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SAPERE AUDE – Wagnis der Weisheit

IV. Das Wagnis der Weisheit

1.      Die Aufforderung des Dichters Horaz "Wage weise zu sein", besteht aus zwei Komponenten: dem WAGNIS und der WEISHEIT. Wer etwas wagt, verläßt seine bisher gewohnte Lebens- und Denkweise. Ein Wagnis hat als Ziel gewöhnlich die Hoffnung auf ein größeres Maß an Lebenserfüllung, Lebensbefriedigung und persönlichem Glück. Ein Wagnis schließt Unsicherheit des Ausgangs und mögliches Scheitern in sich.

Ein Wagnis einzugehen, bedarf vieler Überlegungen, unter anderem, ob die eigenen Kräfte für das Wagnis ausreichen. Das Wagnis, Weisheit zu erlangen, kostet zweifellos große Mühe, weil der Übergang vom unreflektierten Denken von Selbstbehauptung, Besitz- und Machstreben hin zur Vernunft und zur unsichtbaren Welt des Geistes bewältigt werden muß. Nun ist WEISHEIT mehr als VERNUNFT. Was Weisheit ist, davon hat Horaz gewiß eine klare Vorstellung. Er findet sie in der göttlichen Ordnung des Dezimalsystems und dadurch Zugang zu Gott selbst. Sie ist jedoch der Geheimhaltung unterworfen. Daher ist sein Appell nur eingeschränkt mitteilbar. Zur Glaubwürdigkeit dieser Ermutigung geht Horaz selbst mit Zuversicht und Überzeugungskraft voran.

2.      Die göttliche Ordnung zeigt sich nicht nur im Ordnungsgefüge der Zahlen, sondern in der lateinischen Sprache selbst, die ja gematrisch mit den Zahlen engstens verbunden und heilsgeschichtlich gelenkt ist. Hier nun ist auf bisherige Ergebnisse zurückzugreifen: Den 8 Buchstaben des Wortes PENSATORder im Gleichgewicht Haltende, der Vergeltende entsprechen 7 Wörter der Zeile 40 + das Schlußwort INCIPE. Von zentraler Bedeutung sind dabei die 8 Buchstaben von

DI-MI|DI-VM.

Die Silbe DI wiederholt sich zu Beginn der zweiten Hälfte und unterstreicht so die Vorstellung, daß ein Ganzes aus zwei Hälften besteht. Die ZW der Silbe sind 4+9 = 13. In zweistelliger Zusammensetzung ist ein Bezug zu den 49 Elementen des Tetraktysstern und seinen 13 Punkten erkennbar.

Nun ist DI die meistgebrauchte Pluralform statt DEIGötter. Die Einzelziffern der ZS 13 weisen auf das Kreisflächenverhältnis 1:3 der beiden konzentrischen Kreise und auf den einen Gott in drei Personen hin.

Die FW der Silbe DI sind 4+6 = 10. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß 4:6 Tetraktyspunkte 3:1 Kreisflächeneinheiten wiedergeben.

Die ZS+FS 13+10 = 23 hat eine dreifache Bedeutung:

·     Den beiden Kreisflächenverhältnissen 1:2 und 1:3 entsprechen 5:4 und 5:9, zusammen 9+14 = 23 Durchmesserelemente:

Die Summe 23 ist für ein DR-Kreuz wegen vier DR-Zickzacklinien mit vier zu multiplizieren.

Der RAHMEN des kleinsten Quadrats mit horizontal-vertikalem Achsenkreuz besteht aus 4*(2 Linien +3 Punkten), das ganze Quadrat aus 4 Einzelquadraten und 9 Punkten:

·     Die Einzelziffern 2 und 3 bilden zweimal die Radialelemente der DR-Zickzacklinie:

·     Die ZS 13 stellt die Punkte des Tetraktyskreises, die FS 10 die Punkte einer Tetraktys dar.

3.      Schließlich sind noch die 4Werte von DI zu beachten:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

DI

13

10

23

13

7

20

43

Diese 4Wertesumme könnte ein Grund für die Gesamtzahl von 43 Buchstaben und für die Aufteilung der beiden ZS+FS-Hälften 350 in 23 und 20 Buchstaben zusammenhängen.

4.      Zwischen PENSATOR und DIMIDIUM besteht eine Gemeinsamkeit und ein spezieller Unterschied:

·     Die ZS+FS der beiden Wörter sind Umkehrzahlen:

 

ZS

FS

sm

PENSATOR

102

80

182

DIMIDIUM

79

49

128

 

181

129

310

Die Einzelziffern der beiden Summen sind auf die 11 Elemente der Raute beziehbar:

·     PENSATOR enthält kein einziges ZAHLZEICHEN, DIMIDIVM besteht ausschließlich aus Zahlzeichen. Dem Zahlzeichenwert von DI kommt besondere Bedeutung zu:

 

D

I

sm

FW

sm

ZZW

500

1

501

170

671

FW

19

1

20

9

29

 

 

 

521

179

700

ZW

4

9

13

13

26

FW

4

6

10

7

17

 

 

 

23

20

43

 

 

 

544

199

743

Die 4W-Summe 700 der Zahlzeichen DI könnte Horaz Anregung zu der ZS+FS 700 der 8 Wörter gewesen sein.

5.      Inwiefern kann Horaz sagen, daß die Hälfte der Tat vollbracht hat, wer begonnen hat? Ein dreifacher Prozeß geht der Ausführung eines Tuns voraus: eine Erkenntnistätigkeit, ein Willensakt und der Anfang des Handelns. Durch Erkenntnistätigkeit gewinnt der Mensch geistige Orientierung und Klarheit über die zu leistenden Aufgaben und Ziele. Gegen die Verwirklichung mancher Ziele und Aufgaben sträubt sich der Mensch aus Furcht, Trägheit oder Bequemlichkeit. Er sagt sich: "Eigentlich sollte ich so und so handeln, aber nicht gleich."

Nun legt das Wort DIMI-DIUM nahe, daß am Anfang der zwei Hälften als zweier Bereiche menschlicher Tätigkeit GOTT selbst steht. Wie aber hat man sich die Gottesbeziehung des Horaz vorzustellen? Welche Rolle spielt die Weisheit dabei?

Römische Frömmigkeit erweist den Göttern die ihnen gebührende Verehrung. Die Ordnung des Kosmos ist Vorbild für die menschliche Gemeinschaft, Ordnung zu stiften. Römisches Rechtsdenken hat darin seinen Ursprung. Von der formalen Einhaltung kultischer Vorschriften zu einer persönlichen Gottesbeziehung geht kaum ein direkter Weg. Sie ist erscheint nur vermittelbar durch den Geheimkult der VESTA und durch die einzigartige Bedeutung des darin entstandenen SATOR-Quadrats. Dessen Hauptaussage ist: Der Schöpfer sorgt für seine Werke. Er läßt den Mensch teilhaben an seiner Weisheit durch die ihm verliehene Denk- und Erkenntnisfähigkeit. Gottes Weisheit ist unermeßlich und führt den, der sich ganz auf sie einläßt, zu VERTRAUEN, BITTE und ANBETUNG. Er begibt sich in ein dynamisch voranschreitendes Wechselverhältnis von Wahrheitssuche und Gottesbeziehung.

Weisheit gibt allem Bedeutung und Sinn und ganz besonders dem menschlichen Dasein selbst. Wenn Gott für den Menschen sorgt, schenkt er ihm Erkenntnis und Kraft, wie er sein Leben führen soll. Es liegt also am Menschen selbst, ob er Gottes Angebot annimmt oder nicht, ob er sich von göttlicher Sorge gehalten weiß oder ob er sein Leben ausschließlich durch eigene Kraft bewältigen will.

Horaz hat das VERTRAUEN, daß der Wille zur Tat von Gott selbst unterstützt und gestärkt wird. Nach christlichem Glauben gibt Gott das Wollen und das Vollbringen. Es ist ein Akt des Vertrauens und des Gehorsams gegenüber dem GESCHENK der Weisheit, sich zu entschließen und auszuführen, was man als notwendig und erforderlich erkannt hat. Die Weisheit ist der FLUSS (amnis V.42) der EWIGKEIT (aevum V.43), der den Menschen trägt. Wer sich der Weisheit verweigert, gefährdet sein Leben durch schlimme Leidenschaften: VOLUPTATESAusschweifungen (V.55), INVIDIANeid (V.37), AMORSinneslust (V.37), IRAZorn (V.59).

Durch INCIPE fordert Horaz den Leser auf, einen Entschluß zu fassen, der nur darin bestehen kann, sich der Weisheit zuzuwenden, da nur sie sinnvolle Entscheidungen ermöglicht, die auch entschlossen ausgeführt werden. Die ZS+FS 54+41 = 95 = 5*19 sowie die 4W-Summe 147 (s.o.) nehmen Bezug auf das SATOR-Quadrat und den Tetraktysstern als Quellen der WEISHEIT. 5 und 19 entsprechen den Buchstaben ET/TE im TENET-Kreuz, 147 = 7*21 ist die FW-Summe von SATOR (26) AREPO (17) TENET (61)OPERA (17) ROTAS (26). In schleifenförmiger Umfahrung der DR-Punkte stehen einander 5 und – in zweistelliger Zusammensetzung – 19 gegenüber und verbinden sich miteinander bei der Oktaederbildung:

INCIPE   enthält die Zahlzeichen ICI mit dem Zählwert 102, der der ZS von PENSATOR entspricht:

 

I

C

I

sm

FW

sm

ZZW

1

100

1

102

22

124

FW

1

14

1

16

8

24

 

 

 

 

118

30

148

Die 4W-Summen 147 und 148 sind Konstitutivzahlen für ihre Summe 295 = 5*59. Die Einzelziffern geben 5+5 Radialelemente und 9 Durchmesserelemente der DR-Zickzacklinie wieder und entsprechen somit Horazens Grundanliegen von Ganzheit und zwei Hälften.

6.      Welche gematrische Auskünfte gibt DIMIDIUM über sich? Sowohl von den Buchstabenwerten als auch von den Zahlzeichenwerten lassen sich die 4Werte bilden, sich getrennt und zusammen bewerten:

·     Die 4Werte der Buchstabenwerte sind bereits bekannt:

 

ZS

FS

sm

FW

FW

sm

GS

DIMIDIUM

79

49

128

79

14

93

221

221 = 13*17

Ein Oktaeder besteht aus 26 Elementen. 13 Elemente des sanduhrförmigen Doppeldreiecks bilden die Hälfte: 5 Punkte, 6 Linien, 2 Dreiecksflächen. Die restlichen Elemente sind 1 Punkt, 6 Linien, 6 Dreiecksflächen.

Betrachtet man den Oktaeder als zwei entgegengesetzte Pyramiden und rechnet man die gemeinsame Mittelbasis zweimal, besteht jede Hälfte aus 17 Elementen.

·     Die 4Werte der Zahlzeichen sind:

 

ZZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

DIMIDIUM

3008

88

3096

59

17

76

3172

3008 = 64*47 > 47+12 = 59; 3172 = 52*61 >78; 3096 = 72*43

47 ist die ZS von DEUSGott, wodurch die Pluralform DI Unterstützung erhält. Jedes Zahlzeichen hat den Durchschnittswert 8*47 = 376. Durch Hinzunahme der FS erhöht er sich auf 9*43 = 387.Die Faktoren 52*61 entsprechen den ZS von OPERA TENETEr erhält seine Werke.

·     Die Addition der beiden Tabellenzeilen ergibt:

 

SM

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

DIMIDIUM

3087

137

3224

138

31

169

3393

3087 = 9*

3224 = 8*403 = 8*31*13; 169 = 13²

3393 = 9*13*29 >13+35 = 48

Die Einzelziffern der trinitarischen Umkehrzahlen 31 und 13 stehen sich als spiegelsymmetrische Punkte und zwei Hälften in der DR gegenüber und bezeichnen gleichermaßen die Kreisflächenverhältnisse 3:1 und 1:3, da die blauen Punkte den hexagonalen Kreis mit umfassen:

Der Durchschnittswert je Buchstabe ist nun 403. 35 = 5*7 gibt durch 5:7 DR-Punkte das Kreisflächenverhältnis 1:3 wieder. Aus 2*(11+13) = 48 Elementen ist ein Oktaeder zusammensetzbar.

·     Das Verhältnis 3:1 zeigt sich in der ZS+FS von 6:2 = 2*(3:1) Buchstaben:

 

DIMIDI

UM

ZS

47

32

FS

33

16

 

80

48

80:48 = 16*(5:3)

5:3 Radialelemente der DR-Zickzacklinie geben 3:1 Kreisflächeneinheiten wieder.

7.      Vers 40 enthält weitere 9 Zahlzeichen. Die 8+9 Zahlzeichen ergeben:

 

M

D

C

V

I

sm

FW

GS

ZZW

1000

500

100

5

1

605

 

 

FW

21

19

14

5

1

38

 

 

 

 

 

 

 

 

643

 

 

Hfk.

2

3

2

3

6

9

 

 

ZS

2000

1500

200

15

6

3721

122

3843

FW

42

57

28

15

6

148

41

189

 

 

 

 

 

 

3869

163

4032

3721 = 61*61; 4032 = 64*63 >12+13 = 25

Die Einzelziffern der Zahlzeichensumme 3721 haben eine doppelte Bedeutung: Sie bezeichnen die 13 Punkte des Tetraktyssterns und die Elemente der Tetraktys (37) und der DR (21). In letzterem Sinn stellen sie eine HÄLFTE dar, eine von zwei Tetraktys im Tetraktysstern und eine DR, die mit einer zweiten ein DR-Kreuz bildet, das sich zu einem Oktaeder zusammenfügen läßt. Das Quadrat von 61 ist auf zweimal 6+1 Punkte des Tetraktysstern zu beziehen, da zur äußeren Kreisbogenziehung der hexagonale Mittelpunkt ein zweites Mal benötigt wird. Die Einzelziffern der Primzahl 163 gibt die Punktestruktur der Tetraktys wieder.

Die Zahl 4032 hat trinitarische Relevanz.

8.      Die 7+1 Wörter enthalten insgesamt 20 Zahlzeichen. Die Zahlzeichen DVC kommen jeweils dreimal vor und bilden somit eine eigene Gruppe:

 

D

V

C

sm

M

I

 

GS

ZZW

500

5

100

605

1000

1

1001

1606

FW

19

5

14

38

21

1

22

60

 

 

 

 

643

 

 

1023

1666

Hfk.

3

3

3

9

2

8

 

 

ZS

1500

15

300

1815

2000

8

2008

3823

FW

57

15

42

114

42

8

50

164

 

 

 

 

1929

2042

16

2056

3987

Die entsprechenden Buchstabenwerte sind:

 

D

V

C

sm

M

I

 

GS

ZW

4

20

3

27

12

9

21

48

FW

4

9

3

16

7

6

13

29

 

 

 

 

 

 

 

34

77

Hfk.

3

3

3

9

2

8

 

 

ZS

12

60

9

81

24

72

96

177

FW

12

27

9

48

14

48

62

110

 

 

 

 

129

38

120

158

287

Die ZS+FS 287 bildet mit der restlichen ZS+FS 413 der 8 Wörter das Verhältnis 7*(41:59) = FW 48:66 = 6*(8:11) = FW 114. Zu 700 addiert ergibt sich mit 814 das Doppelte der ZS 407. 114 ist auch die Differenz zwischen der FS 293 und der ZS 407.

605 ist die ZS+FS von Vers 40 (s.o.). Die drei Buchstaben bilden das Wort DUCFühre! Die 4W-Summe zeigt Beziehung zum SATOR-Quadrat:

 

ZZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

ZZ

605

38

643

27

21

48

691

Bu.

27

16

43

9

8

17

60

 

 

 

686

36

29

65

751

686 = 2*

Die Primzahl 691 enthält die zweistelligen ZS 69 und 61 von SATOR TENETder Schöpfer erhält. Die Bitte an den Schöpfer ist in OPERAWirke! und ROTADrehe! zu erkennen. DUC ist also die Bitte an den Schöpfer, durch die WEISHEIT geführt zu werden.

Die Faktoren 2* sind auf zwei Tetraktys und ihren jeweils 3 Seiten beziehbar, von denen jede aus 4 Punkten und 3 Linien, also aus 7 Elementen besteht, aber auch auf zwei DR mit jeweils 3*7 Elementen. Einige Ergebnisse sind durch oder teilbar, wie oben schon die Summe 3087 gezeigt hat.

Die 4W-Summen der Zahlzeichen und der 8 zusammengefaßten Wörter sind:

 

ZZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

ZZ

3823

164

3987

3823

45

3868

7855

Bu.

407

293

700

48

293

341

1041

 

4230

457

4687

3871

338

4209

8896

4230 = 90*47; 4687 = 43*109 >152

Horaz strebte offensichtlich als ZS der 19 Zahlzeichen + der 43 Buchstaben Teilbarkeit durch 47 an, wie sie sich in der Zahlzeichensumme 3008 = 64*47 von DIMIDIUM gezeigt hatte.

Die ZS+FS 4687 ergibt den Durchschnittswert 109 für jeden der 43 Buchstaben. 109 ist die ZS des TENET-Kreuzes und 152 die obere Konstitutivzahl der ZS 303 des SATOR-Quadrats sowie die ZS der gemeinsamen Mittelbasis des Oktaeders, der aus dem PATERNOSTER-Kreuz gebildet werden kann.

Von Interesse ist die ZW/FW-Verrechnung der ZS 3823 und 407:

 

ZS

sm

FW

sm

FW

sm

FW

 

3823

407

4230

60

 

 

 

 

FW

3823

48

3871

93

 

 

 

 

sm

 

 

8101

153

8254

4129

 

 

FW

 

 

8101

23

8124

684

 

 

sm

 

 

 

 

16378

4813

 

 

FW

 

 

 

 

452

4813

5265

30

3871 = *79; 5265 = 405*13 = FW 17+13

7²*79 gibt die ZS 79+ FS 49 von DIMIDIUM wieder. Die Primzahl 4813 stellt durch 2*24+13 die ZS von TENET dar. Der FW 17+13 ist die Addition der Faktoren 13*17 = 221 der 4W-Summe von DIMIDIUM.

 

Erstellt: Juli 2019

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