Gematrische Deutung der historischen und
der überlieferten Kreuzesinschrift
Diese Untersuchung geht davon aus, daß die Römer
die objektiven Ordnungen der Zahlen und ihre Bedeutungen gefunden und sie für
ihre Sprache angewendet haben. Da Latein nach göttlichem Heilsplan zur
Hauptsprache der Kirche bestimmt wurde, besitzen auch religiöse Texte, wie z.B.
die beiden Kreuzesinschriften, sinngefügte Zahlengestaltungen.
Die Kreuzigung Jesu Christi ist ein
kosmisches Ereignis, dem göttliche Ordnungen entsprechen. Diese bestehen
unabhängig davon, ob und wieweit sie der Mensch erkennt.
I.a) Die biblische
Inschrift
I.b) Die historische Inschrift
II. b) INRI – HOMO
II. c) Erklärung der addierten ZS 595
s.a. Die geheimnisvolle
Grabinschrift der heiligen Agatha
Die
biblische Kreuzinschrift als magisches 5x5 Quadrat
I.a) Die biblische
Inschrift
1. Im Neuen Testament berichtet der Evangelist Johannes 19, 19-20:
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefaßt.
Die von Hieronymus (347-419)
aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzte Inschrift lautet:
IESUS NAZARENUS REX IUDAEORUM
Jesus aus Nazareth (wörtl. der Nazarener), König der Juden
|
2. Die Zahlenwerte der Buchstaben I N|R I sind 9 13|17 9. Diesen Zahlen lassen sich geometrische Modelle zugrunde legen, für die ersten beiden ein rechtwinkliges Achsenkreuz aus 5 Punkten (P) + 4 Radialmaßen/Linien (L) sowie drei hexagonale Achsen aus 7 P + 6 L:
Die Bedeutung
dieser beiden Figuren liegt darin, daß sie 10
Maßeinheiten enthalten, die für das Dezimalsystem konstitutiv sind. Sie werden
umgrenzt von 12 Punkten.
1. Die Zahlenwerte (ZW) 17+9 des zweiten Buchstabenpaares RI stellen die Fortsetzung der ersten beiden Figuren dar: Die Erweiterung des Hexagons zum Hexagramm bringt nicht nur zwei Tetraktys hervor, sondern auch drei Doppelrauten (DR):
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Ein Achsenkreuz aus zwei DR
(41 Elemente bei einem
Mittelpunkt) läßt sich durch Faltung der Querlinien und durch Vereinigung der
äußeren Punkte zu einem Oktaeder zusammensetzen:
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|
Die ZW
17+9 = 26 sind als Elemente
zweier Oktaederhälften zu verstehen, wobei 4+4 Elemente der gemeinsamen Mittelbasis einer der
beiden Pyramiden von 9 Elementen zugeteilt
sind:
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Der innere
Zusammenhang der beiden Buchstabenpaare IN RI besteht darin, daß die Achsenkreuze aus zwei (=I) und drei Achsen (=N) im DR-Kreuz
kombiniert
werden, um die 26 Oberflächenelemente des
Oktaeders zu bilden.
Den ZW
22+26 der beiden Buchstabenpaare entsprechen je 11
Elemente von zwei Rautenfiguren und je 13 Elemente zweier
sanduhrförmiger Doppeldreiecke:
|
Durch Faltung
der Querlinien und Vereinigung der äußeren Punkte entsteht ein zweites
Doppeldreieck von 13 Elementen.
Im Zusammenwirken von zwei Rauten (linke u. mittlere Figur) und zwei Doppeldreiecken (rechte Figur) werden 8 Flächen und 18
Elemente (6 Ecken + 12
Kanten) des Oktaeders erfaßt, in
denen die übrigen 7 Punkte
und 8 Linien
des DR-Kreuzes enthalten sind:
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|
2.
Den 26 Elementen des Oktaeders (6 Ecken + 8
Flächen = 14 + 12 Kanten)
entsprechen 14 Vokale + 12 Konsonanten der gesamten
Inschrift.
Die Zahlensumme (ZS) der Inschrift beträgt 326 = 2*163. Diese Zahl enthält die beiden Aspekte
von 3+2 Durchmesser- und 6 Radialelementen der Hexagonachse, bedeutet aber
auch 3*26 = 3
Oktaeder. Die Einzelziffern des Faktors 163
geben die Punkteaufteilung der Tetraktys wieder.
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1. Den ursprünglichen Wortlaut der Inschrift kann man aus der zur Hälfte erhaltenen Kreuzestafel rekonstruieren. Sie befindet sich in der römischen Kirche Santa Croce in Gerusalemme. Darüber gehandelt hat unter anderen Michael Hesemann: Die Jesus-Tafel – Die Entdeckung der Kreuzesinschrift, Herder, Freiburg. Die lateinische Inschrift lautet (unter der Annahme, daß der nicht erhaltene Teil der Inschrift identisch mit dem überliefertem Wortlaut ist):
I. NAZARINUS RE [X IUDAEORUM]
Die
lateinische Inschrift verläuft von rechts nach links in der unteren Zeile.
Neben dem linksläufigen R (etwa in der
Mitte) sieht man den oberen Teil des I, das
durch einen kurzen symmetrischen Querstrich (leicht nach rechts oben gezogen)
abgeschlossen wird. Der letzte Buchstabe hingegen ist ein E, dessen oberster Querbalken, nach links
verlaufend, unmittelbar an der Vertikallinie ansetzt, also nicht einmal
andeutungsweise eine Querlinie nach rechts aufweist.
2. In
der ursprünglichen Inschrift ist der Vorname nach römischer Gewohnheit mit der
Initiale wiedergegeben, das I in NAZARINUS steht der hebräischen Wortform NAZARY
für Nazareth näher als das E.
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Auch die originale Inschrift kann in Achsenkreuzform dargestellt werden.
Dabei ist der Querbalken um 2 Buchstaben tiefer gesetzt und läuft durch das
zweite A von NAZARINVS.
3. Die
historische Inschrift besteht aus 12 Vokalen
und 10 Konsonanten. Die ZS der
22 Buchstaben beträgt 269. Den 10
Konsonanten entsprechen die 10 Maßeinheiten der
oben gezeigten zwei Achsenfiguren, die 12
Vokale den Punkten.
Zur
geheimnisvollen Primzahl 269 soll nur ein
Aspekt erwähnt werden: die Aufteilung der Einzelziffern in 2*(6+9):
|
Von den 15 Rahmenelementen gehören 9 dem hexagonalen und 6 dem
Erweiterungsbereich an. Durch Verdoppelung
ergibt sich ein DR-Kreuz.
Die ZS 269 der historischen Inschrift ist auch die Summe der
ZS + Faktorensumme (FS) der
12 verschiedenen Buchstaben. Je 6 ZW sind
Primzahlen und zusammengesetzte Zahlen:
|
|
ZS |
FS |
|
PZ |
AEDNRZ |
63 |
63 |
126 |
ZZ |
IOUMSX |
94 |
49 |
143 |
|
|
157 |
112 |
269 |
1. Die Zahlen 22 und 26 sind nun viermal vertreten: 1.
in der ZS der Initialen IN-RI, 2. in der Buchstabenzahl der
historischen und der neutestamentlichen Inschrift, 3. in der Zahl der Konsonanten
und Vokale und 4. in den Buchstaben mit zusammengesetzten ZW und Primzahl-ZW.
Sie sind zu verstehen als 2*(11+13)
Elemente, die, wie oben dargelegt, im Zusammenwirken die Oktaederoberfläche
abbilden.
2. Die ZS der beiden Wortformen NAZARENUS und NAZARINUS sind 111+115 = 226, zweistellig aufteilbar in 22+26. Die beiden Namensformen sind in Beziehung zu
setzen zu IESUS + I. Die ZS und FS
der vier Wörter
sind:
|
ZS |
FS |
sm |
IESUS |
70 |
36 |
106 |
I |
9 |
6 |
15 |
6 Bu. |
79 |
42 |
121 |
NAZARENUS |
111 |
90 |
201 |
NAZARINUS |
115 |
91 |
206 |
|
226 |
|
407 |
121 = 11*11 >22; 407 = 37*11 >48 |
|||
22:48 = 2*(11:24) = 70 |
Die FS
70 als ZS
von IESUS setzt sich zusammen aus 2*35, die Verhältniszahl 24,
entsprechend der bisherigen Erkenntnisse, aus 11+13.
2*11 + 13 entspricht zwei Rauten und ein
Doppeldreieck:
|
Die drei geometrischen
Figuren sind ein Modell für das Trinitätsverständnis: Linke und rechte Raute
als Abbild des Sohnes vom Vater werden durch das mittlere Doppeldreieck
miteinander verbunden. Die Einzelziffern der Summe 2*35
sind auf zweimal 3:5 Radialelemente der DR-Zickzacklinie zu beziehen, ihnen entspricht das
trinitarische Kreisflächenverhältnis 1:3:
|
Die ZS+FS 106 von IESUS ist in die zwei Umkehrwerte 2*53
teilbar. Für beide Teilungen lassen sich die Konstitutivwerte durch Aufteilung in Konsonanten und Vokalen ermitteln:
|
SS |
IEU |
|
SS |
IEU |
|
ZS |
36 |
34 |
70 |
36 |
34 |
70 |
FS |
|
|
|
16 |
20 |
36 |
|
|
|
|
52 |
54 |
106 |
3. Ein gemeinsamer
trinitarischer Aspekt beider Zeilen ist das Buchstabenverhältnis 6:18 = 6*(1:3) der ersten Wörter IESUS+I und 2x REX zu den zweiten Wörtern NAZARENUS+NAZARINUS und 2x IUDAEORUM, die jeweils aus 9 Buchstaben bestehen. Das Verhältnis 6*(1:3) bedeutet wiederum das
Kreisflächenverhältnis 1:3, indem 6 hexagonale Kreislinienpunkte 1 Flächeneinheit und 3 Eckpunkte der Tetraktys + Mittelpunkt 3 Flächeneinheiten repräsentieren:
|
1. Wie die Initialen IN-RI besteht auch das lateinische Wort HO-MO – Mensch
aus zwei Buchstabenpaaren mit denselben ZW 22+26 = 48. Die Buchstaben
MO geben mit den ZW
12+14 die Aufteilung der Oktaederelemente wieder. Auch in HOMO gibt es eine Vokalwiederholung. Der
Mensch als Ebenbild Gottes ist die Umkehrung der Zahl 84,
die die ZS von GENITOR
– Schöpfer ist. Jesus Christus als 2.
göttliche Person ist das vollkommene Abbild des Vaters, Gott und Mensch
zugleich.
2. Die Parallelität von INRI und HOMO läßt an eine Vereinigung zweier Doppelrauten zur
Figur des Oktaeders denken, indem man jeder zwei Rauten
(22) und
zwei sanduhrförmigen Doppeldreiecke (26)
zuteilt.
Die Faktorensummen (FS) der beiden Wörter ist 42+31 = 73. Dabei bedeutet die Zahl
31
das Flächenverhältnis 3:1 des äußeren und inneren Kreises des Tetraktyssterns und die 42 die entsprechenden Radialmaße 4 und 2. Der
Mensch ist also Schöpfung des dreieinen Gottes.
3. Der trinitarische Aspekt
wird eindrucksvoll durch die ZS+FS der beiden Hälften deutlich:
|
ZS |
FS |
sm |
|
ZS |
FS |
sm |
HO |
22 |
15 |
37 |
MO |
26 |
16 |
42 |
IN |
22 |
19 |
41 |
RI |
26 |
23 |
49 |
sm |
44 |
34 |
78 |
|
52 |
39 |
91 |
78:91 = 13*(6:7) = 13*13 |
Die zweiten
Hälften MORI bilden das lateinische Wort für sterben. Ihre Summen ergeben zwei
Zahlenverhältnisse: 42:49 = 7*(6:7) und 39:52 = 13*(3:4). Die Umkehrung der
Produktzahlen (7*13/13*7) könnte bedeuten,
daß der Tod sich umkehrt in neues Leben.
II.c)
Erklärung der addierten ZS 595
1. Die ZS beider Inschriften 326+269 ergeben 595. Die Einzelziffern stellen
Elemente eines Achsenkreuzes dar, dessen Achsenarme aus jeweils 4 Maßeinheiten bestehen, die durch 5 Punkte begrenzt werden. Um 9 Elemente je Achse zustande zu bringen, enthalten
zwei Achsenkreuze einmal 1 Mittelpunkt und
einmal 3 Mittelpunkte: 17+19 = 36 = 4*9:
Vers 19, 19 des
Johannes-Evangeliums weist auf das Kreuz und den Gekreuzigten selbst hin.
2. 595 ist eine Palindromzahl, d.h.,
sie läßt sich von vorne und von hinten gleich lesen. Im zweistelligen Bereich
gibt es 36 Paare von Umkehrzahlen, z.B. 12 und 21. Die ZS+FS dieser 72 Zahlen ist 3960+1990 = 5950. Umkehrungen bringen zwei Hälften zur Ganzheit:
|
3. Die Kreuzesinschrift IESUS
NAZARENUS REX IUDAEORUM enthält drei A
als Versinnbildlichung der drei göttlichen Personen. Die Addition der
durchgezählten drei A-Positionen 7+9+21
= 37 entspricht der ZS von AGATHA (s.4.). Die vierstellige Zahl 7921 ist die Quadratzahl von 89.
89 ist die Numerierungssumme einer Achse, wenn
vom Mittelpunkt aus ein Achsenarm jeweils von 1
bis 9 numeriert wird:
|
In diesem Zusammenhang erscheint es nicht unangebracht, auf die ZS und Faktorensummen (FS) der Namen IESUS und MARIA hinzuweisen: Denn 178 ist die ZS+FS von IESUS und MARIA:
|
ZS |
FS |
sm |
MARIA |
40 |
32 |
72 |
IESUS |
70 |
36 |
106 |
|
110 |
68 |
178 |
178 = 2*89 |
|||
32:36 = 4*(8:9) |
|||
40:70 = 10*(4:7) |
Das Erlösungswerk Jesu geschieht nicht ohne die Mitwirkung seiner Mutter Maria. Ihr Zusammenwirken wird besonders aus dem FS-Verhältnis 4*(8:9) deutlich: Aus 8 Linien und 6 Punkten + 3 Flächen besteht die "Fischfigur", die durch die Erweiterung des Hexagons zum Tetraktysstern in jeder DR zweimal aus dem sanduhrförmigen Doppeldreieck hervorgeht:
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Aus vier
Fischfiguren besteht demnach ein DR-Kreuz, das zum
normalen Achsenkreuz seine Parallele hat:
|
4. In
dieser Untersuchung wurden nur Zahlensummen behandelt, nicht aber die Faktorensummen und
alle 4Werte.
Dies geschieht als Teil des Themas "Die geheimnisvolle
Marmortafel der heiligen Agatha", deren gematrischen Werte
zwei auffällige Gemeinsamkeiten mit den beiden Kreuzesinschriften aufweisen.
Erstellt:Mai
2004
Änderungen:
2007, 2020