Werke:

 

ZS

FS

sm

IESUS

70

36

106

CHRISTUS

112

76

188

 

182

112

294

Es gibt noch einige weitere Gemeinsamkeiten: Die ZS+FS (Faktorensumme) 106 von IESUS entspricht der ZS von PER ROTAS (s.o.) – durch Räder, und die FS 76 von CHRISTUS der ZS von TENET AOer hält das A und O. Den beiden Summen 112 entsprechen die zweimal vorkommenden Buchstaben AEORT in zweimal NET OPERA SATOREs webt die Werke der Schöpfer. Die fünf Buchstaben lassen sich zu ROTAERäder, ORTAEentstanden, geschaffen; abstammend und ORATEBetet! umstellen. Die zweimal zwei Eckbuchstaben SR haben die ZS 70 von IESUS.

Es ist anzunehmen, daß es Römer gab, die diese Zusammenhänge erkannten und manche von ihnen auf diese Weise zum Christentum kamen. Die übrigen freilich waren zu sehr dem politischen und religiösen Programm römischen Geschichtsdenkens verhaftet, um sich auf ein neues Verständnis von Staat und Religion umstellen zu können.

Die Wirkungsgeschichte des SATOR-Quadrats gehört nicht zu meinem Untersuchungsgegenstand.

Die Forschungs- und Erkenntnismethoden herkömmlicher Wissenschaft hinsichtlich inhaltlicher Aussage, formaler Grundlagen und belegbarer Zeugnisse reichen nicht aus, um dem Gegenstand gerecht zu werden. Gefordert ist eine göttliche Wissenschaft, die das Dezimalsystem als Abbild des dreieinen Gottes begreift und seine Gesetzmäßigkeiten zu entdecken sucht, so wie auch Naturwissenschaftler und Techniker nur entdecken und nutzbar machen, was seit jeher in der Schöpfung vorhanden ist. Göttliche Wissenschaft erfordert eine Denkweise, die streng rational ist, sich aber übernatürlicher Erleuchtung öffnet.

Im Sinne herkömmlicher Wissenschaft befaßte sich mit dem SQ am umfassendsten und gründlichsten der Altphilologe Heinz HOFMANN in Paulys Realencyclopädie der klassischen Altertumswissenschaft, Supplement 15, 1978, Sp. 477-565.

 Alle bisherigen Deutungen des SATOR-Quadrats sind mehr oder weniger als geistlose Raterei zu bezeichnen. Nur mit Bereitschaft zu geistiger Mühe wird auch die Bereitschaft wachsen, sich mit komplexen Inhalten zu beschäftigen und sich neue Einsichten anzueigen.

INHALTLICHE AUSSAGEN

STRUKTURELLE GESICHTSPUNKTE

PATERNOSTER IM SQ

SÄMTLICHE BEITRÄGE

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La VERITÀ STORICA sul QUADRATO del SATOR (Zusammenfassung wesentlicher Aspekte des SATOR-Quadrats) 2010

Erstellt: 2001

Letzte Änderung: 2013, 2016, 2020

 

Einleitung SQ