PUBLIUS VERGILIUS MARO: 4. EKLOGE
E. REDIT ET VIRGO = MATER
ET VIRGO
Jungfräuliche
Mutter des göttlichen Kindes
V. Die Zahl 448
VI. SATURNIA REGNA – REGNAT
APOLLO
a) SATURNUS und VESTA
b) VESTA
V. Die Zahl 448
1.
Die Zahl 448 im
vorliegenden Zusammenhang erhält ihre Bedeutung aus mehreren Komponenten.
Zunächst kann sie als Differenzierung der Zahl 88
gelten: Je eine 8 stellt einen Rautennrahmen
dar aus 4 Punkten und 4 Linien. Zusammen bilden sie eine Doppelraute (DR) des Tetraktyssterns, wobei ein Mittelpunkt
entfällt.
Zwei (von mehreren)
Numerierungsweisen für die 15 Elemente des DR-Rahmens sind folgende:
Man numeriert in 8-förmiger Weise getrennt Punkte und Linien. Die letzten
Zahlen sind dann 9 und 8. Oder man numeriert Punkte und Linien
fortlaufend und gelangt mit der Zahl 17 zum Ausgangspunkt 1. Nach
einer erneuten Kehrtwendung kann man die 6
Mittelelemente bis 23
numerieren. Die Zahlen 17 und 23, die als Produkt 17*23 = 391 die ZS des 6. Verses
darstellen, sind also zu verstehen als Verhältnis des Teils zum Ganzen:
2.
Die Zahlen 8 und 9 enthalten einen Umkehraspekt durch ihre Potenzen
2³ und 3².
Die Addition von Zahl und Potenzzahl ergibt nicht nur das zyklische Grundmuster
10, sondern die Addition von 23+32 die Summe der Zahlen 1-10. Das zweite Umkehrmuster bietet die numerierte Tetraktys,
indem die Nummern der 3 Ecken + Mittelpunkt 18+5 = 23
ergeben und die 6 Kreislinienpunkte des
Hexagon die Summe 32. Den
beiden Summen entspricht die Zahl der numerierten Punkte 4+6.
Nun stehen in der numerierten
Tetraktys die Zahlen 2 und 3 diagonal den Zahlen 9
und 8 gegenüber. Folgt man der Linie von 2 zu 3 und fährt
diagonal zur 8 weiter, ergibt sich die
Gleichung 2³ = 8. Dasselbe gilt umgekehrt: 3² = 9:
|
Vollendet man die
Bewegung bis zur 9, ist man der Form des
Buchstaben Z entlanggefahren. Wendet man sich
von der 9 diagonal nach oben zur 2
und weiter zur 3,
erhält man als gegenläufige Figur ein gezacktes
S. Die Gerade 8-9 bildet die
gemeinsame Basis der beiden Figuren. Zählt man Punkte und Linien, so umfaßt die
gesamte Bewegung 13 Elemente (unter
Einbeziehung des Mittelpunktes 15 Elemente).
3.
Die Silbe RE in der
Bedeutung zurück ist so zu verstehen,
dass das Anfangs-E wiederum vollendet wird,
also heißt die Vollendung der Rückkehrbewegung ERE.
Die Zahl 448 kommt nun
zustande durch die ZS+FS
der zu zweistelligen Zahlen verbundenen Einzelziffern:
|
|
|
|
|
|
sm |
FW |
GS |
Z |
23 |
38 |
89 |
92 |
23 |
265 |
58 |
323 |
FW |
23 |
21 |
89 |
27 |
23 |
183 |
64 |
247 |
|
|
|
|
|
|
448 |
122 |
570 |
323:247 = 19*(17:13) |
Nachdem der ZS und FS ihr
jeweiliger FW hinzugefügt wurde, ergibt sich
ein gemeinsamer Teiler 19. Die Zahl 570 verweist auf den gemeinsamen ZW 57 von PUER
und PATER. Die Zahl 323 zeigt die Umkehrungen 32 und 23.
Die FW der Zahlen 323
und 247 sind 36
und 32, erstaunlicherweise auch die FS von IESUS
und MARIA.
Gleichwertig ist natürlich auch
der Umlauf in Gegenrichtung:
|
|
|
|
|
|
sm |
FW |
GS |
Z |
32 |
29 |
98 |
83 |
32 |
274 |
139 |
413 |
FW |
10 |
29 |
16 |
83 |
10 |
148 |
41 |
189 |
|
|
|
|
|
|
422 |
180 |
602 |
413:189 = 7*(59:27) |
Die Einzelziffern
der ZS 265
und 274 ergeben addiert
jeweils die 13 Elemente des sanduhrförmigen
Doppeldreiecks, dessen Rahmen umfahren wird.
Die Addition der
beiden ZS+FS
448+422 = 870 = 30*29
erweist einmal mehr die besondere Bedeutung der Zahl 29. Hinzu kommt, daß auch die Faktorenwerte der
beiden Summen 19+213 = 232 = durch 29 teilbar ist, sodaß das FS:ZS-Verhältnis 29*(8:30)
= 29*38 beträgt. (Die
Addition der beiden Produktzahlen ergibt 67,
den ZW von VIRGO.)
In der Zahl 232 erkennt man wiederum die
Umkehrungen 23 und 32.
Als Produktumkehrung
erscheinen die Zahlen 23 und 32 in den beiden ZS
und ihren FW:
ZS |
FW |
sm |
265 |
58 |
323 |
274 |
139 |
413 |
539 |
197 |
736 |
736 = 23*32. Die Primzahl 197
spiegelt die zwei gemeinsamen Teiler 19 und 7 wider.
4.
Natürlich erhebt sich die Frage, wie diese Sicht eines
zweifachen Umlaufs mit dem "magnus saeclorum ordo" und der Rückkehr
des goldenen Zeitalters zu vereinbaren sein kann. Vielleicht ist an folgendes
Modell zu denken: Das erste goldene Zeitalter beginnt mit 23 und kehrt zurück zu 23.
Dasselbe geschieht mit 32. Während des
zweiten Umlaufes jedoch geschieht die zunehmende Verderbnis des
Menschengeschlechts, deren Endzustand durch das eiserne Zeitalter
versinnbildlicht wird. Nun erfolgt nicht die Umkehr zu einem erneuten 23-Umlauf, sondern die Wiederholung des 32-Umlaufs, der sich scheinbar unumkehrbar
fortsetzt.
VI. SATURNIA REGNA – REGNAT APOLLO
a) SATURNUS und VESTA
1.
Der Ursprung des Gottes Saturn war bereits in der Antike
unsicher. Seine in mehreren Quellen vermutete Beziehung zum Ackerbau (z.B.
Varro, l.l. 5,64) wegen SERERE – säen und PPP SATUM
ist nicht möglich, weil das A in SATURNUS lang, in SATUM
kurz ist. Er wurde später unter dem Einfluß griechischer Mythologie mit KRONOS, dem Vater des ZEUS
gleichgesetzt. KRONOS wurde auch mit dem
ähnlich klingenden CHRONOS – Zeit assoziiert. Seit Vergils 4. Ekloge wird
Saturn mit dem goldenene Zeitalter in Verbindung gebracht.
2.
Wie ich schon in der Einleitung darlegte, liegt für die
Zahlenkundigen die Bedeutung einer Gottheit weniger in ihren tradierten Formen,
sondern in ihrer gematrischen Struktur. Die 8 Buchstaben von SATURNUS, aus 8 Buchstaben bestehend, hat als Wortmitte
die zwei Buchstaben UR = 20+17, deren Bedeutung bereits
behandelt wurde. Es ergibt sich damit die symmetrische Buchstabengliederung 3-2-3 des Namens SAT-UR-NUS.
Die Buchstaben SU sind zweimal enthalten und stehen einander in
umgekehrter Reihenfolge gegenüber. Ihre ZS ist 38, ihre FS 17,
also um 21 weniger als die ZS. Die ZS+FS eines Paares ist somit 55, die Summe der 10
Tetraktyszahlen. Die ZW übrigen 4 Buchstaben ATRN sind Primzahlen, ihre ZS ist 50, ihre FS ebenfalls. Die ZS+FS der 4 Primzahlen und der 4 Nicht-Primzahlen
bilden somit das Zahlenverhältnis 10*(11:10)
= 210. Die Teilung 11:10 entspricht genau die Aufteilung der 21 DR-Elemente in 7
Punkte + 4 Flächen und 10 Linien.
3.
Die ersten vier Buchstaben von SATU-RNUS sind auch in VESTA enthalten.
Tatsächlich hat SATURNUS die doppelten ZS von VESTA: 2*63
= 126. Das Buchstabenpaar
VS kommt nur einmal vor, daher ist das FS:ZS-Verhältnis der
beiden Wörter gleich. Die Bedeutung dieses Verhältnis habe ich in dem Artikel Das VESTA Modell dargelegt. Das FS:ZS-Verhältnis
ist jeweils 2:3
(5), mit 42
bzw. 21 zu multiplizieren. Das Differenzverhältnis
zwischen FS und ZS
ist jedoch 2:1
(3). Der Addition der Verhältniszahlen 5+3 entspricht das Verhältnis der Konsonanten und
Vokale von SATURNUS, deren ZS+FS-Verhältnis 150 zu 60 = 30*(5:2) ist.
4. Die Zahl 126 ist
von zweifacher Bedeutung: Erstens, Wenn sich
zwei DR zu einem Oktaeder
zusammenfügen lassen, bedarf es dreier Paarungen, damit jede der drei
Doppelrauten eine Verbindung mit den beiden anderen eingehen kann und so 3 Oktaeder zustande kommen.
Dementsprechend ergeben 6*21 Elemente der DR die Zahl 126.
Zweitens, ein Oktaeder besteht aus 26 Elementen. Wahlweise kann als einzelnes Element
noch das Volumen hinzugefügt werden. Die Zahl 126
ist dann 1+26 zu zählen.
5. Vergil hat auf
mehrfache Weise den drei Oktaedern Rechnung getragen. Am deutlichsten in Zeile 6 selbst, deren FS 326 – zu lesen als 3*26
Oktaederelemente – beträgt. Die ZS der
zweiten Versgruppe (4-10) ist 2678 = 26*103.
Die Zahlen 26 und 78
kann man verstehen als einen von drei Oktaedern. Die Primzahl 103 weist auf die 10+3
Punkte des Tetraktyssterns hin, aber auch auf die ZS+FS 54+49 von MATER.
6. Die Zeile 6 entspricht also der Bedeutung
der Zahl 6: 6 DR für drei
Oktaeder. Aber genauso ist an VESTA zu
denken, deren jungfräuliche Priesterinnen 6 an der Zahl sind. VESTA
verkörpert durch ihre ZS 63 zwar nur 3 DR, aber diese setzen sich zusammen aus 6 Einzelrauten. Jede Raute
besteht aus 11 Elementen, sodaß sich 66 Elemente ergeben. Die Zahl 66 hat ihren besonderen Stellenwert als ZS des Hohheitszeichens SPQR.
Vergil verbindet
Zeile 6 mit Zeile 60 und bezieht damit auch die jeweils 10 Punkte von 6 Tetraktys mit ein, die von jeder Ecke aus
numeriert werden können. Die ZS der beiden
Zeilen, 391 + 398,
schon äußerlich im selben 10-er Bereich, ergeben 789
= 3*263 mit einer 3 vor und nach der 26.
Schließlich
vereinigen sich die FS der beiden Zeilen 326 und 295 zur
Zahl 621, der Umkehrzahl des ZW 126
von SATURNUS, die als 6*21 DR-Elemente
verstanden werden kann.
7.
Die ZS der Wortfügung SATURNIA REGNA ist 98+43
= 141 = 3*47.
Da 47 die ZS
von DEUS – Gott
ist, kann man hier zunächst von eine trinitarischen Gottesvorstellung ausgehen.
141 ergeben auch die 4Werte
des Wortes PATER, das gleichzeitig ein Titel
des Saturn ist:
|
ZS |
FS |
FW |
FW |
|
PATER |
57 |
50 |
22 |
12 |
141 |
Die Silbe -TER, die auch in MATER
(und in FRATER) vorhanden ist, bedeutet dreimal und läßt die Deutung zu, daß Vater und
Mutter Abbilder der Gemeinschaft von drei göttlichen Personen sind und in ihrem
irdischen Geschaffensein mit ihrer Autorität ausgestattet sind. Dem ZW 41 dieser Silbe entsprechen 41 Elemente des Rahmens eines DR-Kreuzes, das zu einem Oktaeder
zusammengefügt werden kann.
Auch die Zahl 47 kann man in Verbindung zum Oktaeder bringen,
wenn man, vom Wort DEUS ausgehend, dessen FS 26 als Oktaederelemente ansieht. Die Differenz 21 zur ZS 47
entspricht einem besonderen Numerierungsmodus des Dezimalsystems, bei dem 2 Nullwerte (im römischen Zahlsystem als
Leerstelle zu verstehen) mitgerechnet werden:
Die Einzelziffern 19+2 stimmen mit den drei zusammengehörigen
Versgruppen überein.
Vergil hat es in einem kreativen
Glanzakt bewerkstelligt, die beiden Zeilen 6
und 60 so zu verbinden, daß sowohl ihre
vereinten ZS+FS
als auch deren FW durch 47 teilbar sind:
|
ZS |
FS |
FW |
FW |
Z. 6 |
391 |
326 |
40 |
165 |
Z.60 |
398 |
295 |
201 |
64 |
|
789 |
621 |
241 |
229 |
|
1410 |
470 |
||
470*(3:1) |
Das Verhältnis 3:1 unterstreicht den trinitarischen Aspekt in
Vergils religiösem Bewußtsein.
1. In welcher Weise ist
nun VESTA in den behandelten Zeilen präsent,
deren ZS 63 ja die Zeilenzahl der Ekloge bestimmt hat? Die
Annahme, daß Vergil an eine jungfräuliche Mutter des göttlichen Kindes im
christlichen Sinn glaubte, gründete in dem Doppelausdruck REDIT
ET VIRGO.
ET heißt in diesem Zusammenhang zwar auch, aber REDIT
hat den ZW 54 von MATER.
Wenn TER dreimal heißt und auf drei
göttliche Personen bezogen werden kann, so erscheint dies in REDIT in noch deutlicherer Weise, da man die
Buchstaben umstellen kann zu TER DI – dreimal Götter. Durch diese Mutter kehrt der
dreieinige Gott in besonderer Weise für alle Menschen zurück. Der vom Himmel
gesandte Sohn ist ja selbst eine göttliche Person.
Mit REDIT hat VESTA die
ZS+FS 105 gemeinsam. In REDIT
verbinden sich so MATER und VESTA. Die Göttin VESTA
hat nun nichts mit der eigentlichen Mutter des göttlichen Kindes zu tun. Denn
sie ist eine abstrakte Größe des Dezimalsystems, von daher Prinzip der Reinheit
und Heiligkeit der Schöpfung. Vergil versteht sie vielleicht in doppelter
Weise: als Attribut der Jungfräulichkeit für die kommende Mutter, und als deren
Patronin.
Die Verbindung von
Jungfrau und Mutter wird explizit in Zeile 60:
Incipe, parve puer, risu cognoscere
MATREM!
Fang an, kleiner Knabe, lächelnd deine
Mutter zu erkennen!
Hier ist von der
Mutter zum ersten Mal ausdrücklich die Rede. Die ZS+FS dieser Zeile ist 398+295 = 693 = 63*11.
Die Zahl 11 bezieht sich hier besonders auf
die Zahl der Rautenelemente.
2. Die ZS der Zeilen 6-8,
aus denen die Wortverbindungen REDIT ET VIRGO, NOVA
PROGENIES, NASCENTI PUERO als zusammengehörig behandelt wurden, sind 391+385+421 = 1197 = 63*19.
Das bedeutet im Zeilendurchschnitt 21*19. Hierin zeigt sich die Verbindung von jungfräulicher
Mutter und Sohn, da PUER die ZS 3*19 = 57 hat. Auch PATER
mit derselben ZS ist eingebunden.
3.
Als FS erscheint die
Zahl 63 bei der
Verrechnung der ZS 2678 der 7 Zeilen und deren FW
(FW-S) 1088:
|
ZS |
FW-S |
sm |
FW |
sm |
FW |
|
|
2678 |
1088 |
3766 |
278 |
14*269 |
|
|
FW |
118 |
29 |
147 |
17 |
|
|
|
sm |
|
|
3913 |
295 |
4208 |
271 |
16*263 |
FW |
7*13*43 |
63 |
64 |
127 |
127 |
|
1.
Auch die beiden Gottheiten LUCINA
und APOLLO setzt Vergil für seine
Zahlenkonstruktion ein, durch die sie erst ihre spezifische Bedeutung erhalten.
LUCINA ist ein Beiname der DIANA, der ihr die Funktion der
Geburtshilfe verlieh. Sie übernahm diesen Beinamen von IUNO,
der Gottheit weiblicher Lebenskraft, die bei Geburten angerufen wurde. Sie
wurde in einem Hain, lateinisch lucus, verehrt, wovon sie ihren Beinamen LUCINA erhielt. Auch die altitalische Jagdgöttin DIANA wurde in einem Hain verehrt, weswegen sie
den Beinamen Nemorensis nach dem lateinischen
Wort nemus führte. Auf diese Weise wurde DIANA LUCINA ein numen
mixtum – eine Mischgottheit. Natürlich paßt die Wortform gut zu LUX – Licht, so
daß sich damit die Vorstellung verbinden konnte, die Göttin verhelfe den
Kindern, das Licht der Welt zu erblicken.
Die ZS beider Göttinnen zeigen eine erstaunliche
Beziehung zum SATOR Quadrat:
|
DIANA |
IUNO |
|
|
ZS |
28 |
56 |
84 |
28*(1:2) |
FW |
25 |
39 |
64 |
|
|
53 |
95 |
148 |
|
64:84 = 4*(16:21) |
Das ZS-Verhältnis
der beiden Göttinnen beträgt 1:2.
Das interne Differenzverhältnis
zwischen FS und ZS
ist 64:20.
Die Eckpunkte des inneren Rahmens des Satorquadrats haben zusammen die ZS 2*(15+17) = 64.
Die mittleren Punkte ergeben 4*5 = 20. Zählt man jede Quadratseite gesondert, sind
die Eckpunktzahlen doppelt zu rechnen und man muß zu 84
noch 64 hinzuzählen. Jede Seite hat die ZS 37, das entspricht der Summe der 6 hexagonalen
Kreislinienpunkte in der numerierten Tetraktys. Die gematrischen Werte der
beiden Gottheiten vereinigen so internes und externes FS:ZS-Verhältnis.
Jungfräulichkeit verbindet DIANA und VESTA
auch in ihren gematrischen Werten:
|
DIANA |
VESTA |
sm |
ZS |
28 |
63 |
91 |
FW |
25 |
42 |
67 |
28:63 = 7*(4:9) |
158 |
Die Zahlen 28 und 63
spiegeln den zweistufigen Aufbau des Tetraktyssterns wider, wenn man zuerst die
7 Punkte des Hexagon und dann die 6 Punkte der Erweiterung numeriert: Die Summen der
Zahlen 1-7 und 1-13
sind 28 und 91, die Differenz zwischen beiden 63. Die FS 67 ist der ZW von VIRGO.
2.
APOLLO ist gematrisch die Verkörperung
der Zahl 11: Die 6 Buchstaben haben den durchschnittlichen ZW 11, 66 ist
auch die Summe der Zahlen 1-11. Die
Buchstaben LL bilden zu den übrigen 4 Buchstaben das ZW-Verhältnis 22*(1:2) und das Positionsverhältnis 9:12 = 3*(3:4). SATURNUS ist die Zahl 21 zuzuordnen. Das ZW-Verhältnis der beiden
Gottheiten ist 6*(11:21) = 192.
In den Einzelziffern der Endsumme läßt sich wiederum die Zusammengehörigkeit
der drei Versgruppen erkennen.
LUCINA und APOLLO
bilden gematrisch ein ideales Paar, insofern die ZS
ersterer die FS 57 der Zahlen 1-11 ist.
3.
VESTA ist zwar nicht im Text genannt, ist aber zentrales
Prinzip des Gedichts. Deshalb bieten sich die Paarungen VESTA–SATURNUS und LUCINA–APOLLO
an:
|
ZS |
FS |
sm |
|
ZS |
FS |
sm |
GS |
VESTA |
63 |
42 |
105 |
SATURNUS |
126 |
84 |
210 |
315 |
LUCINA |
57 |
43 |
100 |
APOLLO |
66 |
49 |
115 |
215 |
|
120 |
85 |
205 |
|
192 |
133 |
325 |
530 |
120:192 = 24*(5:8) = 312 = FW 22 |
Bemerkenswert ist,
daß entsprechend den 25 Buchstaben die
meisten Einzelsummen durch 5 teilbar sind.
Die Zahl 325 ist die
Summe der Zahlen 1-25.
4.
Die beiden Epitheta CASTA
und TUUS sorgen dafür, daß die ZS der beiden Gottheiten durch 11 teilbar sind:
|
ZS |
FS |
sm |
|
ZS |
FS |
sm |
GS |
CASTA |
42 |
32 |
74 |
TUUS |
77 |
45 |
122 |
196 |
LUCINA |
57 |
43 |
100 |
APOLLO |
66 |
49 |
115 |
215 |
|
99 |
75 |
174 |
|
143 |
94 |
237 |
411 |
99:143 = 11*(9:13) = 242 = 11*22 |
In der Gesamtsumme 411 ist die Primzahl
137 dreimal enthalten. 411
besteht aus den Umkehr-FS 201+210 der Zahlen 1-23
und 1-24. Auf den Tetraktysstern bezogen
kommt 137 zustande durch die Elemente von 2 Tetraktys und 3
DR: 74+63 = 137.
Die Zahl 242 führt wieder zurück zu unserem Tetraktysmodell 23-89. Die ZS+FS 265+183 = 448 setzt
voraus, daß der Beginn der Bewegung bei 2
einsetzt, aber dort nicht endet, sondern bis zur 3
weiterschreitet, sodaß eine weitere 23
hinzuzufügen ist. Die Überlegung ist, daß der Umlauf die Umrisse der Buchstaben
Z und S
ganz umfaßt. Man muß also von 265 und 183 jeweils 23
abziehen und erhält dann 242+160 = 402 = 6*67, worin die ZS
von VIRGO sichtbar wird. Der FW 72 ist im übrigen die ZS
40 + FS 32 von MARIA.
Die Additionsreihe der
zweistelligen Zahlen ergibt nach beiden Richtungen 242:
23+28+89+92 = 242;
32+29+98+83 = 242.
Nun sagt der Text in
Vers 31, daß das goldene Zeitalter noch
nicht sofort anbricht, daß noch wenige Spuren der alten Schuld bleiben werden.
Andererseits herrscht bereits Apollo – iam regnat Apollo (Z.10).
Er ist offensichtlich in die Zielgerade eingebogen. Aber in welche? Die FS der Zeile 10 ist
bezeichnender Weise 265, das ist die ZS nach Beendigung des gesamten Umlaufs, der bei 23 begonnen hat. Wir müssen also schließen, daß
die Herrschaft Apolls bis zur 3 reicht und
daß in einer Umkehrbewegung das goldene Zeitalter mit der Zahl 32 einsetzt. Die erste Hälfte dieses Zeitalters
würde dann der S-Form und der Initiale von SATURNUS entsprechen.
Die ursprüngliche Gestalt des SATOR-Quadrats beginnt oben links mit ROTAS, sodaß SATOR
ebenfalls von rechts nach links zu lesen ist. Freilich ist SATOR mit dem ZS 69 = 3*23 von der Zahl 23 bestimmt, aber auch die Zahl 32 ist gleichwertig vertreten,
etwa durch die 4 TE = 4*24 = 3*32 der TENET-Achse.
Die Zahl 32 hat Vergil bei der FW-Summe
der 7 Zeilensummen (4-10)
berücksichtigt. Sie ist 1088 = 2*32*17. Sie markiert den Umschwung ins neue
Zeitalter.
Die ZS+FS der
verkürzten beiden Umläufe, wie sie eben dargelegt wurden, sind:
242+160 = 402 = 6*67; 242+138 = 380; 402+380 = 782 = 2*391.
Die ZS 391 = 23*17 der Zeile 6 geht vielleicht auf
die ermittelte Gesamtsumme 782 zurück.
5.
Nachdem der Dichter eine Bitte an LUCINA
gerichtet hat, weist er ihr durch das Wort TUUS
nicht nur eine besondere Beziehung zu ihrem Bruder zu, sondern zeigt seine
eigene Nähe zu ihr. Sie kann sich ganz in seinen Dienst stellen, da er wie sie
unverheiratet ist und beide eine gemeinsame Aufgabe erfüllen. Der berühmte
delphische Gott erhielt ein Heiligtum auf dem Marsfeld, wo das zurückkehrende
Heer entsühnt wurde, bevor es den Triumphzug zum Iuppiter Capitolinus
formierte. (Erika Simon, Die Götter der Römer. Zabern, S. 28f.) Dem Gott
unterstand die Reinigung von Seuchen und von Blutschuld.
DIANA war schon bevor sie mit ihrem
griechisches Pendant ARTEMIS gleichgesetzt
wurde, italische Jaggöttin, die darauf achtete, daß die Schlachtungen nach
festen Regeln vor sich gingen. (Simon, S.51) Später übernahm sie
Reinigungsfunktionen von IUNO LUCINA als
Geburtsgöttin.
APOLLO bezeichnete sich selbst als
Priester des ZEUS, als Vollstrecker von
dessen Willen. (Simon S.29) Diese Beziehung übertrug sich auf den Iuppiter
Capitolinus. Der ZEUS wird in der lateinischen
Sprache nicht verwendet, aber natürlich ist es unübersehbar, daß nur die
Initiale von DEUS verschieden ist. Wenn Z der letzte Buchstabe ist, dann folgt in einer
Kreisbewegung das A. Daher kann das A nach dem Z
das Regiment antreten. ZEUS hatte SATURN entmachtet und unter ihm erlebten die
Menschen das eiserne Zeitalter. Nun bildet APOLLO den Übergang zu einer neuen
Herrschaft des SATURN
mit der S-Form des
Tetraktysmodells als Beginn.
Wenn die
Interpretation einer Gottheit wesentlich den Zahleneigenschaften ihres Namens
unterliegt, so sind die Initialen A
und L mit den ZW 1
und 11 von besonderer
Bedeutung. Die Zahl 11 mit zwei Einerstellen
kann als Wiederholung der 1 gelten und als
eine zweite Person, die in einem geordneten Verhältnis zur ersten steht. Im
vorliegenden Fall lassen sich die beiden Zahlen auf das Verhältnis von Mann und
Frau beziehen: die Frau als Helferin des Mannes. Von der Geschlechtlichkeit
abstrahiert kann die Zahl 11 die zweite
göttliche Person bedeuten, die eins ist mit der ersten. Da nun aber der von
Gott Gesandte von einer Frau geboren werden soll, so kann unter 11 die Mutter verstanden werden, die dem
menschgewordenen Gott in seiner Aufgabe beisteht. Im Kind verkörpert sich die
Idee des APOLLO.
ARTEMIS war für ihre Keuschheit in den
mythischen Erzählungen bekannt. Daher kann Vergil LUCINA
CASTA – keusch
nennen. Sie ist damit eine Entsprechung der VESTA,
die als wirkendes göttliches Prinzip, durch keine Mythen vermenschlicht, nicht
in Szene gesetzt werden kann.
Erstellt: Mai 2009
Letzte Änderung: Januar 2022