Formale Ordnungen des lateinischen Gloria

I.         Die sieben Teile des Gloria

II.       Zwei weitere Rahmen

III.      Die Rahmenwörter

I. Die sieben Teile des Gloria

1.      Im ersten Teil der strukturellen Untersuchung wurde das lateinische GLORIA der Meßliturgie in 7 Abschnitte unterteilt. Ungewöhnlich an dieser Einteilung erscheinen lediglich die letzten beiden Zeilen als eine eigene Texteinheit, die Gott Vater zugesprochen wurde:

cum Sancto Spiritu

in gloria Dei Patris. Amen.

Was man zunächst für eine plausible Vermutung halten kann, erweist sich stichhaltig, wenn man die gematrischen Zahlensummen (ZS) ermittelt:

1

Gloria in excelsis Deo

et in terra pax hominibus bonae voluntatis!

620

20*31

2

Laudamus te,

benedicimus te,

adoramus te,

glorificamus te,

gratias agimus tibi

propter magnam gloriam tuam,

946

2*43*11

3

Domine Deus, Rex caelestis,

Deus Pater omnipotens.

472

8*59

4

cum Sancto Spiritu

in gloria Dei Patris. Amen.

419

PZ

 

 

2457

3*3*3*7*13

2.      Die Faktoren 3*7*13 = 21*13 = 273 sind sowohl in der Summe des ersten und dritten Abschnitts als auch des zweiten und vierten enthalten. Daraus läßt sich die Zugehörigkeit des vierten Abschnitts zu den ersten drei schließen:

1/3

620

472

1092

4*273

2/4

946

419

1365

5*273

Die Produktzahlen 21 und 13 sind auf die 21 Elemente (7 Punkte, 10 Linien, 4 Dreiecksflächen) der Doppelraute (DR) zu beziehen. Davon gehören 13 dem hexagonalen Doppeldreieck an:

Die 21:13 Elemente geben das trinitarische Kreisflächenverhältnis 3:1 wieder. Die Faktoren 4 und 5 beziehen sich auf 4 Durchmesserelemente des äußeren Kreisrings und 5 des hexagonalen Kreises:

Die ZS 273 ist die 4Werte-Summe von DOMINE DEUS:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

DOMINE

57

44

101

22

15

37

138

DEUS

47

26

73

47

15

62

135

 

104

70

174

69

30

99

273

Das Verhältnis der ZS 104 zu den drei anderen Werten beträgt 13*(8:13). Das Verhältnis von 8:13 Elementen gibt das Kreisflächenverhältnis 1:2 wieder:

3.      Die drei Abschnitte für Gottsohn haben folgende ZS und Faktorenwerte FW:

 

 

ZS

FW

 

1

Domine Fili unigenite Iesu Christe,

Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris,

656

49

16*41

2

qui tollis peccata mundi,

miserere nobis;

qui tollis peccata mundi,

suscipe deprecationem nostram;

qui sedes ad dexteram patris,

miserere nobis.

1319

1319

 

3

Quoniam tu solus Sanctus,

tu solus Dominus,

tu solus Altissimus,

Iesu Christe

893

66

47*19

 

 

2868

1434

 

Das Verhältnis der FW-Summe zur ZS ist 6*239*(1:2). Die Einzelziffern der Primzahl 239 entsprechen denen der Zahl 59, die für die ZS des dritten Abschnittes von Gott Vater bestimmend ist. Sie bedeuten 5:9 Durchmesserelemente der Zickzacklinie der DR und stellen das Kreisflächenverhältnis 1:3 dar:

Das Verhältnis 1:2 enthält einen Doppelaspekt. Einerseits gehören die Faktorenwerte (FW) zu ihren Zahlenwerten, andererseits sind sie Teil der Zahlenwerte. Im letzteren Fall kann man von einem internen Zahlenverhältnis sprechen. Es ist hier 1:1. Trinitarisch bedeutet dies, der Sohn ist die zweite Person, geht aber als Person gleichen Wesens aus dem Vater hervor. Die Zahl 2 ist sowohl Ordinal- als auch Kardinalzahl und betont den Unterschied zur ersten Person. Die beiden Verhältnisse können zweistellig zu 12+11 = 23 oder 1211 verbunden werden. Die FW beider Zahlen sind 7+11 = 18. Die 4W-Summe der Zeilen 11 und 12 beträgt in Übereinstimmung damit – und mit den Zeilennummern! – 1823, eine Primzahl. Auf einer vergleichbaren Addition beruhen auch die Buchstabenzahlen 22+19 der Zeilen 9 und 10, indem den beiden Zahlen 11 und 12 ihre FW hinzugefügt werden: 11+11, 12+7.

Der Faktor 6 bezieht sich auf 2*3 Zickzacklinien von drei DR. Aus 7 und 11 Wörtern bestehen auch die Zeilen 9/10 und 11/12.

4.      Dies sind in Kürze die Werte der 7 Abschnitte. Sie erklären sich in ihrer Einfachheit so, daß auf die Einbeziehung weiterer Werte und Berechnungen verzichtet werden kann.

Einige Anmerkungen

Es lohnt sich dennoch, einen Blick auf einige Details zu werfen:

1.      Da ist zunächst die Primzahl 1319. Sie setzt sich zusammen aus den Zahlen 10+9 = 19 und deren FW 7+6 = 13. In zweistelliger Zusammensetzung hat 76 die Faktoren 4*19. 419 ist eine weitere Primzahl aus den oberen vierten Abschnitt. Die Einzelziffern sind Quadrate der Zahlen 2 1 3 und haben damit trinitarische Bedeutung.

2.      Die Summe der beiden Zahlen ist 1738. Diese Zahl fällt deswegen auf, weil die Umkehrform 3817 = 11*347 die FS aller 463 Buchstaben des Gloria ist. Der Zusammenhang ist folgender:

·     Die Zahl 38 setzt sich zusammen aus 20+18, ihre Buchstabenentsprechung ist –US, die maskuline Endung vieler Substantive. Ihre FW sind 9+8 = 17. 20 und 18 fassen 10 Punkte und 9 Dreiecke von zwei Tetraktys zusammen, können aber auch 10 Radial- + 9 Durchmesserelemente von zwei Zickzacklinien der Doppelraute darstellen.

·     Die Differenz zwischen der FS 17 und der ZS 38 beträgt 21. 21 ist gleichzeitig der FW von 38 und 4 die Differenz zwischen 17 und 21. Wir haben es bei 17 und 21 also mit einer FS und einem FW zu tun, die beide auf die Zahl 38 zurückgehen. Die beiden Zahlen sind auf die Elemente der DR und einer fischförmigen Figur zu beziehen:

17:4 Elemente bedeuten das Verhältnis von 3:1 Dreiecken bzw. 17:21 Elemente von 3:4 Dreiecken. Hintergrund ist, daß ein Dreieck aus 7 Elementen besteht. Wenn nun die Doppelraute aus 3*7 Elementen ein Dreieck mehr enthält, dann zeigt sich hier in trinitarischem Sinn ein Gott in drei Personen.

3.      Die Gesamt-ZS des Gloria beträgt 5325=75*71. Zieht man davon die Summe 1738 der beiden Primzahlen ab, ergibt die ZW/FW-Verrechnung:

 

 

 

sm

FW

sm

FW

ZS

3583

1738

5325

84

 

 

FW

228

92

320

17

 

 

sm

 

 

5645

101

5746

45

FW

 

 

1134

101

1235

37

sm

 

 

 

 

 

82

5645 = 5*1129; 5746 = 2*13²*17

1235 = 5*13*19

 

In der Aufteilung 11:29 bedeutet die Primzahl 1129 die Numerierungssummen der Durchmesserelemente des Hexagons und des Hexagramms und das Kreisflächenverhältnis 1:3:

Die Primzahl 101 ist die Summe der ZS+FS 55+46 der Zahlen 1-10. Sie kann als Kontraktion von 10+11 = 21 verstanden werden und verweist damit auf die 21 Elemente der DR. Denn 10 Maßeinheiten bedürfen 11 Begrenzungen. Tatsächlich stellt die Zahl 5746 in zweistelliger Aufteilung die FS der Zahlen 1-10 und 1-11 dar. Die Produktaufteilung 13*13*(2*17) weist auf die 26 Elemente des Oktaeders und auf 2*17 Elemente zweier Oktaederhälften hin.

Die Faktoren 5*13*19 geben die Numerierungssumme der hexagonalen Punkte der Tetraktys wieder: 5 für den Mittelpunkt, 32 für 6 Kreislinienpunkte:

Die drei Faktoren sind berühmt wegen ihrer Buchstabenentsprechung TEN/NET im SATOR-Quadrat. Aus den drei Buchstaben besteht das TENET-Kreuz:

Die Zahl 82 zeigt in ihren Einzelziffern die 8 Rahmen- und 2 Querlinien der DR. In ihr sind die Elemente von drei geometrische Figuren präsent:

Die drei Figuren können in zwei Richtungen verwirklicht sein. Zählt man die 13 Elemente des Doppeldreiecks nur einmal, ist die Summe 69. Es ist die ZS von SATOR.

II. Zwei weitere Rahmen

1.      Die Vermutung, die letzten beiden Zeilen könnten eine eigene Texteinheit bilden, hat einen Anhaltspunkt in den zweimaligen Rahmenwörter IESU CHRISTE in den Zeilen 11 und 22. Ein vergleichbarer Rahmen findet sich bereits davor in den Wörtern GLORIA (Z.1) und GLORIAM (Z.8). Übrig bleiben 5 Zeilen, von denen die ersten beiden eine Texteinheit bilden:

1

9

10

DOMINE DEUS, rex caelestis,

DEUS PATER omnipotens.

472

8*59

2

11

DOMINE fili unigenite

192

3*4³

3

23

cum Sancto Spiritu

210

 

4

24

in gloria Dei Patris. Amen.

209

11*19

 

 

1083 = 3*19² >FW 41

1083

 

Der Faktor 19 ist in den drei Wörtern DOMINE und PATER mit den ZS 3*57 sowie in der ZS 209 = 11*19 der Zeile 24 enthalten. Die Differenz 19*(57-20) = 19*37 = 703 ist die Summe der Zahlen 1-37.

Die Zeilennumerierungen der Texteinheiten 1 und 4 sowie 2 und 3 bilden die Umkehrsummen 43+34 = 77.

Inhaltlich ergeben jeweils drei Texteinheiten einen Sinn: 1-3 und 2-4. Die Texteinheiten 2-4 haben die ZS 611 = 13*47. Mit dem Faktor 47 enthalten die drei Texteinheiten die ZS von DEUS der ersten Texteinheit. Da die ZS der Zeilen 9-12 1128 = 24*47 beträgt, kann man die Zeilen 9-12 und die Texteinheiten 2-4 zusammenfassen zur Gesamt-ZS 47*(24+13) = 47*37 = 1739.

2.      Die 4Werte-Summen der vier Texteinheiten betragen:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

1

472

341

813

288

180

468

1281

2

192

155

347

48

109

157

504

sm

 

 

 

 

 

 

1785

3

210

145

355

140

145

285

640

4

209

170

379

190

121

311

690

sm

 

 

 

 

 

 

1330

GS

1083

811

1894

666

555

1221

3115

1785:1330 = 35*(51:38) = 5*7*89 >FW 101

666:555 = 111*(6:5) = 3*11*37 = 33*37

Bei den 4W-Summen sind die Texteinheiten 1-2 und 3-4 durch ein Zahlenverhältnis zusammengefaßt. Die FW1/2-Summe 1221 weist auf die Unendlichkeit Gottes in zwei Kreisbogenhälften hin:

3.      Die Differenz zwischen der Gesamt-ZS 5325 und der ZS 1083 der vier Texteinheiten beträgt 4242 = 42*101. 42 ergibt die Zeilennumerierung 9-12, aus 101 Buchstaben bestehen die vier Zeilen.

 

 

 

Erstellt: März 2016

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