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A. Das SQ und zwei
Inschriften
I. Die Inschrift
unter dem Quadrat
III. Die Inschrift über dem Quadrat
IV. Die Zahlenwerte der Inschriften und des SQ
V.
AESCULAPIUS und das SATOR-Quadrat
I. Die Inschrift unter dem Quadrat
1.
Unter dem berühmten Graffito auf einer Säule in der großen
Palästra von Pompeji befinden sich drei Wörter: ANO
(28)
SAUTRAN (89)
VALE (37). Die Buchstaben ANO sind im Doppelrautenkreuz des PATER NOSTER zu lesen: A und O befinden sich auf den Querlinien,
N im Mittelpunkt.
Was wie eine Anrede aussieht,
ist in Wirklichkeit ein Anagramm: SAUTRAN kann zu SANATUR – er wir geheilt umgestellt werden. Schiebt man zwischen SANATVR und VALE die Umkehrung von ANO,
lassen sich die beiden Wörter bilden:
SANATVRO NAVALE
Für den, der heilen
wird, ein Hafen
Man kann an den
griechischen Heilgott ASKLEPIOS,
lateinisch AESCULAPIUS, denken, für den die Römer einen
Kult einrichteten, indem sie 293 v.Chr. aus seinem Zentralheiligtum in
Epidauros eine Uräusschlange zu Schiff in ihre Stadt holten. Da Pompeii einen
Hafen besaß, sind die beiden Wörter als Einladung und Zusicherung zu verstehen,
daß der Gott auch in Pompeji willkommen ist und seine heilende Tätigkeit
ausüben möge. Tatsächlich wurde ihm Anfang des ersten Jahrhunderts v. Chr.
neben dem Isisheiligtum ein Tempel errichtet.
2.
Das Wort ANO kann als Ablativ zu ANUS – Kreis, Ring verstanden werden. Mit dem Ring oder Kreis können sowohl die
Geheimnisse des Doppelkreises des Tetraktyssterns gemeint sein als auch die
Eingeweihten, die einen Kreis bilden. Der Urheber des pompejanischen Graffito
könnte also die Mitteilung machen: Durch die Geheimnisse des Kreises möge es
dir wohl ergehen.
3.
Die 14 Buchstaben der drei Wörter haben die Zahlensumme (ZS) 154 = 14*11, also den durchschnittlichen Zahlenwert (ZW) 11. Die Faktorensumme (FS) der Buchstaben beträgt 9*13 = 117. Die Buchstabenentsprechung für 11 ist das zentrale
L, das die Mitte von AESCULAPIUS bildet. Der Name besteht aus 11 Buchstaben besteht und seine Zahlensumme
beträgt
(ZS)
121 =
11*11.
Somit zeigt sich eine formale Zuordnung der 14 Buchstaben zu dem griechischen Heilgott.
Mit der Schlange als seinem Symbol stimmt die Initiale S von SANARE – heilen überein. Ein Anhänger des Gottes mit dem anagrammatischen
Namen SAUTRAN weiß sich geborgen unter seinem Schutz.
Die ZS und FS
der Vokale
und Konsonanten des Grafito bilden jeweils
Zahlenverhältnisse:
V 63:K 91
= 7*(9:13); V 36:K 81 = 9*(4:9).
1.
Es sollte nicht verwundern, daß die 7 Buchstaben SAVTRAN einige Besonderheiten aufweisen.
Einen entscheidenden Hinweis geben die 4Werte:
|
ZS |
FS |
sm |
FW1 |
FW2 |
sm |
GS |
SAVTRAN |
89 |
68 |
157 |
89 |
21 |
110 |
267 |
267 =
3*89 |
Der Ausgangswert 89 wird in der Gesamtsumme
verdreifacht. Geometrischer Bezugsort ist die numerierte Tetraktys mit den
Zahlen 1-3:
|
Die 4 mit 2 bezeichneten Punkte und 3 mit 3 bezeichneten Linien einer
Tetraktysseite haben die Summe 8
und 9. Dies ergibt für drei
Tetraktysseiten 3*(8+9) = 51. Punkte, Linien und Dreiecke
seien Elemente genannt.
Die Differenzsumme 21 zwischen der FS 68 und der ZS 89 ist zu verstehen als 3*7 Elemente des Tetraktysrahmens.
Die Einzelziffern der ZS 89 und der
Differenzsumme 21
ergänzen sich komplementär jeweils zu 10.
Die Zahl 21 ist gleichzeitig der FW von 68. Auch zwischen diesen beiden Zahlen
besteht ein Zusammenhang. Numeriert man die 10 Punkte der Tetraktys und bildet je Dreiecksseite die
Summe von 4 numerierten Punkten, erhält man 68 = 4*17:
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Das Verhältnis von 21 und 68 erhält man auch, wenn man die
Buchstaben nach ungeraden (= Punkten) und geraden (= Linien) aufteilt:
S |
|
V |
|
R |
|
N |
68 |
|
A |
|
T |
|
A |
|
21 |
2.
Die ersten 4 Buchstaben SAVT sind auch auf die Tetraktys zu
beziehen. Die ZW der Buchstaben
ST
bezeichnen 18 Linien (S) und 10 Punkte + 9 Dreiecke (T) = 37 Elemente, die ZW der Buchstaben AV den 1. und 20. Punkt der beiden Tetraktys und in
ihrer ZS
21 die 3*7 Elemente des Tetraktysrahmens.
III. Die Inschrift
über dem Quadrat
1.
Eine weitere Inschrift befindet sich auch über dem
Quadrat, wofür es (noch) keinen photographischen Bildnachweis gibt. Sie lautet
zunächst SAVTRAN
VA (89 22). Unterhalb dieser beiden Wörter
stehen, in jeweils einigem vertikalen Abstand ein großes langgezogenes S (18) und ein Dreieck, das als Delta = D (4) gelesen werden kann. Das Dreieck ist über dem Buchstaben T im ersten Wort ROTAS zu sehen (s. oberste Grafik).
Das einzelne überdimensionierte S
dürfte sich deutlich auf die Äskulapschlange beziehen.
2.
Die Buchstan VA, die sich ja auf die beiden Tetraktys beziehen, werden
als VALE – Bleib gesund, Leb wohl gedeutet. SD bedeutet SALUTEM DICIT – entbietet einen Gruß. Die beiden Wünsche nebeneinander
scheinen jedoch nicht recht zu passen. Doch kommt es zunächst auf die
Zahlenwerte der 11 Buchstaben der oberen Inschrift an. Die ZS 132 = 12*11 ist wie die ZS 154 der unteren Inschrift durch 11 teilbar. Der durchschnittliche ZW je Buchstabe ist 12. Die ZS beider Inschriften ist daher 11*(14+12) = 286.
Das Verhältnis der beiden FS ist 117:90 = 9*(13:10).
3.
Die Zahl 286 = 2*11*13
ist zweimal die ZS der
Wörter PATER
NOSTER,
wodurch die beiden Inschriften deutlich auf das SQ bezogen sind.
Die Zahlen 14 und 12 bezeichnen die 26 Elemente des Oktaeders, der aus 4 Rauten (11 E) bzw. 4 X-förmigen Doppeldreiecken
(13 E) besteht: aus 6 Ecken + 8 Flächen und 12 Kanten (Linien).
4.
Beide Inschriften sind folgendermaßen auf das SQ ausgerichtet:
– Sie bestehen wie das
SQ zusammen aus 25 Buchstaben.
–
Die 5 Wörter des SQ entsprechen den 5 Durchmesser- (DM-) Elementen der Kreisachse, die zweimal
drei Wörter der Inschriften den 2*3 Radialelementen:
|
IV. Die
Zahlenwerte der Inschriften und des SQ
1.
Wie sorgfältig die Inschriften auf das SQ abgestimmt sind, zeigt sich vor
allem daran, daß die ZS und FS aller 50 Buchstaben in einem Zahlenverhältnis
zueinander stehen:
|
SQ |
u.In. |
o.In. |
sm |
ZS |
303 |
154 |
132 |
589 |
FS |
249 |
117 |
90 |
456 |
sm |
552 |
271 |
222 |
1045 |
456:589 = 19*(24:31) |
Dem gemeinsamen Teiler 19 entspricht der Buchstabe T, der sowohl in SATOR als auch SAUTRAN die Mitte bildet. Die Faktoren
des Gesamtergebnisses 1045
sind 5*11*19.
2.
Die Verhältniszahlen bestehen aus den Ziffern 1 bis 4 und entsprechen den 4 Ebenen der
Tetraktys. Aus 2 und 4 Radiallinien bestehen der
Hexagonkreis und der gesamte äußere Kreis des Tetraktyssterns, sie
repräsentieren das Flächenverhältnis 1:3, das hier in vertauschter Form durch die Verhältniszahl 31 wiedergegeben wird.
V. AESCULAPIUS und
das SATOR-Quadrat
1.
Das oben vorgeschlagen Anagramm SANATURO NAVALE mit Bezug auf den Heilgott AESCULAPIUS muß noch näher verifiziert
werden. Tatsächlich enthält die gematrische Zahlenstruktur des Wortes
erstaunliche Beziehungen zum SQ:
|
ZS |
FS |
sm |
diff. |
AESCULAP- |
74 |
46 |
120 |
28 |
IUS |
47 |
23 |
70 |
24 |
|
121 |
69 |
190 |
52 |
Die in Gentilnamen übliche Endung –IUS wurde abgetrennt. Das ZS-Ergebnis sind die Umkehrzahlen 74 und 47. Das FS-Verhältnis der beiden
Buchstabengruppen ist 23*(2:1),
das Differenzverhältnis 28:24 = 4*(7:6).
Die
Zahlen des internen Differenzverhältnisses zwischen FS und ZS 69:52 sind bekannt als ZW der SQ-Wörter
SATOR OPERA. Auf diese Weise kommt eine hohe Identität
zwischen SATOR (S) und AESCULAPIUS (A) zustande.
Die ZS und FS
beider Wörter sind:
|
S |
A |
sm |
|
ZS |
69 |
121 |
190 |
AESCULAPIUS |
FS |
54 |
69 |
123 |
SATOR |
|
123 |
190 |
313 |
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Die Primzahl 313 ist eine vollkommene Darstellung
der göttlichen Dreiheit in der Einheit und in der spiegelbildlichen
Punkteaufteilung der DR zu
erkennen:
|
2.
Die ZS+FS 190 ist ein wesentliches
Motiv für die durch 19 teilbaren ZS und FS der drei Texte (s.o.). Die Zahl 19
bedeutet in Bezug auf die Tetraktys 10 Punkte + 9 Dreiecke. Dazu gesellt sich untrennbar die Zahl 18
als die Anzahl der Linien. Sie bilden in den Buchstabenentsprechungen ST
eine religiöse Geheim- und Schweigeformel, die Cicero im Traum
des Scipio als Anhang seines Werkes über den Staat (de re publica) überliefert
hat.
Nun ist das besondere
Attribut Äskulaps die Schlange und das S die geeignete
Buchstabenentsprechung. Im Zickzackverlauf des Doppelrautenrahmens innerhalb
des Tetraktyssterns hat die Schlange ihren besonderen geometrischen Ort:
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Man wird also die
einschlägigen Wörter mit S besonders beachten müssen. Da ist zunächst das
Wort SERPENS – Schlange, das wie AESCULAPIUS zwei S enthält. Die 4Werte sind:
|
ZS |
FS |
sm |
FW1 |
FW2 |
sm |
GS |
SERPENS |
91 |
64 |
155 |
20 |
12 |
32 |
187 |
AESCULAPIUS |
121 |
69 |
190 |
22 |
26 |
48 |
238 |
|
212 |
133 |
345 |
42 |
48 |
80 |
425 |
91=7*13; 155 = 5*31; 187:238 = 17*(11:14) |
Die innere
Buchstabengruppe ERPE läßt sich auf den inneren Quadratrahmen des SQ beziehen:
Das ZS-Verhältnis der äußeren drei
zu den inneren vier Buchstaben von SERPENS ist 49:42 = 7*(6:7), das entsprechende ZS+FS–Verhältnis hat die
angrenzenden Werte 78:77. Eine Zahlenumkehrung, Kennzeichen für die Windungen von S und Schlange, zeigt sich
in der ZS 91 = 7*13 und der ZS+FS 155 = 5*31. Die Teilerzahlen 19 (AESCULAPIUS) und 31 (SERPENS) der ZS+FS erscheinen vereint in
der ZS 589 = 31*19 der 50 Buchstaben der drei Texte (s.o.).
3.
Oben wurde bereits bemerkt, daß das Dreieck über
dem ROTAS-T als Delta Δ gedeutet und dem S zugehörig gedeutet wird.
Beide Zeichen sind jedoch voneinander entfernt, wie die Eingagsgrafik zeigt.
Der Schreiber wollte die Formel SD offensichtlich mit dem SQ und besonders mit dem T verbinden, da dieses ja
auch die Mitte des Wortes SAUTRAN bildet. Es scheint, er
wollte das Schlangensymbol zentral, in Alleinstellung und in angemessener Größe
hervorheben und fand kalligraphisch keine angemessene Fortsetzung für das D. Andererseits lag eine
gewisse Verfremdung im Interesse der wohl vorgeschriebenen Geheimhaltung, an
die sich der Verfasser nicht gehalten hatte.
Erstellt: 2009
Letzte Änderung: September 2012