Entstehung des Larenkults aus dem Zahlensystem

Zwei Laren und zwei Schlangen in Pompeii

1.       Die Beschäftigung mit dem pompejanischen SATOR-Quadrat und den 118 Säulen der Großen Palästra hat den Blick auf das Wort LAR und den Larenkult gelenkt. Ausgangspunkt der Betrachtung waren 10 Maßeinheiten des Dezimalsystems, die in der Doppelraute (DR) des Tetraktyssterns als 1+1 Querlinien und 8 Rahmenlinien erscheinen. 118, als 1-18 gelesen, kann eine schleifenförmige Numerierung von 18 Positionen des DR-Rahmens nahelegen. Änderung der Numerierungsrichtung bewirkt spiegelbildliche Umkehrung. Die Richtung nach rechts erhält den Vorzug:yy

Die 18. Position ist darin begründet, daß nach Bildung eines DR-Kreuzes durch Faltung der Querlinien nach rückwärts und Vereinigung der vier äußeren Punkte ein Oktaeder zusammengesetzt werden kann. Die letzte Zahl 18 macht diesen Schritt der Vereinigung:

Einander gegenüberstehende Zahlen der Numerierung ergänzen sich additiv jeweils zu 18 und sind durch 9 oder höher teilbar. Die Zahl 18 gibt die Elemente zweier DR-Zickzacklinien wieder, die zusammen den DR-Rahmen bilden und aus 15 Elementen bestehen.

2.       Die schleifenförmige Numerierung des DR-Rahmens von 1-18 bewirkt 5 Richtungsänderungen und 3 Schnittpunkte. Letztere sind von besonderer Bedeutung, da ihre Buchstabenentsprechungen jeweils aus einem Vokal und einem Konsonanten bestehen:

Aus den 6 Zahlen der drei Schnittpunkte läßt sich von links nach rechts das Wort ARENISfür die Arenen, in den Arenen bilden. Läßt man die Mittelbuchstaben NE aus, liest man ARISfür die Altäre, auf den Altären.

Die ZS für ARENIS ist 63, für ARIS 45. Man kann in diesen für den Tetraktysstern relevanten Summen die Summen der Zahlen von 1-7 = 28, von 1-9 = 45 und 8-13 = 63 erkennen. 1+9+18: 1+(2+3+4) + (5+6+7) = 28; 1+17+9+18: 1+(2+3+4) + (5+6+7)+(8+9) = 45; 1+17+5+13+9+18: (8+9) + (1+9) + (5+18) +13 = 63.

3.       Die DR-Zickzacklinien der Numerierung und die oberste Buchstabenentsprechung SI legen nahe, daß I mit einem Äskulapstab und S mit einer Schlange gleichgesetzt werden konnten:

Mit Stab und Schlange wird nicht nur der Heilgott AESCULAPIUS, sondern auch seine Tochter HYGIEIAGesundheit dargestellt, wie die beiden Elfenbeindiptychen aus dem 4. nachchristlichen Jahrhundert zeigen. Wir wissen nicht, wie sehr das Bedeutungssystem der Zahlen die religiösen Institutionen beeinflußten. Gehen wir einmal von einer umfassenden Prägung aus. Die ZS 69 und 61 von SATOR TENET wurden bereits aus den Faktorenwerten (FW) des Numerierungsmodells  ermittelt und soll hier tabellarisch noch einmal gezeigt werden:

 

 

 

 

sm

 

 

 

sm

GS

ZS

918

135

117

1170

189

513

171

873

2043

FW

28

14

19

61

16

28

25

69

130

 

 

 

 

1231

 

 

 

942

2173

2043 = 9*227

Es fehlt gewissermaßen noch AREPO/OPERA mit der ZS 52 = 4*13. Hier könnte es einen Zugang zu LARES, dem Plural von LAR, mit derselben ZS 52 geben. Die ZS von LS und PO sind also beide 29. Der LAR war als LAR FAMILIARIS eine beschützende Hausgottheit und hatte einen eigenen Altar, hat also Bezug zu AR und der Wortbildung ARIS. Die ZS 52 ist relevant für die Zusammensetzung eines Oktaeders aus 4 sanduhrförmigen Doppeldreiecken von je 13 Elementen:

Ein einzelner LAR wird seit spätrepublikanischer Zeit häufig in einer balancierenden Weise dargestellt, in einer schräg nach oben ausgestreckten Hand hält er eine Schale, im anderen angewinkelten Unterarm ein Rhyton, ein Trinkgefäß:

Die Haltung des "tanzenden" Lar läßt an die Gestalt des DR-Kreuzes und des zusammengefügten Oktaeders denken, und beide Figuren haben wohl zur Vorstellung einer bewegten Gottheit beigetragen. Der Oktaeder kann durch schnelles Drehen, ähnlich einem Kreiselspiel, in aufrechter Balance gehalten werden. Beim Tanzen wechselt die Standbeibelastung, aber durch ständige Drehung und Bewegung wird das Geichgewicht gehalten. Tanzen ist Ausdruck von Lebensfreude, Schönheit, und Einklang mit der Harmonie der göttlichen Ordnung.

Die Numerierung 1-18 einer einzelnen DR kann durch eine weitere DR zu einem DR-Kreuz erweitert werden. Teilt man einen Oktaeder in zwei Teile und stellt die Grundflächen nach oben, entsteht durch die an der Spitze verbundenen Buchstaben AR-IS ein einzelnes Quadrat als Altarfläche und durch AR-IS + EN (die untere Mittelpunktspitze) zwei Quadrate als rechteckige Arena:

Im Unterschied zu Rom und anderen Regionen tritt der Hausgott LAR in Pompeji paarweise auf, und zwar nicht allein, sondern mit einer oder zwei SCHLANGEN. Der Plural von SERPENSSchlange ist SERPENTES. Die Buchstaben EREPENE im inneren SQ können in Windungen nachverfolgt werden:

Das Wort SERPENTES enthält die Mittelpunktsbuchstaben EN des Numerierungsmodells. Aus dem inneren Quadratrahmen läßt sich das Wort EREPEKrieche hervor bilden, was auf eine Schlange zutrifft.

Die ZS von SERPENTES ist 115 = 5*23. Die Einzelziffern von 115 weisen auf 1+1 DR-Punkte der Erweiterung und 5 Punkte des hexagonalen Bereichs hin, die Einzelziffern der zwei Faktoren auf zweimal 5 Radialelemente:

Die gematrischen Eigenschaften von SERPENTES legen in der Form der DR-Zickzacklinie zwei einander zugewandte Schlangen nahe:

Die Zugewandtheit zweier Schlangen zeigt ein pompejanisches Wandgemälde:

 

In einer Reliefdarstellung sieht man nur eine Schlange, dafür sind die ausgestreckten Arme der beiden Lare einander zugewandt, wie es die beiden DR-Zickzacklinien nahelegen:

Wie konnte es zu der pompejanischen Sonderentwicklung kommen? Es dürfte an einem ausgeprägten Kult des AESCULAPIUS liegen, dessen Zahlensumme 121 = 11*11 auf die Doppelraute verweist und dessen unentbehrliches Attribut die Schlange ist.

4.      Die ZAHLEN sind göttlicher Natur, in ihnen wirkt Gottes Kraft und Gegenwart. Sie übertragen nach heilsgeschichtlicher Vorsehung ihr Wirken in jeden Buchstaben und jedes Wort der lateinischen Sprache. Das durch Zahlen zusammengesetzte Wort ist Träger göttlicher Anwesenheit. Wenn die Zahlen richtig verstanden werden, sind die Namen von Gottheiten HÜLLE des ewigen Gottes selbst. Daher geht die Verehrung einer Gottheit immer über diese hinaus zu einer umfassenden Wirklichkeit Gottes. 

Die innere Übereinstimmung von Zahlen und alphabetischer Buchstabenfolge des lateinischen Alphabets ist göttliches Werk, bei dem der Mensch Schritt für Schritt weitergeführt wird. Die Römer müssen schon sehr früh ein zuverlässiges Zahlenwissen entwickelt haben, weil dieses sich in den religiösen Einrichtungen niederschlug.

 

Unter diesen Gesichtspunkten ist auch das Wort LAR zu sehen. Als Schutzgottheit hatte der LAR einen Altar im Atrium jedes Hauses und wurde in kleinen Kapellen an Straßenecken und Wegkreuzungen verehrt. Das ATRIUM war der Mittelpunkt des Hauses.

Göttliches Wirken geht immer von einem MITTELPUNKT aus. Der Unendlichkeit Gottes am gemäßesten ist der KREIS. Gerade Linien durch den Mittelpunkt führen zu geometrischen Figuren, die als Modelle für das Dezimalsystem dienen.

L ist der 11. Buchstabe und Mittelpunkt der 21 lateinischen Buchstaben und ebenfalls Mittelpunkt der Doppelraute als des geometrischen Bezugsmodells:

Die Zahl 11 bezieht sich besonders auf die RAUTE und auf 5 Durchmesser- und 3+3 Radialelemente der Kreisachse. Letztere können durch ein rechtwinkliges Achsenkreuz dargestellt werden:

Durch Verschieben zweier Winkel gegeneinander läßt sich ein Quadrat bilden.

Durch Verlängerung der Segmentlinien eines Hexagons aus drei Achsen entsteht der Tetraktysstern und mit ihm drei Doppelrauten:

 

Die Römer hatten eine Vorliebe, Begriffe und Eigenschaften zu Gottheiten zu machen und ihnen Tempel zu errichten. Solche zu Gottheiten erhobene Begriffe sind etwa CONCORIAEintracht, FIDESTreue, FORTUNAGlück, HONOREhre, LIBERTASFreiheit, SALUSHeil, SPESHoffnung, VIRTUSMannhaftigkeit, Tugend. In hoher allegorischer Abstraktion erschufen sie die  Göttin VESTA aus der Gleichung V EST A.

Ein solches KUNSTWORT dürfte auch die Schutzgottheit LAR mit der ZS 29 sein. Einige Überlegungsschritte haben dazu geführt: Wie oben gezeigt wurde, liefern die drei Längsschnittpunkte der 1-18 Numerierung die drei Silben AR-EN-IS. Die Wortform ARIS ist als Aufforderung verstehbar, mit Altären eine Gottheit zu verehren. Ein Altar in Quadratform kann, wie schon erwähnt, aus der quadratischen Basis einer Oktaederhälfte gebildet werden. Voraussetzung hierfür ist ein DR-Kreuz entweder aus 29 Rahmenelementen oder aus 41 Elementen des ganzen DR-Kreuzes. Die vier Zahlen der Querlinienpunkte geben hier bedeutsamen Aufschluß:

ZW

sm

FW

sm

 

11

7

18

11

7

18

36

15

3

18

8

3

11

29

 

 

36

 

 

29

65

65 = 5*13 = EN

Die Zahl 11 selbst für den Buchstaben L befindet sich auf einem Querlinienpunkt. Die Summe 29 setzt sich zweimal aus 11+18 zusammen, einmal als FS der vier Zahlen und einmal als ZS+FS von 15 und 3.

Die Zahlen 11 und 18 sind Numerierungssummen der Kreisachse und der erweiterten Zickzacklinie.

Die Faktoren der ZS+FS 65 der vier Zahlen sind die Zahlen des Mittelpunktes, der im Numerierungsmodell 1-21 durch 11 eingenommen wird. Für EN der Numerierung 1-18 tritt also die Buchstabenentsprechung L ein.

Die ZS von 1-11 ist 66 = 6*11. Aus 6 Rauten besteht der Tetraktysstern. Die ZS+FS von 1-11 ist 66+57 = 3*(22+19) = 3*41 = 123. Die Zahl 123 ermöglicht also drei DR-Kreuze.

Setzt man L vor ARIS, erhält man LARIS, den Genitiv von LAR. Durch den Genitiv wird der Aufgabenbereich des LAR bezeichnet, Beschützer von Schnittpunkten und Richtungsänderungen, also von Straßenkreuzungen und Straßenecken zu sein. Da L selbst im Mittelpunkt der DR steht, ist er für die Mitte häuslichen Lebens und seinen Schutz bestimmt.

Nun können der Zahl 11 und dem L selbst göttliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Dann ist L ARIS als L für Altäre und als Aufforderung zu seiner besonderen Verehrung zu verstehen. Zweimal 1 nebeneinander ist auf zwei gleiche göttliche Personen beziehbar, von denen jeder 11 Elemente zweier hexagonalen Rauten zukommen. Auch diese Tatsache könnte zur Verdoppelung des LAR in Pompeii geführt haben:

Als Zahlzeichen für 50 könnte das L einen weiteren Mittelpunktsbezug haben: Denn das 50. Element des Tetraktyssterns – unter Absehung von Kreis und Fläche des Hexagons – kommt durch die zweite Verwendung des Mittelpunkts zustande, um – als weiteres Element – einen Kreis um die 6 äußeren Schnittpunkte zu ziehen. Die Addition 11+50 ergibt 61. Die Summe 61 ist erklärbar durch ein DR-Kreuz aus 41 Elementen und einer zweimaligen Numerierung von 10 Punktepositionen. 61 ist die ZS der TENET-Achse, von CRUXKreuz und besonders von FOCUSHerd:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

FOCUS

61

34

95

61

19

80

175

80:95 = 5*(16:19) = 5*35 = FW 13+24 = 37

Die Einzelziffern der FW 13+24 der Summen 95 und 80 geben die Entsprechung des Kreisflächenverhältnisses  1:3 zu 2:4 Linien der DR-Zickzacklinie wieder. Aus 19 Punkten+16 Linien besteht ein Achsenkreuz mit drei Mittelpunkten. FOCUS enthält die ZS 29 von LAR durch die Buchstaben FCU. Die FS 17 der drei Buchstaben zur ZS 29 gibt ebenfalls das Kreisflächenverhältnis 1:3 wieder:

Reduziert man die drei ZW von LAR auf Einzelziffern, so erhält man mit 11+1+17 viermal die Zahl 1 und einmal 7. Dies entspricht 7 Punkten und 4 Maßeinheiten der Kreisachse bzw. eines Achsenkreuzes mit 3 Mittelpunkten (s.o.):

Ein wesentliches Thema von LAR und LARES ist die Zusammensetzung der Oktaederelemente. Im Wort ARIS bedeutet 17 eine Oktaederhälfte aus 8 Elementen der quadratischen Basis + 9 Elementen des pyramidalen Aufbaus und 9 die Elemente der zweiten Pyramide. Die Numerierung der Elemente Ecke, Kante und Fläche von 1-4 führt zu folgendem Ergebnis:

Okt.

Ecken

Kanten

Flächen

 

 

1+5*2

12*3

8*4

 

 

11

36

32

79

Der Mittelpunkt, der zur unteren Ecke des Oktaeders wird, erhält die Zahl 1, die anderen 5 Ecken die Zahl 2. Die untere Pyramide ohne Mittelbasis besteht demnach aus 4*(3+4)+1 = 4*7+1 = 28+1 = 29 Elementen. Die Summen für die Elemente der Mittelbasis und der oberen Pyramide sind 4*(2+3) + 4*(3+4)+2 = 20+30 = 50. Die Summe 50 wird durch das Zahlzeichen L übernommen.

5.      Das L und R gehen nicht von ganz ungefähr eine Verbindung ein. Denn ihre ZW 11+17 = 28 sind eine Art Zauberformel, weil die Einzelziffern 2+8 Linien der DR wiedergeben und die Faktoren 4*7 4 Flächen und 7 Punkte. Die beiden Zahlen kommen besonders in zwei Zusammenhängen vor:

In der Tetraktys erweitert sich die Raute zu einer "Fischfigur". Raute und Fischfigur enthalten zusammen 5 Dreiecke aus je 7 Elementen. Auf diese Weise kommt das Verhältnis 7*(4:5) = 7*9 = 63 zustande. In der DR sind zwei Fischfiguren, jeweils vom oberen und unteren Punkt aus, enthalten. Sie schließen jeweils mit der Querlinie der zweiten Raute ab.

Der zweite Zusammenhang zeigt sich in Numerierungssummen der Kreisachse und der Tetraktysseite.

LAR und LARES bilden komplementäre Wortformen in den Zusammensetzungen LAR FAMILIARIS und LARES COMPITALES. Die FW der vier Wörter enthalten 11 und 17 als Faktoren:

 

ZS

FW

sm

LAR

29

29

58

FAMILIARIS

93

34

127

LARES

52

17

69

COMPITALES

107

107

214

 

281

187

468

Die ZS 281 setzt sich aus den 3 ZW von LAR (11+17)+1 zusammen, die Faktoren von 187 sind 11*17. Es läßt sich das FS-Verhältnis 136:51 = 17*(8:3) bilden. Aus 8 Rahmenelementen und 3 Binnenelementen besteht die Raute:

6.      Auf die Beziehung zwischen dem 1-18 Numerierungsmodell und dem SQ wurde schon hingewiesen. Es zeigt sich auch in der Bezeichnung LAR FAMILIARIS für den Schutzgott des Hauses mit der ZS 29+93 = 122 = 2*61. Zweimal 61 ist die ZS der zwei TENET-Achsen. Das Wort FAMILIARIS hat in den Endbuchstaben ARIS die Buchstabenentsprechungen des oberen und unteren Schnittpunktes des Numerierungsmodells 1-18 bewahrt.

Die LARES COMPITALES der Wegkreuzungen und Straßenecken wurden von Augustus in LARES AUGUSTIdie erhabenen Laren umbenannt. Dies scheint umso leichter möglich gewesen zu sein, als die 4W-Summe 123 von LARES die ZS von AUGUSTUS ist:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

LARES

52

42

94

17

12

29

123

Dennoch hat die Umbenennung drei einzigartige gematrischen Zusammenhänge der beiden LAREN-Namen zerstört:

·      Die Primzahlbuchstaben haben einmal die ZS 59 und einmal die ZS 73, denen zwei Numerierungen der Doppelraute entsprechen:

LAR FAMILIARIS

L

A

R

A

L

A

R

 

 

sm

 

 

 

11

17

1

11

1

1

17

 

 

59

22

37

LARES COMPITALES

L

A

R

E

C

T

A

L

E

 

 

 

 

11

1

17

5

3

19

1

11

5

73

26

47

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

48

84

 

Sowohl die ZS 22 und 26 der Binnenelemente als auch die ZS 24 und 38 der Erweiterungselemente können durch Addition von ZW der beiden Namensfügungen in Übereinstimmung gebracht werden. In der Tabelle wurden nur erstere durch Unterlegung addiert. Die ZS der jeweils 15 Rahmenelemente und 6 Binnenelemente haben das Umkehrverhältnis 84:48.

·      Da die FW von Primzahlen gleich ihren ZW sind, können die beiden DR auf jeweils ein DR-Kreuz ausgeweitet werden. Die Aufteilung in Primzahl- und Nicht-Primzahlbuchstaben führt zu folgenden Ergebnissen:

 

PZ

NPZ

 

 

 

LF

LC

sm

LF

LC

sm

GS

Diff.

Anz.Bu.

7

9

16

6

6

12

28

 

ZS

59

73

132

63

86

149

281

 

FS

59

73

132

38

46

84

216

F25+C40

 

 

 

264

101

132

233

497

 

497 = 71*7; 132:84 = 12*(11:7)

Die Differenz zwischen der FS 216 und der ZS 281 beträgt 25:40 = 5*(5:8) = 5*11 = 65. Die Einzelziffern der Faktoren 71*7 geben die 15 Rahmenelemente der DR wieder. 7:11 Elementen des hexagonalen Dreiecks und der ganzen Raute entspricht das Kreisflächenverhältnis 1:3:

FAMILIARIS und COMPITALES bestehen aus je 10 Buchstaben. Ihre ZS+FS sind:

 

ZS

FS

sm

FAMILIARIS

93

68

161

COMPITALES

107

77

184

 

200

145

345

145:200 = 5*(29:40) = 5*69

161:184 = 23*(7:8)

Der durchschnittliche ZW je Buchstabe ist 10. Der gemeinsame Faktor 23 zeigt Übereinstimmung mit der ZS 69 = 3*23 von SATOR.

·      Die Primzahl 281, als 28+1 gelesen, gibt die 29 Rahmenelemente des DR-Kreuzes und die ZS von LAR wieder (s.o.).

7.       Die Zahl 29 und der Bezug des Larenkults zur quadratischen Oktaederbasis zeigt sich in der ZS+FS der 6 Schnittpunktzahlen des Numerierungsmodells 1-18:

ZW

sm

FW

sm

GS

9

18

27

6

8

14

41

13

5

18

13

5

18

36

1

17

18

1

17

18

36

23

40

63

20

30

50

113

113 ist die Numerierungssumme von vier Achsen, die sich aus einmal 29 und 3*28 zusammensetzt:

8.       Die 13 und 15 Buchstaben von LAR FAMILIARIS und LARES COMPITALES lassen sich auf einem DR-Kreuz anordnen:

Die 13 Buchstaben von LAR FAMILIARIS besetzen die 12 Binnenelemente und den Mittelpunkt des DR-Kreuzes, LAR COMPITALES 7 Punkte der vertikalen DR und 7 Punkte + 2 Mittelpunkte der horizontalen DR. Die ZS+FS der unteren und linken Raute bildet mit der oberen und rechten Raute das angrenzende Verhältnis 252:245 = 7*(36:35). Um dieses Verhältnis zu erreichen, sind beide horizontale Mittelpunktsbuchstaben TA der linken Raute zuzuordnen – ein Schönheitsfehler, wenn man so will. Die vier Buchstaben FATE haben die ZS+FS 61 und geben den ZW 11 und den Zahlzeichenwert 50 des L wieder:

 

F

A

T

E

 

ZW

6

1

19

5

25

FW

5

1

19

5

25

sm

11

2

48

50

11+2 = 13 und zweimal 19+5 = 24 bilden die ZS einer TENET-Achse. FATE ist von der Deponensform fateribekennen herleitbar. Als Aktivform sonst nicht verwendet, ist der Imperativ FATE etwa zu übersetzen mit Gib dich zu erkennen, sprich.

Ordnet man das T des Mittelpunktes der vertikalen DR und A der horizontalen DR zu, ist das ZS+FS-Verhältnis der beiden DR 266:231 = 7*(38:33).

Die ZS+FS der oberen Pyramide, der Mittelbasis und der unteren Pyramide sind jeweils durch 7 teilbar:

 

o.P.

MB

u.P.

 

ZS

104

110

67

281

FS

71

79

66

216

 

175

189

133

497

 

25*7

27*7

19*7

71*7

9.       Eine umfassende Darstellung über den Larenkult hat die amerikanische Althistorikerin Harriet Isabel FLOWER 2017 veröffentlicht. In ihrem Werk "The Dancing Lares and the Serpent in the Garden: Religion at the Roman Street Corner" führt sie auch die Namen weiterer Laren an, die für einen bestimmten Bereich oder Ort zuständig sind und angerufen werden, z.B. LARES VIALES (Wege), SEMITALES (Pfade), PERMARINI (auf allen Meeren), CURIALES (Versammlungsorte). Aber alle diese Namen scheinen Erweiterungen der beiden Ursprungsbezeichnungen LAR FAMILIARIS und LARES COMPITALES zu sein, wie jetzt aufgezeigt werden soll: Von den 28 Buchstaben der beiden Wörter sind 6+5 = 11 Zahlzeichen. Auch hier findet sich somit die Aufteilung 11+17. Die Zahlzeichensummen betragen 1103+1201 = 2304 = 9*256 = 48*48. Die Aufteilung der Quadratzahl in 4*(13+11)² weist auf zwei Oktaeder hin, die jeweils aus zwei sanduhrförmigen Doppeldreiecken und zwei Rauten eines DR-Kreuzes zusammengesetzt werden können:

Der FW 11+11 von 48² weist auf zwei Rauten bzw. eine Doppelraute mit zwei Mittelpunkten hin. Die Addition der ZS 281 der beiden Larennamen und 2304 ergibt 2585 = 55*47 = FW 16+47 = 63 = 3*21. Der FW 63 gibt die Elemente der drei DR des Tetraktyssterns und der sechs Schnittpunktzahlen wieder. 25 und 85 sind Komplementärzahlen, die vierstellig stets durch 11 teilbar sind. 55 ist die Summe der Zahlen von 1-10 und repräsentiert so das Dezimalsystem. Die Einzelziffern des Produkts geben in vollkommener Weise die 5+5 Maßeinheiten der DR wieder, von denen 7 Punkte miteinander verbunden werden und jede Raute in 2 Flächen unterteilt wird:

Die ZW/FW-Verrechnung der ZS 281 und der Zahlzeichensumme 2304 führt zu folgenden Ergebnissen:

 

 

 

sm

FW

sm

FW

 

281

2304

2585

63

 

 

FW

281

22

303

104

 

 

sm

8*19²

2888

167

3055

65

FW

 

 

44

167

211

211

sm

 

 

 

 

 

276

3055 = 5*13*47 >65; 276 = 4*69

303 ist die ZS des SATOR-Quadrats. Die Primzahl 167 ist eine der symbolträchtigsten Zahlen des Dezimalsystems und des SQ:

·      Sie ist zu trennen in 16+7. Die Zahl 7 setzt sich zusammen aus der jeweiligen Endzahl der Summen 1-3 = 6 und 1-4 = 10.

·      Der Tetraktysstern besteht aus 1+6+6 Punkten. Der 7. Punkt ist die Rückkehr zum hexagonalen Mittelpunkt, um einen Kreis um die 6 Schnittpunkte der Erweiterung zu ziehen. Das Kreisflächenverhältnis des äußeren zum inneren Kreis ist (2+1):1 = 3:1, wie die Primzahl der Verrechnung anzeigt:

·      Die Addition des FW 44 zur dreistelligen Zahl 123 = 3*41 ergibt 167.

·      Im SQ werden zwei verschiedene Zahlen des 1x1-Modells, 1 und 6, mit der Zahl 17 = R besetzt:

·      16+7 = 23. Die FS der Zahlen 1-16 ist 102, die FS der Zahlen 1-23 die Umkehrung 201. 102 beträgt die Summe der 8 verschiedenen Buchstaben des SQ, 201 die ZS der übrigen 17 Buchstaben.

3055 ist wiederum um die Zunahme von 470 wiederum durch 47 teilbar. Die Besonderheit ist, daß die Faktoren 5*13 sich im FW 65 wiederholen. 13*5/5*13 stellen als Einzelzahlen den Mittelpunkt des Numerierungsmodells 1-18 dar.

276 = 4*69 ist die ZS der vier SQ-Seiten SATOR/ROTAS.

10.  Wie ist das Verhältnis von einem LAR zur Pluralform LARES? Der Tetraktysstern mit seinen zwei konzentrischen Kreisen kündet ja vom einen Gott in drei Personen, d.h. die Pluralform kann im Singular auftreten. Die ZW von (LA)+R trennen die Rahmenelemente des DR-Kreuzes nach dem Erweiterungsbereich und dem hexagonalen Bereich:

Das Flächenverhältnis der beiden Bereiche ist 2:1, stellt also entsprechend den drei Buchstaben die drei göttlichen Personen dar. Die eine Gemeinschaft von drei Personen zeigt sich in der ZS 93 = 3*31 des Attributs FAMILIARIS.

LARES ist nicht nur als Plural anzusehen. Vorbild ist das Kunstwort VESTA. Die Buchstaben ES stehen an 2. und 3. Stelle und die ZW 5+18 ergeben 23. Die Zahlen 5 und 18 aber setzen sich aus 1+3 Numerierungzahlen der 10 Tetraktyspunkte zusammen:

Den 1:3  Numerierungszahlen entspricht  auch das Kreisflächenverhältnis 1:3. 518 selbst besteht aus den Faktoren 2*7*37 = FW 46. Die Einzelziffern von 46 sind auf die 4 genannten Numerierungszahlen und auf 6 hexagonale Kreislinienpunkte zu beziehen und geben das Kreisflächenverhältnis 3:1 wieder.

Wie man nun aus VESTA die Aussage bilden kann ES TAVDu bist das TAU, so aus LARES ES LARDu bist (der) LAR. Die ZS von TAU und LAR sind 40+29 = 69 = 3*23. Die 4Werte zeigen den engen Zusammenhang der beiden Wortbildungen:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

VESTA

63

42

105

13

12

25

130

LARES

52

42

94

17

12

29

123

 

115

84

199

30

24

54

253

TAU und LAR haben dieselbe ZS 69 wie SATOR. Das ZS-Verhältnis von zweimal ES zu TAU und LAR ist also 23*(2:3) und das Verhältnis der ZS 115 zu den übrigen 3 Summen 23*(5:6).

11.  Die ZS-Gleichheit 52 von AREPO/OPERA und LARES wurde bereits erwähnt. Von Bedeutung sind die 4Werte der beiden Wörter:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

AREPO

52

40

92

17

11

28

120

LARES

52

42

94

17

12

29

123

 

104

82

186

34

23

57

243

123 = 3*41; 186 = 6*31; 243 = 35

52+17 = 69; 42+12 = 54

Die 4W-Summe 123 weist auf eine Dreizahl der LARES hin. 123 ergibt auch die ZS 69+FS 54 von SATOR. Eine Zusammengehörigkeit von AREPO/OPERA und LARES legt auch die 4W-Summe 243 nahe, die die FS der 9 dreistellig zusammengesetzten Numerierungen ist:

ZS

117

162

153

144

135

612

711

810

918

3762

FW

19

14

23

14

14

27

85

19

28

243

Schließlich begründen die angrenzenden Summen 28+29 ein numeriertes Achsenkreuz, das zu einem Quadrat verschoben werden kann:

Nun erhebt sich die Schwierigkeit, ob bereits eine DR als ein LAR anzusehen ist, oder erst ein DR-Kreuz zwei göttliche Wesen vereint. Wenn letzteres der Fall ist, können sie sich als Oktaeder wieder in zwei Hälften teilen. Dazu gibt das Wort LARES selbst eine Hilfestellung: Aufgeteilt in LARE-S ist die ZS 34+18 = 2*(17+9): 9+8 = 17 Elemente stellen einen pyramidalen Aufbau und die gemeinsame Mittelbasis des Oktaeders dar, es bleiben 9 Elemente für die zweite Pyramide:

Auf diese Weise ist ein Oktaeder zweimal in zwei Teile teilbar, und zwei göttliche Wesen können sich in komplementärer Gleichheit teilen. Um beide Aspekte der GETEILTHEIT und der VERBUNDENHEIT herzustellen, wurden offensichtlich die Endungen -ALES in den Attributen COMPIT-ALES, VI-ALES, SEMIT-ALES und CURI-ALES geschaffen. Es fehlt in dieser Endung das R. Auf diese Weise erhalten wir für ALE-S die ZS+FS 34+26 = 60. 2*17 bedeuten zwei Oktaederhälften und aus 26 Elementen besteht die Außenfläche des Oktaeders.

Die Abtrennung des Wortbestandteils –ALES lenkt den Blick auf dessen Bedeutung geflügelt, Vogel, was die Gestalt des DR-Kreuzes darzustellen vermag. Und tatsächlich gab es Rom ein VICUS LARUM ALITUMeine Straße der geflügelten Laren im 13. römischen Bezirk. Das Wort ALITES hat dieselbe ZS+FS 63+50 = 113 wie die Schnittpunktbuchstaben ARENIS. Die ZS+FS von VICUS LARUM ALITUM bildet das FS:ZS-Verhältnis 133:203 = 7*(19:29) = 7*48 = 21*16 = 336, die 16 Buchstaben der drei Wörter haben also den durchschnittlichen ZW+FW 21. Es ist hier die Teilbarkeit durch 7 zu erkennen, ebenso wie es in der ZS+FS 497 = 7*71 von LAR FAMILIARIS und LARES COMPITALES der Fall ist. Die Zahl 7 setzt sich aus den zwei Kreisflächenverhältnissen 1:2  und 1:3 der beiden Tetraktyskreise zusammen. Der eine Gott in drei Personen, der aus dem Tetraktysstern entnommen werden kann, ist als Grundgegebenheit anzunehmen, aber nicht als eindeutig festlegbare Größe. Daher orientiert sich der Plural LARES zwar an dieser Grundgegebenheit, vermeidet jedoch eine eindeutige Zählbarkeit.  Möglicherweise tritt die Pluralform LARES zusätzlich zu den Singularwörtern SATOR und AREPO ein. Der trinitarische Gesichtspunkt wird in den drei 4W-Summen sichtbar:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

SATOR

69

54

123

26

11

37

160

AREPO

52

40

92

17

11

28

120

LARES

52

42

94

17

12

29

123

 

173

136

309

60

34

94

403

403 = 31*13; 309 = 3*103

Die Umkehrzahlen 31 und 13 sind ZS der Silben RO-MA. 309 ist auch die 4W-Summe von COMPITALES:

 

ZS

FS

sm

FW1

FW2

sm

GS

COMPITALES

107

77

184

107

18

125

309

Das FS:ZS-Verhältnis von LARES ALITES 23*(4:5) = 207 bewahrt den Faktor 9 der ZS 63 von ARENIS. Der Faktor 23 orientiert sich an der ZS 69 = 3*23 von SATOR.

Hinsichtlich der Zweizahl von LARES in Pompeii ist vielleicht an Zwillingsfiguren zu denken, die aus den zwei DR des DR-Kreuzes LAR FAMILIARIS hervorgegangen sind.

12.  Es ist deutlich geworden, daß das SQ, VESTA und LAR(ES) in enger Beziehung zueinander stehen. Obwohl es Gemeinsamkeiten zwischen dem SQ und dem Tetraktysstern gibt, sind sie nicht so leicht zu erkennen. Im SQ wird das Bild eines kosmischen Gottes vorgestellt, der für seine Schöpfung sorgt und die Kreisläufe des Weltalls lenkt. Demgemäß ist der VESTA-Kult eine staatliche Einrichtung, die weit über den privaten Sorgen und Nöten der Menschen steht. So entwickelt sich eine parallele Frömmigkeit im Larenkult. Ausgangspunkt ist die bereits dargelegte schleifenförmige 1-18 Numerierung der DR:

Es wird dabei ein Weg zurückgelegt, der über den Schnittpunkt zum sicheren Ausgangspunkt zurückführt. Er führt jedoch über den Ausgangspunkt hinaus zu einer neuen Seinsweise oder Wirklichkeit durch Verbindung mit einer zweiten DR und zur Vollendung in der dreidimensionalen Figur des Oktaeders. Die Wege des menschlichen Lebens führen nicht ins Nirgendwo, sondern zu einem sinnvollen Ziel. Wege verbinden die Menschen zu einer Gemeinschaft. Wenn eine göttliche Person sich mit einer zweiten zu einem DR-Kreuz verbindet, kann man sich darunter ein Wesen mit ausgebreiteten Armen oder ein beschützendes Flügelwesen vorstellen.

 Zwar ist AREPO die Rückwärtslesung von OPERA, das einmal als Akk.Pl. von OPUSWerk und einmal als Abl.Sg. von OPERAMühe zu lesen ist, andererseits ist diesem Wort Rechnung zu tragen. Es ist zu übersetzen mit ich krieche weg. Der Schöpfergott und seine Werke sind so gewaltig, daß der Mensch sich wie ein Nichts fühlt. Im Lukas-Evangelium findet man eine Parallele: Als Petrus auf das Wort Jesu hin entgegen aller Hoffnung einen reichen Fischfang gemacht hat, fiel er vor ihm nieder und sagte: "Geh weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch" (Lk 5,8). Also braucht der Mensch eine Möglichkeit, Gottes sorgende Nähe zu erfahren. Hier tritt dann eben LARES für AREPO ein. Das Alte Testament enthält als Beispiele für den nahen und den gewaltigen Gott den Besuch der drei Männer bei Abraham und Mose Begegnung mit Gott auf dem Berg Sinai.

LARES kann man zwar als Schutzgeister der Menschen bezeichnen, sie sind aber der eine Gott und die drei göttlichen Personen, der für die Menschen Sorge tragen. Das DR-Kreuz vermittelt offensichtlich die Vorstellung spielerischer Leichtigkeit und ein besonderes Vertrauen zu diesen Schutzgeistern, die den Menschen Lebensfreude gönnen.

Daß die Laren noch am Ende des vierten Jahrhunderts verehrt wurden, belegt ein Verbot des Larenkults durch Kaiser Theodosius aus dem Jahr 392. 

 

Erstellt: Juli 2020

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