Vergils 4. Ekloge
F. LUA und MARIA im Wort ULTIMA
Z. 4 und 53
ULTIMA
Cumaei venit iam carminis aetas.
Der letzte Zeitabschnitt des cumäischen
Liedes ist schon gekommen.
I. Zahlenwerte von
LUA und MARIA
III. Zum Inhalt der Zeilen 4 und 5
IV. Zweimal ULTIMA
I. Zahlenwerte von
LUA und MARIA
1. Im vorangegangenen
Beitrag habe ich dargelegt, daß
Vergil LUA,
die Gehilfin des SATURNUS, als Mutter und Jungfrau zugleich aufgefaßt hat, jedoch
nicht im reellen, sondern ideellen Sinn: Sie ist die göttliche Idee und das
Vorbild für die irdische Mutter, die das göttliche Kind empfangen soll.
2. Natürlich konnte Vergil den Namen MARIA nicht kennen, der durch die Evangelien
gräzisiert, ins Lateinische übernommen wurde. Er hat das Wort ULTIMA gewählt, weil es inhaltlich paßte und weil
es eine Reihe von Sinnelementen bot. Durch einen Glücksfall der Vorsehung kann LUA und MARIA
in Zusammenhang gebracht werden.
Für die Gleichung ULTIMA = LUA + MARIA
gibt es zunächst eine schnelle Erklärung: MARIA hat hat den Zahlenwert (ZW)
40 wie die Silbe TIM, wobei das T
die ZW von ARA
umfaßt. Hierin finden wir eine erste symbolische Bedeutung: Maria stellt sich
so ganz in den Dienst ihres Sohnes Jesus, daß in ihr sein Erlösungswerk
sichtbar wird:Wenn man das T als Kreuz auffaßt, so ist dieses der Altar, auf
dem er sich für das Heil der Menschen dem Vater aufopferte.
3. LUA heißt Löserin,
Befreierin, auch die, die wiedergutmacht.
Der Wortstamm TIM- bedeutet Angst. LUA befreit nicht nur die Sklaven an den
Saturnalien kurzzeitig von ihren Zwangsbedingungen, sondern alle Menchen von
den Ängsten ihrer Seele. Sie tut es durch eine Eigenschaft, die aus der Umkehrung
der Stammsilbe TIM- zum MIT- mild, barmherzig
hervorgeht. Sie schenkt den Menschen Vertrauen, daß ihre Vergehen nicht
unnachsichtig ins göttliche Strafregister eingetragen werden, sodner daß es
Vergebung, Umkehr und vertrauensvollen Neuanfang geben kann. Diese Eigenschaft
trifft auch auf Maria zu, der ihr Sohn am
Kreuz die ganze Menschheit anvertraute, als er sagte "Sieh deinen
Sohn" und zu Johannes "Sieh deine Mutter". Im Himmel ist sie
Fürsprecherin für alle Menschen.
4. Die Reihenfolge der
Buchstaben in LUA und ULTIMA enthalten in sich eine Umkehrung, die eine neue Zeit anzeigen: L und U stehen an den Stellen
1-2 und 2-1, das A an den Positionen 3-6. Addiert man die 3
Zahlen zweistellig, erhält man 69 und den ZW von SATOR – Schöpfer.
5. Der gesamte Zahlensumme (ZS) von ULTIMA ist 72, das ist ein Durchschnittswert von 12 je Buchstabe. Die
Produktzahlen 9*8 als trinitarische
Entsprechungen von 1 und 2 sind ein gematrisches
Leitthema der 4. Ekloge. Sie beziehen sich insbesondere auf die Doppelraute (DR), eine Figur des
Tetraktyssterns, der aus der Erweiterung des Hexagons hervorgeht. Bei
umlaufender Numerierung des Rahmens erhalten die Punkte 9 Zahlen, die Linien 8. Da der
Tetraktysstern 3 DR enthält, lassen sich die Komplementärzahlen 1+2 und 9+8 zu 3 und 17 zusammenziehen.
Die Faktorensumme (FS) 53 ist gleichzeitig die ZS+FS von LUA. Die ZS+FS von ULTIMA ist demnach 125 = 5³.
6. Wenn man zur
Faktorensumme noch die Faktorenwerte (FW) der ZS und FS mit einbezieht, wird die gematrische
Beziehung zwischen LUA und MARIA noch deutlicher. Zunächst muß hervorgehoben werden, daß die Silbe
TIM nicht nur die ZS 40 von MARIA enthält, sondern auch
ihre FS
32,
welche nun wiederum die ZS von LUA ist:
|
ZS |
FS |
sm |
FW |
FW |
sm |
GS |
LUA |
32 |
21 |
53 |
10 |
10 |
20 |
73 |
MARIA |
40 |
32 |
72 |
11 |
10 |
21 |
93 |
|
72 |
53 |
125 |
21 |
20 |
41 |
166 |
LUA und MARIA
haben zwei gleiche, aber verschobene Werte: Die ZS 32 wird zur FS von
MARIA und die FS
21 zur Summe der beiden FW. Die Summe der beiden anderen FW 20 ist
die Hälfte der ZS 40
von MARIA.
Die Endsumme 166, deren Einzelziffern auf
den Mittelpunkt und 2*6 Kreislinienpunkte
des Tetraktyssterns hinweist, hat als Primzahlfaktor 83,
der auch in der ZS+FS
der 4. Zeile, 336+245
= 581, (7-mal) enthalten ist.
7. Ordnet man die beiden Namen in der
Reihenfolge MARIA LUA auf den 8 Linien der DR
schlaufenförmig an, erhält man zwei lateinische Wortformen ungewöhnlichen
Inhalts:
Die horizontale
Lesung MALA AURI bedeutet Übel des Goldes. Mit Gold sind wohl irdische Werte
und materieller Besitz gemeint, die die Menschen von den wahren Werten des
Lebens abhalten und deren Feindin die Fessellöserin
Maria ist. In der Anordnung auf der DR
tritt nun die Idee LUA
hinter der Person MARIA
zurück.
Das ZS+FS-Verhältnis der beiden Wörter ist 45:80 = 5*(9:16).
Die beiden Quadratzahlen, die zu einem 5*5
Punkte-Quadrat passen, mögen positiv und negativ zu bewerten
sein. Denn das Laster ist das Gegenbild der Tugend. Wie das Gesetz der Tugend
einen Kreislauf bildet, der nach oben führt, so das Laster, das den Menschen
unaufhaltsam nach unten zieht. Man kann dies an der Zahl 47 erkennen, die eine
Aufaddierung der Zahl 33 und ihrem FW 14 darstellt. Die Zahl 33
ist die Summe der Umkehrzahlen 12+21, die
sich zueinander wie 4:7
verhalten.
8. Die Reihenfolge und
die Buchstabenzahl MARIA + LUA geben in Einzelziffern die ermittelten Werte 53 und 5³ wieder. Auch das
Verhältnis der Vokale zu den Konsonanten ist 5:3. Die ZS 32 der Vokale und 40 der Konsonanten
entspricht wiederum den ZW von LUA und MARIA. Die zugehörigen FS sind 18 und 35, sodaß das ZS+FS-Verhältnis von Vokalen
zu Konsonanten 50:75 = 25*(2:3) beträgt.
Die 5 Vokale und 3 Konsonanten verdienen noch weitere Beachtung:
9.
Die zwei Vokale IV haben die ZW 9 und 20 und repräsentieren damit die 29 Rahmenelemente eines DR-Kreuzes, das
bekanntlich zu einem Oktaeder zusammengefügt werden kann. Die Zahl 9 ist den 5+4 hexagonalen Punkten
zuzuordnen, die Zahl 20 den 4*5 Elementen der 4 Einzelrauten:
Die 3 A sind auf 3 DR-Kreuze zu beziehen, damit jede der 3 DR sich mit jeder verbinden kann. Die 29 Rahmenelemente sind daher mit 3 zu multiplizieren. Die Annahme, daß der ZW 32 von LUA
als FW von 3*29 = 87 zu
verstehen ist, wird dadurch gestützt, daß Vergil die Initiale von LUA
87-mal in der 4.
Ekloge verwendete.
Auch die FS 18 der 5
Vokale weist auf die 15 Elemente des DR-Rahmens hin, da sie der FW der Umkehrzahl 78
ist.
Die drei Konsonanten L+RM mit den ZW
11+(17+12) sind auf die Numerierung der 9
Durchmesser (DM)-Elemente der DR zu
beziehen. Der hier zutreffende Numerierungsmodus erfolgt fortlaufend vom
Mittelpunkt aus von 1-5:
Die 5 hexagonalen DM-Elemente ergeben die Summe 11. Die Summe 29
der 9 DM-Elemente teilt sich in die Summen 17 für die Punkte und 12
für die Linien. Den 5:9 DM-Elementen
entspricht das Flächenverhältnis 1:3 der zwei
konzentrischen Kreise des Tetraktyssterns.
1. Das genannte
Flächenverhältnis 1:3 kann
auch durch die Radialelemente
3:5 wiedergegeben werden. Da der
Kreis zwei Radien hat, sind die beiden Zahlen 3 und 5 zu verdoppeln. Auf zweistelliger Ebene ist die bei der ZS 70 und der ZS+FS 106 des Namens IESUS der Fall.
2. Die ZS+FS 125 = 5³ weist auf die 3 Hexagonachsen zu je 5 Elementen hin. Sie
bezeichnen einen vollen Kreisumlauf.
3. Die Zahlen 5+3 und 53 selbst sind
insbesondere Eigenschaften des Oktaeders. Umfährt man die Elemente, zählt man
von der unteren zur oberen Ecke 5 Elemente, es bleiben 3 Elemente übrig auf
dem Weg zurück zur unteren Ecke.
Die Zahl 53 ist zusammengesetzt aus 26+27 Oktaederelementen, da jede der beiden Zählungen gültig
ist. Die erste Zählung beschränkt sich auf die Ecken, Linien und Flächen, die
zweite nimmt noch das Volumen hinzu. Doppelzählungen sind ein Prinzip des
Dezimalsystems.
Die Vereinigung
zweier DR zur Dreidimensionalität des Oktaeders ist als Vollendung des
Tetraktyssterns anzusehen.
4. Vergil verwendet ULTIMA ein zweites Mal in
Zeile 53:
O mihi tum longae maneat
pars ultima vitae
O bliebe mir dann eines
langen Lebens letzter Rest
Die Zahl 57 aus der Addition der Zeilen 4+53 ist der ZW
von PUER. Als dreistellige Zahl 453 = 3*151 ist
an drei DR zu denken, die aus 5 hexagonalen Punkten und zwei gegenüberliegenden Erweiterungspunkten besteht, die sich
bei der Oktaederbildung zu einem Kreis vereinigen.
III.
Zum Inhalt der Zeilen 4 und 5
Ultima Cumaei venit iam carminis aetas;
magnus ab integro
saeclorum nascitur ordo.
Das letzte Zeitalter
des cumäischen Liedes ist schon gekommen.
Die große Reihe der
Jahrhunderte wird von neuem geboren.
1. Cumae, griechisch
Kyme, nördlich von Neapel gelegen, wurde im 8. Jh. von griechischen Chalkidiern
aus Euböa gegründet. Sie brachten Apollo als ihren Orakelgott mit.
Cumae war die Heimat
der cumanischen Sibylle, die sich wie die anderen heidnischen Sibyllen als
Priesterin des Apollo verstand. Sie weissagte in
ionischen Hexametern, weswegen Vergil ihre Orakelsprüche als CARMEN bezeichnet.
Der Legende nach
gelangten unter dem römischen König Tarquinius Orakelrollen nach Rom, die durch
ein Priesterkollegium interpretiert wurden. (s. Erika Simon, Die Götter der
Römer, S.27. Hirmer 1990).
2. Vergil widmet sein
Gedicht dem C. Asinius Pollio, Konsul im Jahr 40 v.Chr. Aus einem Brief an
Cicero 43 v.Chr. wissen wir, wie unglücklich Pollio über den Bürgerkrieg war
und wie ihm Freiheit und Frieden am Herzen lagen (Cic. Ad fam.10.30,2). Durch seine Bemühungen wurde unter seinem Konsulat der
Vertrag von Brundisium zwischen Antonius und Octavianus geschlossen.
3. Vergil faßt die allgemeine
Friedenssehnsucht und verschiedene Heilserwartungen, die zur Zeit der Abfassung
des Gedichts vorherrschten, vielleicht unter der Autorität der Sibylle von
Cumae zusammen. Welches prophetisches Wissen ihm
vermittelt wurde oder er selbst besaß, wissen wir nicht.
Hier ist von
Interesse, was Vergil unter ULTIMA AETAS und
MAGNUS SAECLORUM ORDO verstand. Ist mit AETAS ein Zeitabschnitt gemeint, der vor der neuen
Abfolge von Zeitaltern liegt, oder sind beide Wortfügungen synonym zu
verstehen?
Wir müssen uns
bewußt sein, daß die mythischen Bilder, die Vergil gebrauchte, nicht seiner
geistigen Wirklichkeit entsprachen. Er übernimmt also Vorstellungen von den 4
Weltzeitaltern und der zyklischen Wiederkehr eines Weltenjahres, aber das
gewaltige Ereignis eines vom Himmel herabgesandten Kindes verträgt sich nicht
mit einer determinierten Wiederholung der bisherigen Geschichte mit einer
erneuten Degenerierung der Zeitalter vom goldenen zum eisernen. Vielmehr ist an
die astronomische und durch das Dezimalsystem bestimmte Ordnung der Zeiten zu
denken sowie an den Wechsel der Generationen.
4.
Eine Untersuchung der 4Werte trägt vielleicht zu einer Klärung bei:
|
ZS |
FS |
sm |
FW |
FW |
sm |
GS |
ULTIMA |
72 |
53 |
125 |
12 |
53 |
|
190 |
AETAS |
44 |
34 |
78 |
15 |
19 |
|
112 |
CUMAEI |
50 |
31 |
81 |
12 |
31 |
|
124 |
CARMINIS |
82 |
61 |
143 |
43 |
61 |
|
247 |
sm |
248 |
179 |
427 |
82 |
164 |
246 |
673 |
MAGNUS |
71 |
45 |
116 |
71 |
11 |
|
198 |
ORDO |
49 |
39 |
88 |
14 |
16 |
|
118 |
SAECLORUM |
101 |
70 |
171 |
101 |
14 |
|
286 |
sm |
221 |
154 |
375 |
186 |
41 |
227 |
602 |
GS |
469 |
333 |
802 |
268 |
205 |
473 |
1275 |
FW |
74 |
43 |
|
71 |
46 |
|
|
sm |
117 |
|
117 |
|
234 |
Die große
Zahlenmenge der Tabelle gilt es zu ordnen. Zunächst ist eine Parallelität der
beiden Wortgruppen festzustellen: Adjektiv und Substantiv sind Subjekte und
besetzen Anfang und Ende der Zeile. Beiden Wortpaaren ist ein Genitivattribut
zugeordnet, aus zwei und einem Wort bestehend.
Die ZS+FS der beiden Nominativpaare sind angrenzend,
sind also konstitutiv für ihre Summe 407:
ULTIMA |
72 |
53 |
125 |
MAGNUS |
71 |
45 |
116 |
AETAS |
44 |
34 |
78 |
ORDO |
49 |
39 |
88 |
|
116 |
87 |
203 |
|
120 |
84 |
204 |
87:116 = 29*(3:4); 84:120 = 12*(7:10) |
|||||||
116:120=4*(29:30); 87:84 =
3*(29:28) |
Die FS bilden Verhältnisse zu ihren
ZS. Die Summen der Verhältniszahlen ergeben die
für die 4. Ekloge charakteristische Umkehrung 7-17.
Die Teilbarkeit durch 37 der Gesamtsumme 407 = 11*37
wiederholt sich in der Gesamt-FS
333 = 9*37.
Die ZS+FS
116 von MAGNUS ist durch 29 teilbar wie die ZS+FS von ULTIMA AETAS. Das Verhältnis der drei Wörter zu ORDO ist
dann 11*(29:8).
Die Addition der Produktzahlen 17*12
ergibt 29, zusammengesetzt aus 9+8 plus deren FW 6+6.
Bereits hier erkennt man klar die Synonymität und Komplementarität
der Zeitdefinitionen.
Ordnet man SAECLORUM dem ersten
Wortpaar ULTIMA AETAS zu, was die sinnvolle
Aussage das letzte Zeitalter der Jahrhunderte
ergibt, zeigt sich ein ZS+FS–Verhältnis zu MAGNUS
ORDO: 374:204:
= 2*17*(11:6) = 2*17².
Wie das erste
Substantivpaar vom zweiten die Zahl 17 durch
Anleihe von SAECLORUM übernahm, so die
dreigliederige zweite Wortgruppe (s.Tab.) die ZS+FS 125 von ULTIMA: 125:375 =
125*(1:3).
Man kann also schließen, daß mit dem Erscheinen des göttlichen Kindes die weitere
Geschichte der Menschheit eine endgültige lineare und zielgerichtete Zeitepoche
sein wird. Man erkennt dies auch am ZW 72
von ULTIMA, der sich in
den 4W der drei Wörter zeigt:
190+198+118+286 = 792
= 72*11.
Für sich allein
durch 11 teilbar sind die 4W von ORDO SAECLORUM:
198+286 = 22*(9:13)
= 484 = 22² =
11*44. Somit ist ORDO SAECLORUM
gleichbedeutend mit AETAS, das den ZW 44
hat.
Die anderen beiden
Werte betragen 11*28, was zum Verhältnis 44*(11:7)
führt und wiederum Bezug nimmt auf AETAS.
Der ZS 44 von AETAS
entsprechen 44 Buchstaben der 7 Wörter, die
eingeteilt werden können in 25+19 Buchstaben
der ersten und zweite Gruppe und 21+23 Buchstaben der Nominativ- und
Genitivgruppen. Den Einzelzahlen können ZW von AETAS
zugeordnet werden: AET+AS und ATA+ES.
Schließlich ist das
Endergebnis 1275 der 4W auffällig. Das Verhältnis der ZS+FS 375 von MAGNUS ORDO SAECLORUM zu den übrigen Werten ist demnach 25*(15:36), was zum Umkehrprodukt 25*51
führt. In der Zahl 1275 ist also der
Teilwert 25 von ULTIMA und 17 von MAGNUS ORDO
enthalten.
Ein Zahlenverhältnis
zeigt sich auch zwischen der ZS aller 7
Wörter und der Summe ihren FW: 268:469 = 67*(4:7) = 67*11 = 737.
Die Zahl 67 ist in diesem Gedicht auch immer
im Zusammenhang mit dem gleichen ZW von VIRGO zu sehen. Ebenso ist die Summe der anderen
beiden Werte 538 = 2*269 den ZS+FS von PATER SATURNUS und MATER
LUA sowie den 4W von PATER und MATER
zuzuordnen.
Die Verrechnung der 4W-Summe mit der Summe der 4 FW (s.Tab.) ergibt:
|
|
FW |
ZS |
1275 |
30 |
FS |
234 |
21 |
|
|
51 |
21:30=3*(7:10) |
Das Verhältnis 3*(7:10) kann hier auf die 7 Punkte und 10 Linien der 3 DR und somit auf die drei göttlichen Personen
bezogen werden.
ULTIMA Cumaei
venit iam carminis aetas. (Z.4)
Der letzte
Zeitabschnitt des cumäischen Liedes ist schon gekommen.
O mihi
tum longae maneat pars ULTIMA vitae (Z.53)
O bliebe mir dann eines langen Lebens
letzter Rest
1.
Wenn
Vergil zweimal ein auffälliges Wort wie ULTIMA
verwendet, kann man sicher sein, daß sie aufeinander abgestimmt sind. Dies ist
auch hier der Fall. Dabei nimmt er die Zahlenwerte von PARS
zum Muster:
|
ZS |
FS |
sm |
FW |
FW |
GS |
PARS |
51 |
34 |
85 |
20 |
19 |
124 |
124 = 4*31 = FW 35 |
Das interne Differenzverhältnis
der FS zur ZS
ist 17*(2:1), das externe 17*(2:3), woraus man die
Additionen 2+1 = 3
und 2+3 = 5
bilden kann. Aus der Summe der 4W ergibt
sich der Durchschnittswert 31 je Buchstabe.
Entsprechend der
Teilbarkeit durch 17 steht das erste ULTIMA an 1., das zweite and 7.
Stelle.
Die Proportionalität
von ZS und FS
zeigt eine rationale Beziehung zwischen Teil und Ganzem. Die Zahl 85 = 17*5
= RE jedoch bedeutet in sich bereits
abgeschlossene Ganzheit in der Rückkehr zum Ausgangspunkt.
2.
Entsprechend
den 4 Buchstaben macht Vergil 4 Teile: 4
Nominativ- und 4 Genitivwörter sowie ZS und FS:
|
ZS |
sm |
|
ZS |
sm |
ULTIMA
AETAS |
72+44 |
116 |
CUMAEI
CARMINIS |
50+82 |
132 |
ULTIMA
PARS |
72+51 |
123 |
LONGAE
VITAE |
51+54 |
105 |
|
|
239 |
2*238 = 2*14*17 |
|
237 |
|
ZS |
sm |
|
ZS |
sm |
|
53+34 |
87 |
|
31+61 |
92 |
|
53+34 |
87 |
|
46+40 |
86 |
|
|
174 |
2*176 = 2*11*16 |
|
178 |
|
GS |
413 |
2*414 = 2* 18*23 |
|
415 |
Zu erkennen ist ein
Gleichgewicht von linker und rechter Seite mit jeweils geraden Zahlen als
Mittelwert (238, 176, 414). Die ZS ist entsprechend dem ZW
des Grundwortes PARS durch 17 teilbar.
3.
Außerdem
liegt Vergil daran, ein Zahlenverhältnis des Teils zum Ganzen zu erreichen.
Dies betrifft hier die Primzahlen 17 und 23, die ich an anderer Stelle
bereits behandelt habe. Ein Modell für die beiden
Zahlen ist die numerierte DR.
Ein weiteres Modell ist die
numerierte Tetraktys. Die Eckpunkte und der Mittelpunkt ergeben 23, 8+9
die Zahl 17:
Die vierte Ebene
besteht komplementär aus 7+10 = 17 und 8+9 = 17. Die dazugehörigen FS
sind 14 und 12,
daraus ergibt sich 14:17 = 31 und 12:17 = 29, zusammen 26:34 = 60. Die
beiden Teilzahlen geben die Elemente des ganzen Oktaeders und zweier Hälften
an.
Nimmt man noch die
Zahlen 1 und 5
hinzu, ergibt sich das FS:ZS-Verhältnis Verhältnis (26+6):(34+6) = 32:40 = 8*(8:9). Die
Verhältniszahlen 8+9 = 17 wiederholen so die
beiden komplementären Zahlensummen der vierten Reihe.
Die FS der ZS 23+17
bilden das Verhältnis 20:12 = 4*(5:3).
Die Namen MARIA und die Silbe TIM
in ULTIMA haben vermutlich in dieser Zahlenkonstellation ihre objektives geometrisches Modell.
ULTIMA CUMAEI VENIT IAM
CARMINIS AETAS
1.
Die 6 Wörter, deren Untersuchung bis jetzt aufgeschoben wurde,
sollen nun in den Blick genommen werden. Bereits die ZS 336 und FS 245 deuten durch ihren
gemeinsamen Faktor 7 an, daß Teilbarkeit durch 7 die Wortwerte bestimmt. Dieser 4. Vers der 4. Ekloge gehört zu den
formal und gematrisch großen Schöpfungen der lateinischen Dichtung. Die Zahlen 4-4 erweisen sich als
programmatisch.
2. Die Wortgruppe aus
Nominativ und Genitiv mit je einem Adjektivattribut ist konzentrisch vom Anfang
und vom Ende her nach dem Muster abBA angeordnet. Die Mitte bilden Verb und Adverb:
Von den 12
Einzelwerten ist lediglich die FS 14 von IAM durch 7
teilbar und auch die Addition von ZS und FS bringt für kein einzelnes Wort Teilbarkeit
durch 7. Diese kommt erst zustande durch die
Addition von den Werten zweier konzentrischer Wörter.
ULTIMA |
72 |
53 |
CUMAEI |
50 |
31 |
VENIT |
66 |
52 |
sm |
AETAS |
44 |
34 |
CARMINIS |
82 |
61 |
IAM |
22 |
14 |
|
29|4:3 |
116 |
87 |
4|33:23 |
132 |
92 |
22|4:3 |
88 |
66 |
|
sm |
203 |
|
224 |
|
154 |
581 |
|||
*7 |
29 |
|
32 |
|
22 |
83 |
Die Zahl 7 hat als Bezugsmodelle das Hexagon und die Doppelraute
mit je 7 Punkten. Beide geometrische Figuren
möchte Vergil miteinander verbinden.
Das FS:ZS-Verhältnis
des äußeren und des inneren Wortpaares ist jeweils 3:4 mit den Teilern 29 und 22.
Verbindet man beide, erhält man zu CUMAEI CARMINIS
das Verhältnis 7*(51:32). 5+1
läßt sich auf die Radialelemente, 3+2 auf
die DM-Elemente beziehen, die Addition der Einzelziffern ergibt das numerische
Grundthema 11.
3. Nachzutragen ist die
Zusammensetzung ZS für sich allein:
ULTIMA (72) CUMAEI (50) VENIT (66) IAM (22) CARMINIS (82) AETAS (44)
Drei Wörter sind durch 11 teilbar. Die ZS
des inneren Paares, Verb zu Adverb, haben das Verhältnis 22*(3:1), seine Summe 88 zur
ZS von AETAS das
Verhältns 44*(2:1). Das mittlere Paar CUMAEI (50) CARMINIS (82) ist in seiner Summe 132 durch 11
teilbar und hat zu den drei für sich allein durch 11
teilbaren Wörtern das Verhältnis 132*(1:1):
|
ZS |
FW |
|
ZS |
FW |
IAM |
22 |
13 |
CUMAEI |
50 |
12 |
VENIT |
66 |
16 |
CARMINIS |
82 |
43 |
AETAS |
44 |
15 |
|
|
|
|
132 |
44 |
11*(4:5) |
132 |
55 |
22*(1:3:2) |
176:187 = 11*(16:17) |
Die 5 durch 11
teilbare ZS lassen ULTIMA
als Schlüsselwort übrig, dessen ZS 72 mit
der übrigen ZS 264 das
Verhältnis 24*(3:11) bildet. Auch die beiden Summen der FW sind durch 11
teilbar.
4. Die zweimalige Zahl 132 und das Verhältnis 3:11 weist auf die 3 Hexagonachsen und die
Summe 11 je Achse hin. Damit
stimmt auch die Zahl von 17+16 = 33 für die beiden
Zeilenhälften aus 3+3 Wörtern überein. Das
Paar ULTIMA
AETAS
besteht aus 6+5 = 11 Buchstaben und stellt so ein Drittel der Buchstabenzahl dar.
Die Zahl 11
hat in Bezug auf die Kreisachse eine doppelte Bedeutung. Sie kann sich erstens
zusammensetzen aus dem Doppelaspekt von 5 DM-Elementen
und 2*3 Radialelmenten, und ist zweitens die
Summe der numerierten 5 DM-Elementen:
5.
Der Kreisbogen ist das vollkommene Modell einer Bewegung, die
wieder zu ihrem Ausgang zurückkehrt. Bezeichnet man den Anfang mit 1, kehrt die Bewegung
zu 1 zurück. Macht man den
Kreisbogen zu einer Strecke, erhalten beide Begrenzungspunkt die Zahl 1:
Teilt man den
Kreisbogen in zwei Hälften und gibt man den beiden Schnittpunkten die Zahlen 1 und 2,
bezeichnen die zusammengesetzten Umkehrzahlen 12 und 21
die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Dies ist die zweite Bedeutung der Zahl 33, die sich aus der Addition
der beiden Umkehrzahlen ergibt. Die Mitte zwischen 12
und 21 bilden die Zahlen 16 und 17, die
oben bereits in Erscheinung getreten sind.
Bezeichnet man den Mittelpunkt mit
einer 0 (im römischen
System das Fehlen einer Stelle), erhält man die Umkehrzahlen 102 und 201:
Tatsächlich kann man
die ZS 336 als Addition der 4 genannten
Umkehrzahlen betrachten. Eine weitere Zusammensetzung ergibt sich aus der ZS+FS der Zahlen 1-19: 190+146 = 336.
Daß Vergil
vermutlich an beide Aspekte gedacht hat, zeigen folgende ZW/FW-Verrechnungen:
|
Umkehrzahlen |
sm |
FW |
sm |
Zeile 4 |
FW |
sm |
||||
Z |
12 |
21 |
102 |
201 |
336 |
18 |
|
ZS |
336 |
18 |
|
FW |
7 |
10 |
22 |
70 |
109 |
109 |
|
FS |
245 |
19 |
|
sm |
|
|
|
|
445 |
127 |
|
|
581 |
37 |
|
FW |
|
|
|
|
94 |
127 |
221 |
|
90 |
37 |
127 |
Das erste Ergebnis 127 besteht nur aus der Addition der FW, das zweite ist bis zur nächsten Stufe
weitergerechnet. Die Zahl 90
ist als 10*9 und auf Additionsebene als 10+9 = 19 zu verstehen.
Unter den
verschiedenen Bedeutungen der Zahl 127
ist hier ihre Relevanz für das Hexagon hervorzuheben. Es besteht aus 1 Mittelpunkt und 6
Kreislinienpunkten. Bei einer Numerierung der Punkte erhält der Mittelpunkt die
Zahl 1, die
Kreislinienpunkte die Zahlen 2-7.
Die Summe der Zahlen 1-7 ist 28, also 1+27,
wenn dem Mittelpunkt eine Sonderrolle eingeräumt wird.
6.
Wenn die ZS 336 besonders dem Hexagon zugeordnet wird, dann die FS 245 der Doppelraute (DR).
Vergil vermochte, beide Zahlen überzeugend zu verbinden, indem 3:3 Wörter sowohl
hinsichtlich ihrer ZS als auch ihrer FS auffallende Verhältnisse bilden:
ULTIMA 1 |
72 |
53 |
AETAS 6 |
44 |
34 |
CUMAEI 2 |
50 |
31 |
CARMINIS 5 |
82 |
61 |
IAM 4 |
22 |
14 |
VENIT 3 |
66 |
52 |
15 Bu. 7 |
144 |
98 |
18 Bu. 14 |
192 |
147 |
144:192 = 48*(3:4); 98:147 = 49*(2:3) |
Zusammengruppiert sind Adjektive
und Adverb bzw. Substantive und Verb. Die 15
und 18 Buchstaben der beiden Gruppen sind
den 3*5 und 3*6
Elementen des Hexagonachsen und der Tetraktysseiten zuzuordnen:
Das Verhältnis der Positionssummen
der Wörter ist 7:14 = 7*(1:2).
Die Zahl 245
gibt in ihren Einzelziffern die 11 Elemente
einer Raute wieder: 2 Dreiecksflächen, 4 Punkte, 5
Linien. Sie vertritt durch die Faktoren (5*7)*7
die Doppelraute mit 5 Punkten, die dem
hexagonalen Bereich, und 2 Punkte die dem
Erweiterungsbereich angehören. Den Faktoren bzw. Punkten 5:7:7 entsprechen die Flächeneinheiten 1:3:3 der zwei konzentrischen Kreise des
Tetraktyssterns:
Durch Addition und
Zusammenschreibung wird aus (5+7)+7 die Zahl
127.
7.
Die Initialen U-C-VI-C-A haben die ZS 56, das bedeutet das
Verhältnis 56*(1:5) zur restlichen ZS 280. Die Zahl 56 vereint sowohl den
Doppelaspekt von 5 DM- und 6 Radialelementen als auch durch die Produktzahlen 7*8 die 7 Punkte und 8 Linien des DR-Rahmens. U+A = 20+1 kann sich auf die 21 Elemente der DR und
auf 10 Punkte + 10 Maßeinheiten eines
Kreisbogens beziehen:
Nach der Zahl 20 beginnt mit der Zahl 1
ein neuer Umlauf. Die beiden mittleren Initialen VI = 20+9 verbindet die Zahl 20
mit ihrem FW 9. Zusammen stellen sie die
Zahl der Rahmenelemente eines DR-Kreuzes
dar, die zu einem Oktaeder zusammengefügt werden können.
Die FS der 6
Initialen ist 31, was zusammen mit der ZS 56 die Zahl 87
= 3*29 ergibt und somit auf die 3 möglichen Oktaeder hinweist.
Die alliterierenden
Initialen CC mit den ZW 3+3 stehen sinnvoll für 2*3 Radialelemente, bezeichne aber auch die Numerierungszahl 3 für die Radiallinie. Die Summe 50+6 verbindet wieder 5
DM-Elemente mit 6 Radialelementen.
s.a. Die Zahl 83 und 830 Verse der Bucolica
Erstellt: Mai 2009